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News: Wenns noch im Frühjahr friert und schneit, ist Streit im Forum nicht mehr weit.  ::)  ;D  (Daniel - reloaded, 2013)

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|3|5|Die Welt besteht aus Optimisten und Pessimisten. Letztlich liegen beide falsch, aber der Optimist lebt glücklicher. (Kofi Annan)

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Autor Thema: Wildbienen  (Gelesen 20752 mal)

Simon

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Wildbienen
« am: 14. Februar 2005, 19:34:21 »

Hi!

Also erstmal zur Vorgeschichte:
2003
Im März 2003 habe ich mich gewundert warum alle
Steckdosenlöcher im Gartenhaus mit Lehm zugestopft waren.
Hab dann ein bichen gewartet und eine fleissige Biene
war emsig damit beschäftigt alles was Löcher hatte
mit Pollen aufzufüllen und zu verschliessen.
Selbst eine Garnrolle wurde als Nest benutzt :D

Ich habe dann diverse Hölzer angebohrt und dort aufgehängt.
Es funktionierte, es kamen ca 5 Bienen die alle Löcher
zuspachtelten.

2004
Die Bienen schlüpften und es flogen laut summend bestimmt
>40 Bienen fleissig umher.
Ich habe jeden Tag neue Hölzer aufgehängt und die wurden
auch gleich besiedelt.
Allerdings nur spezielle Hölzer, sie mussten sehr trocken sein
und die Löcher durften nicht zu sehr ausgefranst sein.
Auch Nadelholz wurde verschmäht.
Vermutlich wegen Verletzungsgefahr bzw weil es so klebte ;)

Ich kam mit dem aufhängen kaum nach.
Die Bienen sind sehr friedfertig und tun nichts...
Irgendwann im Mai sterben dann alle Bienen bzw es sind
keine mehr zu sehen.
War 2003 auch schon so.

2005
Ich habe jetzt >200 zugestopfte Löcher gezählt.
Angeblich legen sie 2-3 Eier pro Loch :o :o
Da bin ich mal gespannt wie es summt diesen Frühling ;D
Ich glaub ich muss schonmal Holz besorgen für neue Nester :D

Ist echt erstaunlich wie fleissig die Bienen sind. Alle paar Minuten
kamen sie mit neuen Pollen an den Hinterbeinen wieder.
Alles in der Hütte ist mit einer leichten gelben Schicht überzogen
gewesen im Mai *g*

2003->2004 war die Hütte allerdings auf +10°C beheizt (Meerschweinchen).
Dieses Jahr sind sie im Haus -> unbeheizt. Ich hoffe die Bienen
bzw die Eier habens überlebt. Aber in der Natur ist es ja auch
kalt im Winter.
Bzw die Hütte ist auch ganz gut isoliert, es zieht allerdings ein
wenig (Einflugslöcher ;D )


Nun habe ich mich gefragt ob ich ein paar der Nisthölzer im
Frühling umquartiere.
Und zwar würde ich diese netten Tierchen gerne weiter
verteilen und auch im zweiten Garten ansiedeln.
Meine Bienen aus 2003 kamen zu ihrer Geburtsstätte zurück
um dort Eier zu legen.

Demzufolge müsste es reichen zB Eines der Hölzer mit 20 Löchern
in den anderen Garten zu hängen.
Darf man das überhaupt ? So vonwegen Naturschutz ?

Falls man das darf und jemand anders hier gerne diesen netten
Tieren ein weiteres zuhause geben möchte könnte man doch
auch so ein Nest per Post verschicken oder ?
Also so einen Stamm ganz dick in Papier einwickeln und in
einem Karton verschicken (mit Luftlöchern).

