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Obstclub / Vermischtes (Gelesen 380446 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Konterkater
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Re:Obstclub

Konterkater » Antwort #75 am:

So wie Mediterraneus es schon beschrieben hat:Bei wurzelechten Bäumen hat der Baum die eigenen Wurzeln.Das bedeutet, daß die Wurzeln genau die Nährstoffe aus dem Boden ziehen, die der Baum oben haben will.Bei einer Veredlung zum Beispiel auf Gisela 5 zieht die Wurzel die Nährstoffboden aus dem Boden, die Gisela 5 braucht, die allerdings etwas verschieden sind zu den Ansprüchen des Baumes, der wirklich oben ist.
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Konterkater
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Re:Obstclub

Konterkater » Antwort #76 am:

Es hat sich gezeigt, daß wurzelechte Bäume gesünder sind und die größeren und süßeren Früchte ausbilden, was voraussetzt, daß es möglich ist, einen Baum wurzelecht zu ziehen.Bei Sauerkirschen klappt das gut, bei Süßkirschen und Kernobst nicht oder nicht so gut.Es wird allerdings geforscht, ob bestimmte Birnbäume wurzelecht gezogen werden können, da die Hoffnung besteht, daß diese Bäume der Feuerbrandgefahr trotzen können.
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Mediterraneus
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Mediterraneus » Antwort #77 am:

Auf jeden Fall liegt in der wurzelechten Kultur viel Potential.Das gilt auch für viele anderen Gehölze, nicht nur für Obst.Allerdings wird man auf Veredelungen nicht verzichten können, gerade wenn man Zwergbäume braucht, oder man einen ungeeigneten Boden für die Obstart hat, sie auf diesem schlechten Boden also als "wurzelecht" nicht gut wachsen würde. Oder wenn man gewisse Resistenzen braucht (beim Wein etwa gegen Reblaus).Bei sehr schwerem Boden wachsen Pfirsiche beispielsweise nicht gut "wurzelecht", sie werden deshalb grundsätzlich auf Pflaume veredelt. Wenn ich so einen Boden hab, muss ich halt Pfirsich auf St. Julien A (=eine gängige Pflaumenunterlage) nehmen.Dann passiert aber ggf. das, was Konterkater oben schrieb. Die Pflaumenwurzel holt Nährstoffe für einen Pflaumenbaum aus dem Boden, "übergibt" diese Pflaumennährstoffe dann an der Veredelungsstelle an den aufveredelten Pfirsich. Ich habe beobachtet, dass Pfirsich auf Pflaume bei mir mehr Kräuselkrankheit hat. Vielleicht hängt das mit den Pflaumennährstoffen aus der Wurzel zusammen? Ein sehr interessanter Denkansatz....
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Gänselieschen
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Gänselieschen » Antwort #78 am:

Meine Frage nochmal - alles wurzelechten Sauerkirschen wurden als kleinbleibende Bäume angeboten - die müssten doch aber riesig werden - über 7m - ich verstehe das nicht.Habe mal den alten Boskoop kontrolliert, ganz wenige Früchte - dann hat der Frost wirklich reingeschlagen. An der Sauerkirsche sind einige mehr, als ich dachte, Pflaume auch wenige - da waren die Fruchtansätze erfroren - eine Nacht und alles war schwar. Der Augustapfel scheint ganz ordentlich zu tragen, nicht ganz so üppig, aber vielleicht werden die Früchte größer. Klarapfel nichts.L.G:
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Zuccalmaglio
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Re:Obstclub

Zuccalmaglio » Antwort #79 am:

Gänsel....,warum "müssten" wurzelechte Sauerkirschen 7 m hoch werden??Unabhängig davon halte ich die 3m-Angabe des Anbieters aber zumindest für gewagt.... (siehe auch konterkaters 5m Ung. Traubige).
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Mediterraneus
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Mediterraneus » Antwort #80 am:

Sie is aber auch hartnäckig... ;)Eine wurzelechte Sauerkirsche wächst so, wie es ihr in den Genen liegt. Sie hat weder eine "bremsende" Unterlage, noch eine "starke" Unterlage.Die Sorte "Ungarische Traubige" oder "Schattenmorelle" sind ja auch mal aus einem Kern entstanden. Ich weiß jetzt nicht, ob "Ungarische Traubige" für eine Sauerkirsche eher stark oder schwach wächst.Sie wächst halt, wie eine Sauerkirsche normalerweise (ohne Veredelung) wachsen würde. Meines Wissens wachsen Sauerkirschen wesentlich schwächer als Süßkirschen. Es gibt also keinen so großen Baum.Die Wuchshöhen, die die Verkäufer angeben, sind natürlich sehr "gartenfreundlich" und geben meist die Höhe in etwa 10 Jahren an. Der Baum an sich wird aber im Alter noch größer werden.
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Gänselieschen » Antwort #81 am:

Na wenn ich doch was lernen will ;)Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum,......Nee, oben stand mehrmals, dass die wurzelechten Sorten meist große Bäume ergeben, aber vielleicht bezog sich das wirklich nur auf Äpfel und Birnen. Kann ja nochmal schnökern gehen.Die 'Ungarische Traubige' war bissel frostempfindlich, oder - hatte ich im Sauerkirschenthema gelesen. Morina war der Favorit und recht schwachwüchsig - richtig?L.G.
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Mediterraneus » Antwort #82 am:

