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News: Blattläuse haben ein geradezu unmoralisches Vermehrungsbestreben. (Anubias)
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Autor Thema: Brennesseljauche  (Gelesen 91576 mal)

Poison Ivy

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Re:Brennesseljauche
« Antwort #60 am: 20. Januar 2012, 15:54:04 »

Möchte mir nicht vorstellen wenn solche Leute einmal die Oberhand gewinnen und von den Kleingärtnern einen schriftlichen Befähigungsnachweis verlangen.

Ein solcher Nachweis hätte früher so manchen Spritzmitteleinsatz und so manche Dünger- und Kalkungsattacke auf den Boden verhindert. ;)

Auf jedem Küchenkräutertopf, den man käuflich erwirbt, findet sich irgendwo ein Hinweis "Zierpflanze - nicht zum Verzehr".
So what?
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Günther

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Re:Brennesseljauche
« Antwort #61 am: 20. Januar 2012, 16:06:00 »

Diese aus dem Land des unbegrenzten Schwachsinns kommenden "Warnungen" müßten ja hier nicht sklavisch nachgeahmt werden.
"Vorsicht! Leben ist lebensgefährlich!"
Und Befähigungsnachweise wären z.B. bei Parlamentariern wesentlich angebrachter, möglichst nicht aufgrund abgeschriebener Dissertationen.....
Daß man früher erheblich unkritischer vorging, ist kein Argument für hysterischen Warnungs- und Verbotswahn.
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Feder

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Re:Brennesseljauche
« Antwort #62 am: 20. Januar 2012, 16:08:04 »

Zitat
Weiß denn irgendjemand, seit wann (ungefähr) Pflanzenjauchen benutzt werden?
 
Die Ursprünge gehen wohl auf Steiner zurück, siehe "Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft": hier. Mal brennnessel, Schachtelhalm oder Jauche als Suchbegriff eingeben.

Also das glaube ich keinesfalls, daß Düngejauchen eine Erfindung von Rudolf Steiner sind. Das Prinzip der Verjauchung von Pflanzen oder auch Exkrementen zur Düngung gibt es bestimmt schon viel länger.
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Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
  Pat Parelli

Poison Ivy

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Re:Brennesseljauche
« Antwort #63 am: 20. Januar 2012, 16:13:17 »

Ja, das Jauchen und zersetzte Pflanzenteile (und auch Asche) zum Düngen verwendet werden können, ist sicherlich eine uralte Erfahrung - vielleicht so alt wie der Ackerbau selbst?

Aber diese Vorstellungen, dass speziell solche verdünnten Pflanzenjauchen (die mit Tierjauche wenig mehr als den Namen gemeinsam haben) etwas Besonderes sein sollen, die geht wohl doch auf Steiner bzw. die Anthroposophie zurück.

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Feder

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Re:Brennesseljauche
« Antwort #64 am: 20. Januar 2012, 16:14:49 »

Zitat
Da man aus den Wurzeln [des Beinwells] außerdem eine sehr wertvolle Heilsalbe (besonders für Knochen- und Gelenksverletzungen) bereiten kann, ist sie sowieso ein Muss in meinem Garten!

 
Nicht auf verletzte Haut auftragen und nicht bei Schwangeren anwenden. Beinwell enthält erbgutschädigende Alkaloide (sogenannte Pyrrolizidine).

Das ist für mich so ein typisches Beispiel für "hysterischen Warnungs-und Verbotswahn"
Erst werden einzelne Pflanzeninhaltstoffe aus der gesamten Heilpflanze extrahiert, dann extreme Mengen armen Versuchstieren verabreicht ( wenn sie es nicht fressen wollen wirds halt gespritzt) und siehe da, das Zeug ist giftig!
Genau auf diese Art werden viele seit Jahrhunderten bewährte Heilmittel plötzlich zu schädlichen Giften, die verboten werden müssen. Typisches Bespiel ist auch der Huflattich.
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  Pat Parelli

Feder

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Re:Brennesseljauche
« Antwort #65 am: 20. Januar 2012, 16:19:15 »

Zitat
Aber diese Vorstellungen, dass speziell solche verdünnten Pflanzenjauchen (die mit Tierjauche wenig mehr als den Namen gemeinsam haben) etwas Besonderes sein sollen, die geht wohl doch auf Steiner bzw. die Anthroposophie zurück.

