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Obstbaumveredler-Adepten-Fragen (Gelesen 383269 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Rib-2BW
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen

Rib-2BW » Antwort #1710 am:

Willkommen im Forum, GartenAlex.

Solange nichts vertrocknet ist alles noch drin. Das heißt eben, dass du das Verbundmaterial länger dran lassen musst. Passiert mir auch ab und zu, dass gewisse Veredelungen nicht in die Puschen kommen. Dann wird eben dass Verbundmaterial erst nächstes Jahr entfernt, wenn die Veredelung besser durchtreibt. Nachhelfen kann man da nicht wirklich.

@555Nase: Ja, solche Spätzünder habe ich auch.
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555Nase
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen

555Nase » Antwort #1711 am:

Rib hat geschrieben: 27. Mai 2021, 17:36

Aktuell sieht die Bohrmaschinen-Veredelung nicht tot aus. Ich kann sogar zwei Lebenszeichen erkennen.

Bild 1
[/quote]
[quote author=thuja thujon link=topic=43012.msg3694639#msg3694639 date=1622149857]
Jepp.
Und jetzt steht die Frage im Raum, wie vollständig und schnell die Wunden verwachsen und wie die Stabilität hinterher ist.
Ich bin auf Berichte gespannt.


...Sieht bis heute auch nicht tot aus, aber auch nicht lebendig, untot ??? >>>

Bild
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Rib-2BW
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen

Rib-2BW » Antwort #1712 am:

In diesem Stadium hängt auch nur ein Ast bei mir. Das gute an der Methode. Die Löcher der toten Äste, die ich schon vor längerem heraus zog, sind meist wieder zu gewachsen.
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555Nase
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen

555Nase » Antwort #1713 am:

Diese Sorte hatte ich mal als "Gala" gekauft, später auf zwei verschiedene Apfelbäume aufveredelt. Auf dem einen Baum werden die Äpfel im Ø 400g und auf dem anderen Baum im Ø 300g und teilweise auch in anderer Form, ist schon komisch. ::) Genmanipuliert ??? ;D >>>

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen

thuja thujon » Antwort #1714 am:

Die Fruchtgröße hängt u.a. von der Unterlage ab, in diesem Fall ist etwas mehr vom Baum als die Unterlage die Unterlage.

So sind auch die Einflüsse durch Energie- und Hormonzustand etwas größer. Und ansonsten entscheidet auch nach der Blüte die Laubqualität hinter der Blüte wie groß Früchte werden. Bei Befall mit der mehligen Apfellaus zB nicht größer als Walnüsse, bei starken Trieben werden sie eher überdurchschnittlich groß.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen

555Nase » Antwort #1715 am:

Okeh, daß sich diese Unterschiede so stark auswirken, hätte ich nicht gedacht.
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Balder
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen

Balder » Antwort #1716 am:

Folgendes Problem:
Ich habe auf eine Unterlage mehrere Veredelungen gemacht - einfach deswegen, weil diese mehrtriebig war. Nun will ich einzelne Bäume draus haben. Im Anhang ein Bild von einem Baum - bei einem zweiten ist das ähnlich. Allerdings sind beim zweiten Baum (nicht in der Anlage) die Triebe teilweise deutlich über der Erde verzweigt, so dass keine Wurzeln dran sind. Wie bekomme ich jetzt Wurzeln dran?

Es gibt ja z.B.

  • Abmoosen. Aber das geht wahrscheinlich nicht über den Winter und die Aktion geht dann wohl fast ein Jahr.

  • Mit Erde auffüllen. Aber bilden sich dann wirklich Wurzeln über den Winter? Oder kann man den Stamm anritzen etc., damit sich leichter Wurzeln bilden? Ggf. mit Bewurzelungshormon oder Bananenschale? Wie macht man das dann konkret? Wie beim Abmoosen, d.h. die Rinde komplett um einen Ring entfernen? Oder nur ein kleines Stück? Inkl. Kambium entfernen? Erde oder ein anderes Substrat?


Und wenn ich schon grad dabei bin: Kann man Unterlagen auch über Steckhölzer vermehren? Gibt es da besondere Tricks für eine hohe Erfolgsquote? Ist jetzt die richtige Zeit?

Vielen Dank für Eure Hilfe.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen

thuja thujon » Antwort #1717 am:

Ich würde anhäufeln, aber nicht mit Erde, sondern Sägespäne. (sandige) Erde geht zwar auch, aber da lassen sich die Bäume mitsamt Wurzeln oft nicht ohne abbrechen rausholen bzw werden auch nicht so lange.

Die rundlichen Knubbel an den Unterlagen sind bereits die Ansätze für Wurzelfelder, wenn du dort anhäufelst wurzeln die sicher. Vor dem nächsten Herbst würde ich die Bäume aber nicht voneinander trennen.

Unterlagenvermehrung geht auch über Steckholz. Ich weiß nicht ob es einen Trick gibt, manche wurzeln recht gut. Ich habe letzten Winter nur ein paar wenige gesteckt, davon sind alle 6 gekommen. Ich schneide nach vollständigem Laubfall nur gut verholzte/ausgereifte, untere und mittlere Triebabschnitte und unten schräg, oben gerade, alles etwa knapp handlang. Zu 2/3 in die Erde (Topf), schattig und luftfeucht stellen. Im Frühjahr sieht man am Austrieb wie es geklappt hat, dann langsam sonniger stellen. Achtung, M9er usw sind sehr anfällig was Mehltau angeht. Düngen nicht vergessen und evtl umtopfen im Frühsommer.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen

Rib-2BW » Antwort #1718 am:

Ja, diesen Winter wird das nichts. Abmoosen und Anhäufeln bei so großen Ästen dauert ein Jahr.

