Die anhaltend lange mildfeuchte Wetterphase bewirkt wohl weniger Produktion von Bitterstoffen. Ich hab diese Chicoreevarietäten aufgegeben, weil ich es nicht schaffe, die im Sommer, oft schon Frühsommer, vom schiessen abzuhalten. Diese Blattzichorien scheinen mit meinem Klima und Boden nicht recht zu harmonieren oder ich bin zu dumm dafür.
Bei kopfbildendem Radiccio klappts besser, auch wenns auch ein paar Schosser gibt. Aber eben nur wenig. Dieses Jahr gut gelungen ist der Variegeta di Luisa. Meine Selektion hat relativ viel Rot. Der ist immer schwierig bei Keimung und hat die ersten zwei Monate auch immer Ausfälle. Diesmal lief alles gut:
Bitterer und würziger als der ziemlich langweilige Palla Rossa, der allerdings auch zwei Monate eher erntereif ist. Feste Köpfe. Dann von Sativa Rheinau mal den Radicchio Castelfranco Fenice TT ausprobiert. Wächst gut, bildet lockere Köpfe. Werd ich nicht mehr anbauen. Blatt zu lappig, kombiniert mit unangenehm schaumigen Mittelrippen, unten viele Hohlräume in denen sich Schnecken und irgendwelche Regenwürmer breitmachen, keine besonderen Aromaqualitäten, Massenware. Hübsch ist er aber:
Meine Lieblingssorte ist auch wieder dabei, der Variegata di Castelfranco. Braucht viel Platz. Wird innen gelblich-gefleckt. Optisch herrlich, geschmacklich mein Favorit. Zart aber fest, ein nussiges Aroma, man isst davon immer mehr als man eigentlich vorhatte. Bildet lockere Köpfe, manchmal auch nicht - ziemlich variabel.