Gerne möchte ich hier meine ersten Erfahrungen mit Safran festhalten für alle, die an dem Thema interessiert sind. Ich habe Ende August 2022 insgesamt 1'800 Bio Knollen der Grösse 11+ an einem leicht gegen Süden abschüssigen Hang an sonniger Lage gepflanzt. Der Boden ist da einigermassen gut durchlässig.
Vor der Pflanzung habe ich den Boden mit einer Doppelgrabegabel auf etwa 30cm Tiefe gelockert. Die Pflanzreihen sind 1 Meter breit und die Pflanzdichte liegt bei 49 Knollen pro Quadratmeter. Je tiefer man die Knollen setzt, desto länger können sie tendenziell im Boden bleiben. Aus diesem Grund habe ich mich für eine Pflanztiefe von ca. 20cm entschieden. Von Hand schafft man das meiner Einschätzung nach kaum. Erstens würde es viel zu viel Zeit beanspruchen und zweitens wäre die gewählte Pflanzdichte schlicht nicht möglich. Deshalb habe ich mir einen starken Bohrhammer (3.2 Joule, mit SDS plus) und einen passenden Erdbohrer gekauft, damit ging das einigermassen speditiv. Nach getaner Arbeit wurde alles ordentlich gewässert und dann heisst es abwarten und auf einen warmen Herbst hoffen.
Die erste Blüte kam am 18.10.2022 und von da an habe ich täglich geerntet bis am 11.11.2022. Dank des warmen Herbstwetters konnte ich dann bereits im Pflanzjahr insgesamt stolze 27 Gramm (ca. 4'300 Blüten) ernten - damit wurden meine Erwartungen weit übertroffen
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Im Winter ist es vorteilhaft, wenn der Boden möglichst lange schneefrei ist, damit die Pflanzen möglichst viel Sonne tanken können. Sie sollten laut Theorie dann irgendwann im Mai in die Ruhephase übergehen und ich werde versuchen, in dieser Zeit einen Bodendecker anzubauen, damit das Safranfeld nicht komplett unbedeckt über den Sommer kommen muss. Vermutlich werde ich es mit Kürbissen versuchen, die ich da einpflanze, wo normalerweise die Wege zwischen den Safranbeeten sind, damit die Knollen nicht allzu sehr von den Wurzeln der Kürbispflanzen gestört werden. Diesbezüglich habe ich aber noch keinerlei Erfahrungen und konnte auch anderenorts nur wenig Informationen finden.
Ich bin jetzt schon gespannt, wie gross die Ernte in diesem Jahr sein wird.
Oh und noch kurz zu den Kosten: für meine Knollen habe ich ca. 50 Cent pro Stück bezahlt (wobei das wie bereits erwähnt Bio Knollen der Grösse 11+ waren). Wenn ihr euch Knollen kaufen möchtet, solltet ihr unbedingt nicht nur auf den Preis schauen, sondern auch auf die Knollengrösse. 1'000 Bio Knollen der Grösse 7-8 gibt es bereits für ca. 170€ und 1'000 Bio Knollen der Grösse 11+ liegen dann schon bei über 600€. Dazwischen gibt es übrigens noch die Grössen 8-9, 9-10 und 10-11. Je grösser die Knolle, desto mehr Energie steht ihr zur Verfügung (wobei ich hier abschliessend noch sagen möchte, dass es auch da angeblich unseriöse Züchter geben soll, die extra grosse Knollen züchten, die dann aber nicht halten, was sie versprechen - vielleicht vergleichbar mit den übergrossen aber geschmackslosen Erdbeeren im Supermarkt).