...ich mag ja eigentlich gar keine Sauerkirschen, hab ich das schon mal erwähnt? ;)Ist ja schön, wenn es heutzutage noch wissbegierige Kinder gibt ;DEine absolute Rarität und ein Geschmackswunder soll ja die "Königin Hortense" sein. Da wurd mir schon oft vorgeschwärmt. Sie soll wie eine säuerliche Süßkirsche schmecken. Ist die robust, oder eher ein Hätschelkind? Ist ja ne alte französische Sorte, wenn ich recht informiert bin.Nochmal zur Wuchsstärke: Die bezieht sich natürlich immer auf die jeweilige Obstart. Äpfel und Birnen werden große Bäume, Süßkirschen werden sehr groß, Nussbäume noch größer. Pfirsich ist eher klein, auch Quitte.Und innerhalb der Obstarten gibts dann auch Unterschiede. Bei Äpfeln wird Boskoop wohl größer als ein Klarapfel.
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Zuccalmaglio
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Zuccalmaglio » Antwort #83 am:

medit...,Das ist schön anschaulich erklärt.Gänsel...,wurzelechte Bäume (= ohne unterveredelte Unterlage) von Äpfeln und Birnen gibt es bisher m.W. nicht. Als wissenschaftlichen Versuch vielliecht irgendwo, aber nicht in der gärtnerischen Praxis.Eben weil sich diese Obstarten für Steckholzanzucht o.ä. nicht eignen.Und sobald man Sorten von diesen Arten über Samen vermehren würde und diese Sämlinge wurzelecht (ohne Unterlage) aufziehen würde, hätte man nicht mehr die echte Ausgangssorte, sondern einen genetisch nicht mehr identischen Nachkommen.
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cydorian » Antwort #84 am:

Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum,......
Bei den meisten deiner Obstbäume kommen wurzelechte Gehölze eh nicht in Frage. In Frage kommen sie bei Aprikosen und Sauerkirschen, vielleicht noch Pfirsich. Bei diesen Sorten hat man im Privatgarten auch Vorteile neben den ebenfalls vorhandenen Nachteilen.
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Konterkater » Antwort #85 am:

Na wenn ich doch was lernen will ;)Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum,......Nee, oben stand mehrmals, dass die wurzelechten Sorten meist große Bäume ergeben, aber vielleicht bezog sich das wirklich nur auf Äpfel und Birnen. Kann ja nochmal schnökern gehen.Die 'Ungarische Traubige' war bissel frostempfindlich, oder - hatte ich im Sauerkirschenthema gelesen. Morina war der Favorit und recht schwachwüchsig - richtig?L.G.
Die Morina ist schwach wüchsig, ich habe sie deshalb wahrscheinlich auch aus diesem Grund als Halbstamm bekommen.Und sie leifert auch sehr saure Kirschen, während die Ungarische traubige sehr süße Sauerkirschen hervorbringt.Die Morina hat bei mir ein wenig Schrotschuß, aber kein Monilia-Befall und keine Sprühflecken.Aber der Baum sieht nicht gerade hübsch aus für eine Kirsche. Ich würde der Morina den Beinamen Trauerhängekirsche geben. Außerdem hat es den Anschein, daß sie nur am einjährigen Holz Früchte hervorzaubert. Die Äste sind sehr kahl vom Stamm aus und nur an der Spitze hängen Kirschen, während die Ungarische Traubige, die Safir und wahrscheinlich auch die Jade und die Achat mehrmals an der gleichen Stelle Kirschen produzieren.
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Re:Obstclub

Konterkater » Antwort #86 am:

Apfelbäume können sehr groß werden bis 9 Meter (Boskoop), Birnenbäume sind vielleicht 7m groß, Süßkirschen ebenso und Sauerkirschen sind wurzelecht bei 4 bis 5 Metern angesiedelt.
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Starking007 » Antwort #87 am:

Na ja, Birne und Süßkirschen machen auch mal 12 Meter und mehr!Je nach Sorte Standort Unterlage usw.
Gruß Arthur
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Gänselieschen » Antwort #88 am:

Gut, dann habe ich jetzt eine Marschrichtungszahl.Und nun nochmal die Erklärung, was einen Halbstamm auszeichnet??Halbstamm bei Sauerkirsche Morina wächst stärker als wurzelecht ??Danke Euch und L.G.
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Mediterraneus
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Re:Obstclub

Mediterraneus » Antwort #89 am:

Gut, dann habe ich jetzt eine Marschrichtungszahl.Und nun nochmal die Erklärung, was einen Halbstamm auszeichnet??Halbstamm bei Sauerkirsche Morina wächst stärker als wurzelecht ??Danke Euch und L.G.
Die Bezeichnungen Busch, Halbstamm, Hochstamm bezeichnen die Höhe des Stammes. Quasi ab welcher Höhe die Äste aus dem Stamm kommen. Diese Äste bleiben dann immer in der Höhe, sie wachsen nicht nach oben.Ein Busch bekommt so ab 50 cm (?) die Äste , ein Hochstamm so ab 1,6 m (?). Das ist irgendwo genormt in Deutschland. Legt mich bitte nicht mit den genauen Höhen fest.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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