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|8|1|Aber ist euch schon mal aufgefallen, dass Kröten hübsche Wanderrucksäcke haben? Die sehen aus wie kleine Kröten!  :D (Dunkleborus)

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Autor Thema: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen  (Gelesen 347522 mal)

ringelnatz

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1350 am: 19. Juli 2020, 22:20:15 »

in Ermangelung von Kirschunterlagen und Veredelungsmaterial habe ich die Methode mit Pfirsich auf Pfirsichsämling gemacht. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an Quendula für ihre Sämlingsbäumchen!
Der Unterschied im Wachstum zu St. Julien A ist wirklich extrem! Ich beurteile das erstmal nur vom Wuchsverhalten im Topf.
Ausgepflanzt in unserem sandigen Boden ist mein Eindruck, dass St. Julien irgendwie nicht richtig in die Pötte kommt. Wurzelt vielleicht nicht so tief?

@asdfmann: je nach Veredelungshöhe stäben, also senkrechte Wuchsform fördern, evtl. Konkurrenz/Seitentrieb ausreißen (oder im Winter schneiden). Bei gewünschter Höhe würde ich in Abhängigkeit der restlichen Vegetationszeit entweder schon kappen oder halt erst im Winter. Dann entstehen die Leittriebe. Oder, wenn schon eine starke Verzweigung auf gewünschter Höhe stattfindet, gewünschtes stehenlassen, im Winter schneiden, alles andere weg.
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ringelnatz

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1351 am: 19. Juli 2020, 22:25:05 »

hier der 02/2019 auf St. Julien veredelte Pfirsich (Foto 4 Wochen alt, nicht mehr viel dazugekommen). Man sieht die zwei Triebe, die aus dem Reis letztes Jahr gewachsen sind (noch im Topf). Das, was dieses Jahr nachgekommen ist, haut mich nicht um... Hab gestern mit einer handvoll verrottetem Rindermist vorsichtig gedüngt, in der Hoffnung, noch etwas mehr Zuwachs zu bekommen. Pflanzscheibe wird auf ca. 60cm Durchmesser konsequent freigehalten.
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555Nase

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1352 am: 20. Juli 2020, 04:17:14 »

Hättest du einen Ast abgeschnitten, wäre für den verbliebenen Ast genügend Wachstumskraft übriggeblieben.
Willst du unbedingt zwei Äste haben wollen, dann vor dem nächsten Austrieb die Äste zur Hälfte kürzen.
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Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx

ringelnatz

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1353 am: 20. Juli 2020, 10:14:39 »

Danke für den Hinweis. Eigentlich logisch..
Grundsätzlich will ich auch keinen großen Baum an der Stelle, sondern einen Busch, daher hab ich die Triebe gelassen. Übers Einkürzen hatte ich nachgedacht, und mich aus unerfindlichen Gründen dagegen entschieden... ::)
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Waldgärtner

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1354 am: 20. Juli 2020, 17:12:02 »

Kennt jemand diese Flecken?

Unabhängig vom Gießen scheinen die betreffenden Bäume einfach zu vertrocknen.

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Waldgärtner

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1355 am: 20. Juli 2020, 17:13:17 »

Diese Veredelung hat nochmal durchgetrieben, ein paar andere sind jetzt hinüber.
Trotz 30 cm Trieb, den sie schon gemacht hatten.
Kann das am Substrat liegen, irgendeine Pilz-Infektion vielleicht?
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Rib-Johannisbeere

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1356 am: 20. Juli 2020, 18:35:15 »

ein paar andere sind jetzt hinüber.
Trotz 30 cm Trieb, den sie schon gemacht hatten.
Ich tippe auf zu frühes entfernen des Verbundmaterials. Habe ich auch mal mitbekommen. Wenn die Blätter trotz guter Wasserversorgung einfallen, kann man folgendes machen: Blätter einkürzen und unter die Hecke stellen, da wo eine hohe Luftfeuchtigkeit und Schatten herrscht. Dann zusehen dass der Topf nicht mehr austrocknet. U.U. die Veredelung neu Verbinden. Dann berappeln sie sich oft.
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Waldgärtner

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1357 am: 21. Juli 2020, 07:15:26 »

ein paar andere sind jetzt hinüber.
Trotz 30 cm Trieb, den sie schon gemacht hatten.
Ich tippe auf zu frühes entfernen des Verbundmaterials. Habe ich auch mal mitbekommen. Wenn die Blätter trotz guter Wasserversorgung einfallen, kann man folgendes machen: Blätter einkürzen und unter die Hecke stellen, da wo eine hohe Luftfeuchtigkeit und Schatten herrscht. Dann zusehen dass der Topf nicht mehr austrocknet. U.U. die Veredelung neu Verbinden. Dann berappeln sie sich oft.

