An das zugeschnittene Ende (das basale Ende, welches Kontakt zur Unterlage hat) des Edelreises kommt kein Wachs/ Lac Balsam.
Das würde ja das Verwachsen verhindern, weil es eine trennende Schicht bildet. Wenn da noch ein Spalt bleibt, nach dem man das Reis eingeschoben hat, muss man straff genug verbinden, damit alles Kontakt zueinander hat und keine Luft dazwischen ist.
Auch wenn man mit Bast verbindet, an das untere, basale Ende des Edelreises trägt man höchstens äußerlich irgendwelche Wundverschlussmittel auf.
Wenn ich Wundverschlussmittel verwenden muss, bevorzuge ich Lac Balsam gegenüber Wachs. Es lässt sich viel einfacher verstreichen und ist bei Sonnenschein innerhalb von einer Stunde soweit abgebunden, dass es keine "Sauerei" mehr macht, wenn man die Veredlungsstelle noch einmal berührt. Außerdem macht es eine stabile, dichte und elastische Schicht.
Veredlungswachs (zumindest das, dass ich einmal hatte, an den Namen erinnere ich mich nicht mehr) bleibt ewig klebrig, wird trotzdem irgendwie unter Umwelteinwirkung rissig und klebt an allem besser als an der Unterlage.
Für Handveredlungen bin ich auch mit normalem Bienenwachs oder Paraffin ganz zufrieden, solange man die fertigen Veredlungen einfach eintauchen kann und viele davon macht, lohnt es sich wirklich von der Zeit her. Bei Freilandveredlungen mit fest eingewachsenen Unterlagen ist das aber ein unmögliches Gefummel das Wachs warm und flüssig zu halten und auch noch dicht auf die Veredlungsstelle zu bekommen.