Bye, Simon
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brennnessel

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Re:Wildbienen
« Antwort #1 am: 14. Februar 2005, 20:02:01 »

Hi Simon, mögen deine Bienen nur Holz? Gingen da nicht auch dicke hohle Stängel von Gräsern, Doldenblütleren etc., die du abschneiden und bündeln würdest? (wäre weniger Arbeit, denke ich...)
Waren die alle von einer Art oder kamen verschiedene?
LG Lisl
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Simon

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Re:Wildbienen
« Antwort #2 am: 14. Februar 2005, 20:19:41 »

Hi!

Nein, sie waren sehr wählerisch ::)
Die Löcher mussten 6-8mm haben, mindestens 7cm lang sein
und am besten leicht schräg nach oben verlaufen.
Es war fast nur die gleiche Art.
Ich vermute Osmia rufa ...
Kommt vom Zeitraum hin und auch die Bilder bei Google passen :D
Oder Osmia bicolor könnte von den Bildern her auch hinkommen.
Sie soll aber angeblich nicht fertige Hohlräumen beziehen...
Kenne mich da nicht so aus 8)

Hier eine interessante Seite zu den Mauerbienen:
http://www.wildbienen.de/eb-osmia.htm

Und zu Wildbienen allgemein:
http://www.wildbienen.de

Ausser den Bienen kam noch eine einzige (!) sehr längliche Schwarze
Holzwespe oder so.
Also ca 2cm lang und sehr dünn. Sie hat nur 2 viel kleinere Löcher
beschlagnahmt.

Bye, Simon
« Letzte Änderung: 14. Februar 2005, 20:24:04 von Simon »
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Tolmiea

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Re:Wildbienen
« Antwort #3 am: 14. Februar 2005, 20:21:15 »

Simon, das wird zur Sucht :D, wir verköstigen und beherbergen mittlerweile tausende von Wildbienen- und Solitärwespen!

Ja, Lisl, Schilfhalme sind auch gut, ich schieb mal einen alten Beitrag rein :wir hatten selbstgezimmerte schilfgedeckte Vogelhäuschen, und da haben sie auch mit Vorliebe genistet, aber auch Holunderstängel oder Brombeerstängel sind geeignet.

Zu beachten ist nur, dass die Nistplätze möglichst regengeschützt aufgehängt werden, oder ggf. sogar mit einem kleinen Dach vor Feuchtigkeit geschützt werden. Es können dazu auch luftgetrocknete Lehmziegel mit Löchern aufgehängt werden, aber am allerbeliebtesten sind einfache Kanthölzer , insbesondere auch die Ikea-Ivar-Holme ;-), falls die grad jemand übrig hat. Ansonsten jedes unbehandelte Holz.

Damit die Brut nicht schimmelt, die Neigung beim Bohren der Röhren minimalst schräg nach oben, damit sich keine Feuchtigkeit in den Röhren sammeln kann, aber natürlich nicht so, dass ihnen alles rausrutscht ;-). Aber es geht auch ohne, bei Brettern oder Hölzern könnte die Neigung ja noch später leicht über die Aufhängung geregelt werden. Die Bohrabstände wären mit 1-2 cm ausreichend und ruhig so tief wie möglich bohren, sie bauen in der Röhre ja einzelne Nistkammern.
Die verschiedenen Lochgrößen würde ich in geringer Anzahl schon ab 1 mm empfehlen, denn bei uns siedelt in diesen Löchern eine winzige Wespe.
Bohrlöcher mit 2, 2,5 u. 3 mm Stärke sind, nicht nur bei uns, sondern auch bei verschenkten Hölzern, am beliebtesten.
Sie werden u. a. von der Holzbohrwespe, die Spinnen einträgt, der Pemphredon lugubris einer schwarze Wespe mit auffallend viereckigen Kopf, die Blattläuse einträgt, und von Unmengen kleiner Solitärbienchen wie Chelostoma campanularum, u. C. florisomne belegt.
Ab 3,5 mm Durchmesser sind sie dann von für die Mauerbienen und Blattschneiderbienen interessant.
In den großen Bohrlöchern mit 1 cm schlafen bei uns immer dicke schwarze Brummer, die ich immer noch nicht sicher bestimmen konnte.

