Zur Winterhärte der eigenen Rosmarinstöcke etwas zu sagen, ist mehr als blauäugig, wenn man gerade in einer akuten Kältephase steckt:
Ein anonymer "Frostharter" von einem Pflanzenmarkt (vermutlich ein Sämling?) und Arp.
Anonymus steht den vierten Winter im Schotterbeet /Südwest, drei Meter von der Backsteinmauer entfernt. Direkt einen halben Meter vor besagter Mauer steht seit fünf Jahren Arp, ebenfalls Schotterbeet. Beide waren in fast rein mineralischem Boden mit Lehmzusatz herangezogen worden, standen ein Jahr im unbeheizten - nicht frostfreien Gärtnerhäuschen.
Arp hat das erste Jahr draußen ziemlich gelitten, dabei war der Winter eigentlich keiner..Anonymus hat die Umstellung bisher nichts ausgemacht. Das Schotterbeet wurde ausgekoffert, ein geringer Teil des heimischen, basischen Lehms mit Werrakies und Kalksteinbruch aufgefüllt. Die beiden ersten Jahre habe ich die Sträucher mit Reisig geschützt, die letzten kalten Winter nicht mehr. Sonne hat ihnen nichts ausgemacht, die Tiefsttemperaturen lagen über längere Zeit zwischen -20 und -25° (WHZ 6b).
Aber jedes Frühjahr bricht mir der Angstschweiß aus, bis sie mit Neutrieb neues Leben signalisieren.
Von Anfang Dezember bis jetzt zum Frost (auch wieder -20 °, bisher) gab es nach wochenlanger Trockenheit etwa 150 mm Regen. Was die Rosmarine dazu sagen, ist noch unklar. Die Wurzeln werden ganz sicher bis in sehr feuchtem Boden stehen.
Nach meinen Erfahrungen mit sowohl Sand- als auch Lehmgärten stimme ich Ebbie und Mediterraneus zu: Boden sehr durchlässig, sehr mager, durchsetzt mit Steinen/ Kies / Lava, die gute Wasserführung gewährleisten. Auch Kalk scheint wichtig zu sein.
Ich glaube deshalb, dass Baumarktware nicht mit dem Originalballen ausgepflanzt werden sollte. Was ich hier in Geschäften sehe, steht in Torfsubstrat. Speichert viel zu viel Wasser.
Umgepflanzt in ein mineralisches Substrat ist der Erfolg sicher höher.
Ich habe die Rosmarine in eine Mulde gepflanzt und die erst zum Spätherbst mit feinem Kalkschotter aufgefüllt. Dadurch stehen sie geschützt.
Das erste Jahr wurden sie mehr hin als wieder gegossen, seitdem nie mehr. Der sehr lange warme Spätherbst hat ihnen gutes Ausreifen besschert - so hoffe ich, dass die Sonne jetzt ihnen wenig ausmacht.