Verbundmaterial hatte ich nicht angerührt. Medifilm fällt ja eh von alleine ab.
Aber in Schatten stellen war auch meine Überlegung, mache ich heute abend.
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Bauerngarten93

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1358 am: 21. Juli 2020, 07:52:26 »

Guten Morgen Leute,

Vor 2 Jahren habe ich Äpfel auf Stark wachsenden Unterlagen veredelt. Diese sind jetzt auch schon als Hochstamm gewachsen und verzweigten sich auf gewünschter Höhe. Aber der Stamm ist noch ziemlich dürr und biegsam. Wisst ihr wie man den Stamm dicker bekommt? Natürlich kommt das mit der Zeit aber gibt es ein paar kleine Tricks?Mein Lehrchef sagte mir damals man sollte die Belaubung am Stamm solange dranlassen wie es geht. So würde viel Saft im Stamm bleiben.
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Waldgärtner

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1359 am: 21. Juli 2020, 08:23:57 »

Hattest du die Sammverlängerung im Winter angeschnitten?
Laut Lehrbuch wird das gemacht, damit die Dicke zunimmt.

Falls nicht würde ich diesen Winter die Leitäste und Mitte scharf anschneiden und alle Konkurrenz entfernen.
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Talkrabb

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1360 am: 21. Juli 2020, 08:31:55 »

In 2 Jahren zum Hochstamm? Das schaffe ich selten. Hast du evtl. sehr N-betont gedüngt?

Was dein Chef meinte ist "Verstärkungsholz". Das sind kurze Triebe am Stamm, die Assimilationsfläche bilden und in diesem Bereich zu Dickenwachstum führen, später aber komplett (= auf Astring) entfernt werden. Wenn sowas nicht mehr da ist und der Stamm ziemlich dünn ist, kannst du noch folgendes machen:

1. Die spätern Leitäste im Frühjahr auf kurze Zapfen schneiden. Ziel: Gewichtsreduktion in der Krone und du bietest Wind wenig Angriffsfläche bis der Stamm noch stärker werden kann.
--> Machen manche Baumschulen bei solchen Bäumen, funktioniert auch, empfinde ich aber als Verunstaltung  :D

2. Den Baum schröpfen. Längs des Stamms an mehreren Stellen flach in den Stamm schneiden (20-30 cm lang). Führt zu Dickenwachstum im Stammbereich. Das haben die Altvorderen gemacht. Ich habe das noch nie gemacht und werde das auch nicht machen, da ich ungerne Eintrittspforten für diverse herumschwirrende Schaderreger schaffe.

3. Den Baum mit vielen Schlaufen an einem passenden Pfahl anbinden/Stäben, bis er stabil genug ist. Beim Erziehungsschnitt die Leitäste und die Stammverlängerung eher kurz schneiden.
« Letzte Änderung: 21. Juli 2020, 08:34:46 von Talkrabb »
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Wild Obst

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1361 am: 21. Juli 2020, 08:48:51 »

Ich würde vermutlich die 3. Möglichkeit von Talkrabb anwenden, aber das ist eher intuitiv. Ohne Bild finde ich es schwer bessere Tipps zu geben als die allgemeinen, die hier schon geschrieben sind.

Aber wenn der Stamm sehr dünn und biegsam ist, würde ich den definitiv locker aber dafür an vielen Stellen an einem Stab (Bambus oä, gerne auch etwas biegsam) anbinden und vielleicht auch jetzt schon einen Sommerschnitt machen und die Wuchsverluste in Kauf nehmen, um einfach nur die Statik zu verbessern. Nicht dass bei einem Sommergewitter dann der ganze Baum umknickt. Wüchsig genug scheint dein Baum ja zu sein, wenn er im ersten Jahr schon so hoch gewachsen ist, das dieses Jahr schon die Leitäste wachsen können.
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Wild Obst

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1362 am: 21. Juli 2020, 09:01:32 »

ein paar andere sind jetzt hinüber.
Trotz 30 cm Trieb, den sie schon gemacht hatten.
Ich tippe auf zu frühes entfernen des Verbundmaterials. Habe ich auch mal mitbekommen. Wenn die Blätter trotz guter Wasserversorgung einfallen, kann man folgendes machen: Blätter einkürzen und unter die Hecke stellen, da wo eine hohe Luftfeuchtigkeit und Schatten herrscht. Dann zusehen dass der Topf nicht mehr austrocknet. U.U. die Veredelung neu Verbinden. Dann berappeln sie sich oft.

