1. Die Frosthärte hängt auch vom Vegetationszustand ab. Das Fünfblattstadium ist ideal, zu diesem Zeitpunkt ist die Frosthärte maximal und vermutlich schaffen es dann auch weniger harte Sorten besser über den Winter. Problem: Lässt sich nicht berechnen. Manchmal ist der Herbst warm, dann wachsen sie viel weiter, über das Fünfblattstadium hinaus. Manchmal ist der Boden schon so kalt, dass sie nach Aussaat im Herbst nicht mal mehr keimen oder nur schwach wachsen. Es hilft also wenig, das zu wissen, vielmehr braucht man das Glück geeigneten Wetters, was uns Gemüsegärtnern ja nicht so ganz unbekannt sein dürfte.
2. Es sind weniger die Triebspitzen, die zuerst erfrieren, sondern der Stengel, denn direkt am Boden ist am kältesten, das war auch letzten Winter wieder zu sehen. Wintersorten treiben dann aus direkt unter der Bodenoberfläche liegenden Knospen nochmal aus. Geht der Frost aber noch weiter runter, dann klappt auch das nicht mehr und es ist ganz aus. Passiert auch bei Priamus bei einigen Pflanzen.
3. Das Lokalklima nie vergessen. Der Kleingarten in der Stadt, je grösser desto stärker, ist beispielsweise generell viel wärmer wie ein Garten vor der Stadt. Wenn man das genau wissen und alles ganz genau belegen will, sollte man einfach einen der billigen Temperatursensoren mal aufs Beet werfen und gucken, was dort eigentlich Temperaturmässig abgeht. So manche vermeintliche Superwinterhärte entpuppt sich dann als Glück mit dem Kleinklima und umgekehrt können sich unerwartete Frostschäden aufklären.