Jauche ist Jauche, ob nun aus Pflanzen oder aus Mist, in Wasser gelöste Nährstoffe, schnellwirksamer Dünger. Dazu braucht man gar keine anthroposophischen Vorstellungen.
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  Pat Parelli

Poison Ivy

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Re:Brennesseljauche
« Antwort #66 am: 20. Januar 2012, 16:21:52 »

Typisches Bespiel ist auch der Huflattich.

Stimmt, der enthält auch Pyrrolizidine. Für die medizinische Verwendung gibt es praktisch pyrrolizidinfreie Pflanzen.

Nein, Feder, Pyrrolizidine müssen nicht erst aus den Pflanzen angereichert und Versuchstieren in hohen Dosen verabreicht werden, um die toxische Wirkung zu sehen.

Diese Alkoloide sind in manchen Pflanzen von Natur aus in so hoher Menge enthalten, dass es zu Vergiftungen bei Mensch und Tier gekommen ist.
Da ist es doch zu begrüßen, dass man herausbekommen hat, welche Inhaltsstoffe so toxisch sind, und doch wohl nur vernünftig, da ein wenig Vorsicht walten zu lassen.

Ein synthetischer Wirkstoff, den man gegen Knochen- und Gelenkverletzungen einsetzte und der nachweislich erbgutschädigende Verunreinigungen in nicht zu vernachlässigender Menge enthielte, würde wohl - zu Recht - kritisiert und wohl recht schnell wieder vom Markt verschwinden.

« Letzte Änderung: 20. Januar 2012, 16:23:07 von Bristlecone »
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Poison Ivy

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Re:Brennesseljauche
« Antwort #67 am: 20. Januar 2012, 16:22:33 »

Zitat
Aber diese Vorstellungen, dass speziell solche verdünnten Pflanzenjauchen (die mit Tierjauche wenig mehr als den Namen gemeinsam haben) etwas Besonderes sein sollen, die geht wohl doch auf Steiner bzw. die Anthroposophie zurück.

Jauche ist Jauche, ob nun aus Pflanzen oder aus Mist, in Wasser gelöste Nährstoffe, schnellwirksamer Dünger. Dazu braucht man gar keine anthroposophischen Vorstellungen.

Dann schau dir mal die Rechnung an, wieviel an Nährstoffen in der Brennnesseljauche tatsächlich drin ist.
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Feder

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Re:Brennesseljauche
« Antwort #68 am: 20. Januar 2012, 16:27:28 »

Zitat
Dann schau dir mal die Rechnung an, wieviel an Nährstoffen in der Brennnesseljauche tatsächlich drin ist.
Rechnung brauche ich auch keine, wenn ich aus Erfahrung weiß, daß die Brennesseljauche gut wirkt. Sie ist einfach herzustellen, kostet garn nichts und wirkt, wie ich seit Jahren immer wieder feststelle. Also weder Anthroposophie noch chemischen Analyse notwendig, auch kein Einkauf, Transport, Energieverbrauch...
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  Pat Parelli

Chica

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Re:Brennesseljauche
« Antwort #69 am: 20. Januar 2012, 16:29:13 »

Hallo Bristlecone,

Einfach mal im kommenden Jahr, mit ausreichendem Abstand, zwei Reihen Gemüse säen/pflanzen und regelmäßig gießen.
Eine Reihe mit Wasser und eine Reihe mit Brennessel/Beinwell-Jauche. Bei Bedarf ruhig jeden Tag.
Keine gleichzeitige andere Düngung.


Oder Du gießt Deine neuen Gemüsepflanzen ein paar Mal mit unverdünnter Brennnesseljauche und berichtest uns dann, ob sie "homöopathisch" gewirkt hat :-X .

