Günther,
herzlichen Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, meine zahlreichen Fragen so ausführlich zu beantworten. Das bringt uns doch ein ordentliches Stück voran.
Uralte Erbstücke sind einfach wunderbar, weil sie einen auch immer wieder an den Menschen erinnern, der diese Pflanze einmal besessen hat.
Mit dieser Methode der Kliven-Behandlung wird man natürlich keinen Blumentopf bei einem Wettbewerb gewinnen, aber das strebst Du ja auch gar nicht an. Es ist für Dich eine gute Möglichkeit mit möglichst geringem Einsatz ein Maximum aus der Klivie herauszuholen und so klappt das auf jeden Fall.
Wie Du sehen kannst, Vernachlässigung ist der Blütenantrieb
Klivien können wirklich eine Menge Vernachlässigung aushalten. Mich erinnert das immer so ein bisschen an eine Notblüte.
Gärtnereien machens sicher besser, um möglichst früh möglichst sicher Blütentriebe zu bekommen - ich bin halt kein Profi.
Gärtnereien, die Klivien ziehen, müssen ihren Pflanzen natürlich optimale Bedingungen verschaffen, weil sonst kein Mensch diese Klivien kaufen würde.
Aber zwei ganz wichtige Aspekte, die Du in Deinen Beiträgen geschrieben hast, sind schon einmal eine Grundvoraussetzung dafür, dass eine Klivie überhaupt richtig blüht. Richtig bedeutet hier: Die Blüte erscheint und sie ist über dem Laub und nicht im Laub steckengeblieben.
1.) Du überwinterst Deine Klivie bei ca. 8 °C, also schon (deutlich) unter 15 °C! Damit wird das Ruhestadium der dann hoffentlich vorhandenen Blütenanlagen im Laufe von 10 – 12 Wochen beendet.
2.) Während dieser Kühlphase bekommen Sie kein Wasser. Dies ist sicherlich ein weiteres wichtiges Signal für die Klivie und kalt stehende Klivien, die über längere Zeit nasse Wurzeln haben, bekommen faulende Wurzeln.
Viele Klivienkenner sagen aber, dass eine Klivie nie ganz austrocknen darf; d. h. so alle vier Wochen soll sie
ein wenig Wasser bekommen, damit die Wurzeln nicht so stark austrocknen, dass sie kaputtgehen. Die Pflanze muss dann einen großen Teil ihrer Energie dazu aufwenden,zuerst einmal neue Wurzeln zu bilden und anschließend erst neue Blätter.
Das hat zur Folge, dass die Blüten (Form, Farbe und Anzahl der Blüten) nicht so optimal ausgebildet werden, wie sie nach Erbanlagen dieser Klivie sein könnten. Die Gärtner und die Leute, die eine optimale Blüte erzielen möchten, machen es so. Wobei man sagen muss, dass die Anzahl der Einzelblüten einer Dolde nicht nur von den Kulturbedingungen, sondern auch von den Erbanlagen abhängig ist.
Vielen Dank noch einmal für Deine wichtigen Hinweise!