@laguna: Ich gebe Dir in vielen Punkten recht, gerade älteren Leuten fällt die Pflege ihrer Gärten zunehmend schwerer, und sie sind froh um jede Stunde, die da eingespart werden kann. Auch ich bin betrübt darüber, dass Fachwissen zunehmend verschwindet, und 90% der Garten- und Landschaftsbau-Firmen für teures Geld quasi nichts anderes macht als die "Garten-Entrümpelungs-sonstwas"-Anbieter.
Allerdings: Wer kann anständige Gartenpflege denn zu moderaten Preisen anbieten? Ein selbständiger Unternehmer muss Stundenlöhne von 50, 60 EUR oder mehr verlangen, wenn er einigermaßen über die Runden kommen will, und wenn die Leute schon viel Geld für Handwerker zahlen, um Haus, Auto usw. instandzusetzen und zu -halten, dann wird am Garten halt gespart. Wohlhabende Leute könnten hier einen Kontrapunkt setzen, aber die sind halt in der Minderzahl.
Das größere Problem dürfte aber tatsächlich sein, dass die meisten Leute zwar vom "Häuschen im Grünen" träumen, vom Garten aber letztendlich keine Ahnung haben. Wie schon einige hier angesprochen haben, wissen viele noch nicht einmal, was Stauden sind, sie kennen halt nur die "bunten Blumen" aus dem Gartencenter, und da die nach ein paar Wochen bis Monaten in der Regel "durch" sind, vermuten sie, dass das entweder normal ist, oder dass sie einen "schwarzen Daumen" haben.
Im Vorgarten soll es dann wenigstens ordentlich aussehen, von wegen "Visitenkarte" des Hauses und so, aber da Rasenmähen und Heckeschneiden letztendlich auch schweißtreibend sind, wird dann halt zum vermeintlich pflegeleichten Schottergarten mit ein paar Alibi-Gehölzen und -Gräsern gegriffen, damit da wenigstens ein bisschen Grün ist. Und auch wenn tausend Leute es anders sagen, es fallen immer noch reihenweise Leute auf die Mär vom "pflegeleichten Garten" rein.
Leider bieten Baumärkte und Gartencenter ja auch immer nur das gleiche Einerlei an, weil das den Leuten eben geläufig ist. Das ist letztendlich ein Teufelskreis, denn verkauft wird nur, was die Leute nachfragen, aber wenn die Leute nichts anderes kennen, können sie auch nichts anderes nachfragen. Und selbst Pflanzen, die es durchaus länger im Garten aushalten würden (z. B. die Stauden aus dem "Herbstzauber"-Sortiment usw.), werden trotzdem als Saisonware verwendet, weil die Käufer eben keine Ahnung haben.
Man muss den Medien auch ein wenig anlasten, dass sie zwar durchaus die Schottergärten anprangern, aber nicht intensiv genug über praktische Alternativen informieren. Dabei gibt es ja etliche Staudenmischungen usw., die ohne große Pflege auskommen, und deren Zusammenstellung an vielen verschiedenen Standorten passen würde. Aber da sowas wiederum Fachwissen erfordert, fehlt es allenthalben an Leuten, die so etwas umsetzen - und die natürlich ihren Preis haben. Natürlich stellt sich auch die Frage, ob so etwas in einen 10-Quadratmeter-Vorgarten überhaupt funktionieren kann...