Es könnte auch sein, dass es in den kleinen, schwarzen Töpfen, die in der Sonne stehen, den Wurzeln zu heiß wird und sie deswegen absterben oder nicht genug Wasser aufnehmen können. In den (Halb)Schatten stellen könnte helfen. Oder es gab sonstige Probleme mit der Wasserversorgung, mal zu nass gewesen, dass die Wurzeln gefault sind? Oder doch einmal kurz ausgetrocknet?

Ich hatte vor 1-2 Wochen ähnliche Schäden an Cornus kousa Sämlingen, die ich in Töpfen auf dem Balkon hatte, die im großen Kübel hatten nichts. Die in den Töpfen hatten sich vorher auch schon von ein paar Dürrephasen, in denen ich nicht oft genug gegossen habe, nach einer Wassergabe schnell komplett schadlos erholt, während ihre Blätter als es so heiß und sonnig wurde angefangen haben, von den Rändern her einzutrocknen. Die im großen Kübel mit mehr Volumen (weniger Aufheizung tagsüber und vermutlich ausgeglichenere Feuchte) haben keinerlei Schäden, bei sonst gleichem Standort.
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ringelnatz

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1363 am: 21. Juli 2020, 09:39:02 »

3. Den Baum mit vielen Schlaufen an einem passenden Pfahl anbinden/Stäben, bis er stabil genug ist. Beim Erziehungsschnitt die Leitäste und die Stammverlängerung eher kurz schneiden.
Danke für die vielen Anregungen. Ich hätte dazu noch eine andere Frage: Es ist ja bei z.B. Tomaten und anderen einjährigen Gemüsepflanzen bekannt, dass Bewegung im Stamm durch Wind dazu führt, dass er wesentlich stabiler wird.
Ist das bei Obstbäumen auch so? Ich könnte mir vorstellen, dass ein dünner Stamm, der zwar angebunden ist, aber noch eine gewisse Bewegungsfreiheit hat durch "Mikrotraumata" im Stamm als Reaktion eine Verstärkung des Stamms ausbildet. Ich hatte in meinem über 100 Jahre alten Gartenbuch (Lehrmeister im Garten) nachgelesen. Dort wurde sogar empfohlen, ganz auf Pfähle zu verzichten, um den Stamm zu stärken. Dass das nur mit entsprechender Unterlage ginge, ist klar.. und nicht in windexponierter Lage..
Weitergedacht: wenn ich einen Hochstamm ziehe und als Jungbaum nach der Veredelung konsequent stäbe, befördert das nicht sogar eine eher schwache Stabilisierung im Stamm und damit einen sehr dünnen Stamm?
Gibt es dazu konkrete Erfahrungen?
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Wild Obst

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
« Antwort #1364 am: 21. Juli 2020, 11:01:37 »

Es ist ziemlich sicher so, dass Bäume, die mehr Bewegung, also hauptsächlich Wind) ausgesetzt sind, stärkere Stämme machen. Auf waldwissen.net habe ich einmal einen Bericht zu Versuchen mit Waldbäumen mit und ohne "künstlichen Wind" gelesen, finde den aber gerade nicht mehr. Ich glaube nicht, dass Obstbäume so verschieden von Waldbäumen sind.

Ich kenne es auch allgemein von Waldbäumen, die sehr dicht oder in einer Wuchshülle wachsen, die sind dann lang und dünn, weil es viel Konkurrenz und wenig seitliche Belastung (durch Wind) gibt. Wenn die dann zu stark vereinzelt werden oder aus der Wuchshülle herauswachsen, dann sind sie oft nicht stabil genug und verbiegen sich oder brechen unter Wind oder bei starken Belastungen wie Nassschnee.

Darum sollte man Obstbäume auch nur locker an einen Pfahl binden, der Stamm soll sich bewegen können (und die Bindung nicht einwachsen). Andererseits wird er mit dem Dickenwachstum durchaus auch von alleine stabiler.
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