G.gr. Renclaude schmeckt sehr, sehr gut. Bei mir (150 m, lehmig-tonig, 8 a) war sie auch vital bzw. gesund.
Nachteil ist die fehlende Selbstfertilität (Befruchter erforlderlich) aber vor allem der ziemlich regelmäßige und starke Befall mit Pflaumensägewespe. Bei dem gewöhnlichen Massenertrag bleiben aber immer Früchte übrig, die nicht befallen sind. Damit steht sie allerdings im Sortenspektrum auch nicht alleine da. Ausschließen würde ich Hauszetsche und ihre div. Typen wg. Scharkaproblematik, auch wenn diese noch nicht überall virulent ist. Da fällt mir ein, das ich über G.gr. und Scharka gar nicht Bescheid weiß...
Diese NRW-Liste fand ich von Anfang an in Teilen sehr, sehr zweifelhaft. In meinen Augen beinhaltet sie klare Fehlempfehlungen und es fehlen elementare Informationen.
Eben ein Fall von gut gemeint und schlecht gemacht.
nina,
ich würde dir empfehlen , nach folgenden Veröffentlichungen zu googeln/forschen:
"Empfehlenswerte Streuobstsorten für Ostwestfalen und Lippe" oder so ähnlich.
Herausgegeben und vertrieben von irgendeiner biologischen Station dort in der
Gegend. Die Empfehlungen und Ausssagen lassen sich weitgehend auf das Rheinland übertragen.
Daneben noch "Alte Obstsorten im Rheinland" oder so ähnlich. Herausgegeben von dem Kulturdezernat des Landschaftsverbandes Rheinland". Sehr gutes Ding.
Beide Schriften sind für mich klar bessere Ratgeber für Streuobst, auch und vor allem was die Sortenauswahl angeht. Zumindest einer der Autoren bei beiden Werken ist H.J. Bannier, der in meinen Augen einer der besten Kenner der Materie ist.
Was Süßkirschen anbelangt, käme noch das Jahresheft des Pomologenvereins von 2010 oder 2011 mit dem Schwerpunkt wieder entdeckter Kirschsorten in Frage.
Alle drei Schriften kosten nach meiner Erinnerung so zwischen 5 und 10 Euro, sind aber fachlich grundsolide und ehrlich.
Bessere Informationen bekommst du auch für viel mehr Geld nicht.