So, dann gebe ich jetzt auch mal meinen Senf dazu. Ich habe ja von troll13 einige Hortensiensorten und -arten bekommen die ich zu Mutterpflanzen "umfunktioniert" habe. Gesteckt habe ich in 54er Multiplatten unter Folie am 19.4.13.
Ich habe von Kopfstecklingen bis zu harten Teilstecklingen erstmal alles ausprobiert was an den Pflanzen dran war. Klappte relativ gut.
Offenbar mögen Hortensien nicht soo gerne Bodenwärme zur Bewurzelung... anfangs standen sie auf einem Warmbeet, da machten sie zwar schnell Kallus (zumindest weiche Kopfstecklinge) aber mit Wurzeln war nicht viel zu wollen. Harte Stecklinge weigerten sich auch vehement überhaupt mal Kallus zu bilden und z.B. Parzifal wollte eher rückwärts als vorwärts wachsen.
Seitdem die heizung aus ist bilden auch die harten Stecklinge Kallus und pötzlich erstaunlich schnell Wurzeln.
Hydrangea involucrata tut sich mit der Bewurzelung ebenso schwer wie H. quercifolia. Jetzt bei kühleren Temperaturen fangen sie aber an. Bei H. involucrata und quercifolia scheinen Kopfstecklinge die relativ weich sind, besser zu bewurzeln als Teilstecklinge und harte Stecklinge. Die haben zwar massig Kallus (und die quercifolia fängt auch an zu wachsen) aber mit Wurzeln ist nicht viel zu wollen, mal sehen was das wird.
Ich kann nur nochmal wiederholen was HappyOnion und troll schon sagten: Ein wenig Sonne auf die Folie und die Steckis sind gar!!!
Das scheint aber bei etwas härteren und längeren teilstecklingen gar nicht mal so sehr ein Problem zu sein solange noch etwas Blattfläche übrig bleibt und man den Botrytisbefall unter Kontrolle hält. Die Blattreste wurden zwar nach einiger Zeit abgestoßen aber die Stängel sind bewurzelt und treiben aus.
Klar gab es Ausfälle (zu weiche Stecklinge, zu spät was gegen Botrytis getan, Stecklinge gegart) aber ich bin mit der Ausbeute für den ersten versuch durchaus zufrieden.
Übrigens kann ich ein Gerücht endgültig aus der Welt schaffen: Hohe Luftfeuchte richtet nichts aber auch gar nichts gegen Spinnmilben aus! Ein paar Mutterpflanzen waren leicht befallen (was ich leider erst sah als ich die Stecklinge schon geschnitten hatte) unter der Folie sind bei 100% Luftfeuchte Massen daraus geworden und sie haben sich auch lustig über den ganzen Tisch ausgebreitet. Jetzt haben die Stecklinge endlich Wurzeln und damit kann ich die Spinnmilben jetzt wirksam ins Jenseits befördern (unbewurzelte Stecklinge mögen viele Spritzmittel absolut nicht, egal ob Insektizid, Fungizid oder Akarizid).
Liebe Grüße,
Daniel