als pilz habe ich einen pilz aus einem terrarium genommen. dort hat sich ein pilz ausgebreitet mit reinweißem klumpigen myzel. er stammt evtl. aus dem garten, da dem terrariensubstrat etwas erde aus dem garten beigemsicht war.
Hallo Knorbs, alter Junge!
Langsam pack' ich den Thread jetzt wirklich nicht mehr. Stellt sich hier vielleicht einer außer mir auch schon die Frage, ob es denn nun überhaupt einen Pilz gibt, der Dactylorhiza NICHT keimt?
Man nehme einfache Gartenerde, Komposttee, etc. und irgendwo ist sicher einer dabei, der es kann UND offenbar stark genug ist, in Konkurrenz mit den anderen existieren zu können. Wenn ich bedenke (gerade erst heuer erlebt), wie träge und unwillig der B1 (und der ist der mit Abstand beste Symbiosepilz hinsichtlich Keimung und Förderung einer größeren Bandbreite von Orchideen, den es dzt. in Reinkultur gibt.) wird, wenn er kontaminiert ist und tw. überhaupt nichts mehr keimt, dann habe ich das Gefühl etwas falsch zu machen: entweder ist der B1 Quatsch oder Wellpappe ist im Kontaminationsfall deutlich besser als das übliche Hafermedium.
Wie auch immer: Knorbs, ich denke, die unterschiedlichen Größen der Protokorme rühren von einer Art Überbevölkerung her. Ohne zu vereinzeln wird nur den Kräftigsten genug Förderung durch den Pilz zu Teil, sodass sie sich weiterentwickeln können. Bevor Du sie einwinterst hast Du noch Zeit (etwa 2 Monate schätze ich). Die Protokorme bilden eine dunkle Spitze auf der Triebspitze aus, wenn sie rasten wollen. Zuvor sollten sie jedoch noch etwas wachsen. Auf Hafer erreichen sie tw. 8-10mm Durchmesser, bevor sie in Ruhe gehen. Im Frühjahr bilden sie dann binnen kürzester Zeit Wurzeln und Blätter und schießen. Nach dem 1. Jahr haben sie tw. bereits bis zu 8cm lange schlanke Rüben gebildet.
Das ist der Idealfall. Deine Protokorme sind wunderschön (schön weiß, nicht glasig) und haben auch nicht übermäßig viele Rhizoide gebildet (was oft bei mangelnder Pilzkompatibilität der Fall ist), ABER sie sollten unbedingt noch wachsen bevor sie ruhen, ansonsten sind sie im Frühjahr zu schwach für den Austrieb. Ich würde sie daher noch jetzt vereinzeln (dabei die ersten 10 Tage etwas kühler stellen, sonst zehrt der Stoffwechsel der Protokorme mehr am Pilz als dieser zu leisten vermag, wenn er sich noch nicht gut ausgebreitet hat). Ist der Pilz etabliert und die Protokormgröße noch nicht ausreichend (etwa um den 10.12.), dann kannst Du etwas forcieren, indem Du abgekochtes Zuckerwasser (5-10g/l) hineinsprühst. Ich weiß zwar nicht, welches Volumen Deine Gefäße haben, aber je nach Größe können es schon 10-30ml Zuckerwasser pro Gefäß sein. In erster Linie wird der Pilz profitieren und damit auch die Protokorme. Mit längerer Fortdauer wird dann in diesem Gefäß der Symbiosepilz verdrängt werden, die Protokorme werden jedoch dann bereits die Mindestüberwinterungsgröße (für erfolgreichen Frühjahrsaustrieb) erreicht haben. Du solltest sie dann (spätestens 2 Wochen nach der "Bezuckerung") bereits VOR der Überwinterung in ein pilzfreundliches Medium OHNE Zucker (Tips gerne per PM) in einen Klarsichtcontainer pikieren und gleich danach kalt stellen. Frost schadet nicht - zu starke Erwärmung schon. Meine stehen am Fuß einer außen liegenden überdachten Kellertreppe.
Ach ja, noch was: Gratulation zum gelungenen Experiment