Wo kommen wir nur hin, wenn wir nur das für Wirklichkeit halten, was wir mit dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft erklären können? Da fehlt uns ja mindestens die Hälfte Leben!
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Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)

Feder

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Re:Brennesseljauche
« Antwort #70 am: 20. Januar 2012, 16:32:38 »

Zitat
Diese Alkoloide sind in manchen Pflanzen von Natur aus in so hoher Menge enthalten, dass es zu Vergiftungen bei Mensch und Tier gekommen ist.
Da ist es doch zu begrüßen, dass man herausbekommen hat, welche Inhaltsstoffe so toxisch sind, und doch wohl nur vernünftig, da ein wenig Vorsicht walten zu lassen.

Ich bin mir sicher, daß man auch heute noch einen Huflattichtee oder eine Beinwellsalbe für begrenzte Zeit ohne Leberschaden anwenden kann. Bei so manch chemischer Medizin bin ich mir das jedoch nicht.
Wer es wagt, einen Beipackzettel zu lesen, getraut sich oft kaum mehr ein Medikament zu nehmen.
Das Problem bei dem Ganzen ist jedoch, daß auf diese Art altbewährte, wertvolle Heilmittel in Mißkredit gebracht werden.
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  Pat Parelli

Poison Ivy

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Re:Brennesseljauche
« Antwort #71 am: 20. Januar 2012, 16:33:47 »

Wo kommen wir nur hin, wenn wir nur das für Wirklichkeit halten, was wir mit dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft erklären können?

Ziemlich weit - nämlich genau da hin, wo wir jetzt sind. :)


Im Übrigen sind wir wieder da, wo wir bei solchen Debatten immer landen. ;D

Da bleibt zum Abschluss nur Karl Valentin: "Es ist alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
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Poison Ivy

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Re:Brennesseljauche
« Antwort #72 am: 20. Januar 2012, 16:34:10 »

Ich bin mir sicher, daß man auch heute noch einen Huflattichtee oder eine Beinwellsalbe für begrenzte Zeit ohne Leberschaden anwenden kann. ...
Das Problem bei dem Ganzen ist jedoch, daß auf diese Art altbewährte, wertvolle Heilmittel in Mißkredit gebracht werden.
Wir sind also einig, was die Dosisabhängigkeit der Wirkung angeht.

Was die Beinwellsalbe angeht: Nichts Anderes hatte ich geschrieben, und selbiges steht auch in dem Link.
Dass man das kann, liegt u.A. aber auch am Wissen darüber, dass im Beinwell auch Stoffe enthalten sind, die keine heilsame Wirkung, sondern nur eine toxische haben.

"Altbewährte, wertvolle Heilmittel" sind das oft nur, weil es noch nie jemand ernsthaft hinterfragt und überprüft hat.

Mit dem Argument könnte man auch heute noch Mehl auf Brandwunden streuen, von Zipperlein geplagte in Mist packen und bei unklaren Beschwerden mal zur Ader lassen.
Alles in früheren Zeiten altbewährte Hausmittel. Zum Glück hat die mal jemand hinterfragt.

P.S. Ich geh jetzt rennen. Ein neues bewährtes Hausmittel bei Bewegungsmangel. ;)
« Letzte Änderung: 20. Januar 2012, 16:40:46 von Bristlecone »
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Günther

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Re:Brennesseljauche
« Antwort #73 am: 20. Januar 2012, 16:35:43 »

Zitat
Jauche ist Jauche, ob nun aus Pflanzen oder aus Mist, in Wasser gelöste Nährstoffe, schnellwirksamer Dünger.

Eine etwas einfältige Sichtweise.

In der alten Literatur findet sich kein Hinweis auf Pflanzenjauchen als Düngemittel. Tees für inneren Gebrauch, Extrakte, Salben, Dekokte, usw., zum äußeren Gebrauch bei Mensch und Tier, ja.
Und giftig sind Apfelkerne auch, die meisten Anfragen bezüglich "Vergiftungen" in den USA betreffen Löwenzahn.
Und - abgesehen von Medikamenten - der häufigste Giftstoff im Haushalt ist wohl Tabak (abgesehen vielleicht von Alkohol).
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pearl

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Re:Brennesseljauche
« Antwort #74 am: 20. Januar 2012, 17:14:13 »


P.S. Ich geh jetzt rennen. Ein neues bewährtes Hausmittel bei Bewegungsmangel. ;)

 ;D

wird von den meisten nur zu selten angewendet. ;D
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“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
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