Es ist sehr nett die einzelnen Arten zu beobachten, auch welch unterschiedliche Baumaterialien sie zum Verschließen der Löcher benutzen. Eines unserer Bienchen hatte mal als ganz persönlichen Stempel seine eigenen Harz-Deckel immer mit einer quergeklebten Tannennadel verziert , in so mehrgeschossigen Hochhäusern könnt man ja sonst leicht durcheinanderkommen..... :D

liegrü g.g.g.

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Günther

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Re:Wildbienen
« Antwort #4 am: 14. Februar 2005, 20:22:46 »

Es gibt positive Berichte auch z.B. von Schilfrohrbündeln, angeblich auch Plastikstrohhalme - sehr obskur. Im Botanischen Garten in Oxford hab ich jedenfalls etliche Insektenhotels aufgehängt gesehen, die mit nicht aus der Entfernung zu identifizierenden Röhrchen bestückt waren.
Bei mir selber hab ich Holzblöcke (Bauholzreste) mit Löchern verschiedenen Durchmessers versehen und sie wurden umgehend besiedelt.
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Simon

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Re:Wildbienen
« Antwort #5 am: 14. Februar 2005, 20:26:58 »

Es gibt positive Berichte auch z.B. von Schilfrohrbündeln, angeblich auch Plastikstrohhalme
Das probier ich dieses Jahr mal aus :D
Mal ne Ladung bei McDoof mitnehmen...
Die nehmen bei uns alles was Löcher hat - Steckdosen, Schraublöcher an der Heizung, Garnrolle, alter abgebrochener Kugelschreiber, ...
Bei Holz sind sie aber wählerisch, das muss sehr suaber gebohrt sein :-X

Bye, Simon
« Letzte Änderung: 14. Februar 2005, 20:29:06 von Simon »
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Svenja

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Re:Wildbienen
« Antwort #6 am: 14. Februar 2005, 20:37:33 »

Bei uns im BoGa haben wir einen Imker und der hat auch ein paar Holzscheiben mit Löchern aufgehangen. Die sind auch fast immer voll und sind regen geschützt und auch nicht volle Sonne.

Vielleicht mögen die es nicht so schattig
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Azubigrüße Svenja

riesenweib

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Re:Wildbienen
« Antwort #7 am: 14. Februar 2005, 20:39:44 »

sie nehmen auch die bodenträgerlöcher von Ivar-regalen 8) die im freien stehen, und die hohlziegen im alten festziegelformat mit den vielen kleinen löchern drin. ist regen- und windgeschützt, hat volle sonne bis 14:00.

sagt, gibt es ausser solitär lebenden wildbienen welche die so wie honigbienen in schwärmen leben? habe heuer beim knöterich"hecke"schneiden (der knöterich wachst mittlerweile über 30 jahre am zaun, auf über 20m länge, und ist sehr tief, ich muss ihn auf der feldwegseite die tentaklen die nach radfahrern angeln immer kappen) einen aufruhr unter darin angesiedelten wildbienen ausgelöst. kamen sozusagen alle aus dem selben loch geflogen. waren kleiner als die honigbienen, glaub ich zumindest. hab mich dann doch relativ rasch entfernt.

lg, brigitte
« Letzte Änderung: 14. Februar 2005, 20:40:26 von riesenweib »
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will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)

Günther

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Re:Wildbienen
« Antwort #8 am: 14. Februar 2005, 21:14:09 »

So schaut das Insektenhotel in Oxford aus, davon gibts mehrere...
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Silvia

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Re:Wildbienen
« Antwort #9 am: 14. Februar 2005, 21:27:22 »

Ein toller Bericht, Simon! :D

Jedes Jahr nehme ich mir vor, Holdscheiben aufzuhängen, und immer verpaddel ich es. Wann ist dazu der beste Zeitpunkt?

Wir hatten mal eine Biene, die sich im Ivarregal im Wohnzimmer ein Loch auserkoren hatte. Ging auch. ;)

LG Silvia
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Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.

