Am Stamm meiner 2007 gepflanzten Davidia beobachte ich seit letztem Jahr etwas Seltsames:
An der Südseite des etwa 20 cm durchmessenden Stamms hat sich vom Stammfuß her inzwischen bis etwa Brusthöhe die Borke gelöst. Darunter kommt eine glatte hellbraune Rinde zum Vorschein, die beim vorsichtigen Ankratzen unter der Oberfläche durchweg vital und grün ist. Das Kambium zwischen Rinde und Holz scheint intakt zu sein, und die Rinde löst sich nirgends ab. Sie zeigt auch keine Verfärbungen, Vernässung oder Vertrocknungssymptome.
Unter der sich ablösenden Borke sieht man auf der Rinde an einzelnen Stellen kleine kurze oberflächliche Spuren wie von Insektenfraß, aber keine Tiere.
Auch keine Pilze.
Der Baum ist weiterhin vital und wächst ganz normal.
Das Ganze ging letztes Jahr nach dem heftigen Spätfrost Mitte Mai los. Dieses Jahr kam dann ein weiterer Bereich weiter oben hinzu.
Ich führe das auf Spätfrosteinwirkung zurück, auch dieses Jahr hatten wir ja in der Hinsicht kein einfaches Frühjahr. Ich habe aber keine entsprechenden Hinweise auf derartige Auswirkungen gefunden.
Ich weiß von einem weiteren Fall bei einer Davidia nördlich von Freiburg. Bei der Pflanze begann beschriebenes Phänomen nicht am Stammfuß, sondern in über 1 m Höhe, was auch gegen einen bodenbürtigen Schaderreger spricht. Ansonsten war der Verlauf ganz ähnlich.
Andere Gehölze sind nicht betroffen.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder Beobachtungen gemacht?