Halbverholzte Stecklinge (nicht Steckhölzer) klappten bei mir mit Hormonen recht gut. Geht auch ohne Hormone. Das ist aber dann sehr von der Sorte abhängig.
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Balder
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen

Balder » Antwort #1719 am:

Super. Vielen Dank.

Soll/kann ich was an der Rinde machen, also was entfernen damit es leichter/schneller wurzelt?
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen

Rib-2BW » Antwort #1720 am:

Nur wenn du abmoosen willst, sonst nicht (entsprechend den Anleitungen im Netz).
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen

Apfelbaeuerin » Antwort #1721 am:

Mein im Februar veredelter Apfel General von Hammerstein ist über den Sommer schön gewachsen, jetzt gut einen Meter hoch. Kann ich ihn schon auspflanzen oder lieber über den Winter noch im Topf lassen und geschützt stellen?

Es ist meine allererste Veredelung und gleichzeitig auch die letzte Chance auf Sortenerhalt, der Mutterbaum ist nämlich inzwischen verstorben. Da möchte ich nichts vergeigen.
Danke!

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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen

Wild Obst » Antwort #1722 am:

Was würde denn gegen auspflanzen sprechen?
Ich persönlich pflanze lieber kleine Bäume bzw. möglichst schnell aus. Im Freiland ausgepflanzt können sich die Wurzeln viel besser entwickeln, und damit auch der Baum, langfristig zumindest.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen

Apfelbaeuerin » Antwort #1723 am:

Danke, Wild Obst! Dann mach ich das so.
"Dagegen" spricht eigentlich nur, dass der vorgesehene Pflanzplatz noch nicht frei ist ::), aber das krieg ich noch hin vor dem Winter.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen

Wild Obst » Antwort #1724 am:

Gut belegte Pflanzplätze wäre eine Tatsache, die mich auch vom Pflanzen abhalten würde... ;)
Ich schreibe vielleicht noch einmal mehr dazu als gestern:
Ein anderes Argument wäre für mich z.B. auch noch eine zu kleine/kümmerliche Jungpflanze bzw. die bei geringer Pflege potentiell hohe Konkurenz im Freiland. Aber gegenüber (aus welchen Gründen auch immer) zu geringer Pflege sind Topfpflanzen noch anfälliger als ausgepflanzte. Es ist ein schwieriges "Multikriterienoptimierungsproblem", bei dem die (für dich) richtige Lösung von vielen Einflussgrößen abhängt, von denen einige nur dir bekannt sind (z.B. wie gut kannst du dich um das Bäumchen kümmern). Aber auch da würde ich aus meiner Erfahrung mit meinen Bäumen sagen, dass bei der gleichen "Menge an Pflege", Bäume im Freiland besser aufgehoben sind als im Topf.
Der Unterschied bei mir ist, dass ich Topfbäume auf dem Balkon haben kann, aber auf meine Wiese 30-50min unterwegs bin und deswegen nicht "mal kurz" gießen/düngen/Baumscheibe hacken/erziehen usw. kann, wie bei Topfbäumchen auf dem Balkon.
Topfbäume können viel Aufwand sein, aber, man hat auch mehr Kontrolle und kann die Bedingungen besser kontrollieren und damit optimales Wachstum erreichen. Aber wenn man einmal im Sommer zu spät gießt, kann alles vorbei sein. Im Freiland gibt es die optimalen Bedingungen eher nicht, aber auch eher keine Katastrophen (außer Wildverbiss & Fegen, wenn im Außenbereich!). Als Beispiel nutze ich hier mal nichts veredeltes, sondern einfach Speierlingssämlinge, die ich die letzten Jahre gezogen habe:

  • Im Topf gesät und immer top versorgt, vereinzelt in einzelne Töpfe, regelmäßig gedüngt usw hatte ich von der Aussaat im Frühjahr bis zum Herbst 50-80 cm hohe Bäumchen.

  • Die gleichen Samen, aus der selben Stratifikation im Kühlschrank direkt ins Freiland gesät wurden bis zum Herbst nur kleine, 5-15cm hohe dünne, kümmerliche Bäumchen.

  • Von denen im Topf hatte ich die meisten im Herbst ausgepflanzt und sie sind im Jahr darauf gut an- und weitergewachsen, mit noch einmal rund 30 cm Zuwachs.

  • Die, die ich im Topf gelassen hatte und (ich weiß nicht mehr warum) nicht gedüngt hatte und im Frühjahr (die Urlaubsvertretung) einmal zu lange nicht gegossen hatte, die sind kaum noch gewachsen und haben sich auch jetzt ein paar Jahre später (auch ausgepflanzt) immer noch nicht so richtig erholt.

  • Die Direktsaaten im Freiland sind inzwischen (fast alle) größer als die, die ich erst im zweiten Herbst aus dem Topf ausgepflanzt habe.

  • Die größten und wüchsigsten sind immernoch die, die ein Halbjahr im Topf optimal durchkultiviert und dann im ersten Herbst ausgepflanzt wurden.


Ich will niemanden in eine Richtung drängen und jeder sollte für sich am besten selbst entscheiden, weil er/sie selbst als einziges weiß, welche Bedingungen und Pflege er/sie im Topf und Freiland bieten kann.
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