Wolfgang-R

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Re:Wildbienen
« Antwort #10 am: 14. Februar 2005, 21:30:55 »

Hi Simon,
toller Bericht, der von Tolmiea und anderen wunderbar ergänzt wurde.
Bin auch ein Wildbienenfan :)
Wie du schon sagtest, sie sind äußerst friedvoll. Gehe mit der Kamera bis auf wenige cm an sie heran, ohne dass sie sich angegriffen fühlen.
Falls es jemanden interessiert, habe mal eine Anleitung zu meinem Insektenhotel geschrieben klick
Bei deiner Holzwespe könnte es sich auch um eine Schmalbauch oder Schlupfwespe gehandelt haben. Das Weibchen parasitiert mit ihrem Legebohrer an den Eiern der Wildbienen- und Lehmwespenarten.
Dort, wo sich Wildbienen aufhalten sind auch die Goldwespen anzutreffen.
« Letzte Änderung: 14. Februar 2005, 21:39:38 von Wolfgang-R »
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VG Wolfgang

Simon

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Re:Wildbienen
« Antwort #11 am: 14. Februar 2005, 21:36:00 »

@Silvia:
Am besten so gegen Mitte März würd ich sagen.
Guck mal auf der ersten verlinkten Seite von mir.
Da ist unten ne Tabelle wann welche Arten fliegen ;)

@Wolfgang:
Ja sie sind sehr friedfertig. Aber trotzdem hab ich nur unscharfe Fotos *g*
Die sind verdammt schnell und fleissig...

Bye, Simon
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Roland

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Re:Wildbienen
« Antwort #12 am: 14. Februar 2005, 21:53:46 »

Hi Simon,
toller Bericht, der von Tolmiea und anderen wunderbar ergänzt wurde.
Bin auch ein Wildbienenfan :)
Wie du schon sagtest, sie sind äußerst friedvoll. Gehe mit der Kamera bis auf wenige cm an sie heran, ohne dass sie sich angegriffen fühlen.
Falls es jemanden interessiert, habe mal eine Anleitung zu meinem Insektenhotel geschrieben klick
Bei deiner Holzwespe könnte es sich auch um eine Schmalbauch oder Schlupfwespe gehandelt haben. Das Weibchen parasitiert mit ihrem Legebohrer an den Eiern der Wildbienen- und Lehmwespenarten.
Dort, wo sich Wildbienen aufhalten sind auch die Goldwespen anzutreffen.


Wolfgang, eine sehr schöne Anleitung. Da kriegt man gleich Lust es auszuprobieren.
Mal sehen ob hier auch jemand Bedarf hat.
Hier gibts sichtbar meist nur die Scharbewespen

R
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in vino veritas

riesenweib

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Re:Wildbienen
« Antwort #13 am: 15. Februar 2005, 09:00:41 »

eine auch sehr schöne variante aus altbauteilen ist in aktuellen kraut & rüben zu sehen, im garten der diesen monat vorgestellt wird.

lg, brigitte

OT: Wolfgang hat ein talent zum erklären, seine anleitungen zum runterpixeln fürs bilderanhängen haben mir sehr geholfen
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fisalis

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Re:Wildbienen
« Antwort #14 am: 15. Februar 2005, 09:45:36 »

Ich hatte mal vor einigen Jahren das fertige Teil von Schwegler gekauft, wo neben einem gebohrten Holzstück und einem gelöcherten Lehmstück etwa ein Drittel mit Schilfhalmen bestückt ist, die auch bald besiedelt wurden. Allein, die Vögel haben und hatten trotz Drahtgitter ihren Spass, die Schilfröhrchen rauszuzupfen und wohl auch den Inhalt zu verspeisen. So müssen die Röhrchen periodisch ergänzt werden (auch mit Stücken von Topinamburstängeln, die sind auch beliebt). Aber das ist den Vögeln wohl zu gönnen, oder?
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