Ich bin einer, welcher Heiligen- und Promiverehrung grundsätzlich negativ gegenüber steht, wenn es sich nicht beispielsweise um den Dalai Lama oder Helmut Schmidt handelt. Auch ein Personenkult um Piet Oudolf, Ernst Pagels und anderen stehe ich kritisch gegenüber, was ihre Leistungen auf keinen Fall in Frage stellt. Aber heutzutage ist Personenkult offenbar modern, in jeder Fachzeitschrift wird irgendwer ins Rampenlicht gestellt.
Aber KF kann man trotz allem große Verdienste zusprechen, denn wir stünden in vielem nicht hier, wenn er nicht gewesen wäre. Auch wenn er nomenklatorisch nicht auf der Höhe war, was grundsätzlich seiner Zeit entsprach und was auch selbst in den heutigen Tagen nicht immer so genau genommen wird (Gärtnerische Nomenklatur versus Botanik - ein ewiger Streitpunkt!). Seine Umtauferei von bereits bestehenden Sorten - na ja! Und Wirtschaftlichkeit war ihm allen Anschein nach auch ein Fremdwort, wo er sich nie darum gekümmert hat.
Aber er konnte begeistern, hatte ein enorm geschultes Auge und wusste, was gut und was schlecht war. Und er trachtete nach "der Begärtnerung der Menschenseele". Er sprach mir in so vielem aus dem Herzen, auch wenn vielleicht seine Schriften heutzutage schwulstig rüberkommen. Er war ein außergewöhnlicher Zeitgenosse, nach denen man heute suchen muss.
Wie seine Haltung zur NS-Zeit oder zur DDR-Zeit war, würde ich mit Äußerungen vorsichtig sein. Ich weiß nur so viel, als dass er im Allgemeinen ein apolitischer Mensch war, der vom Humanismus geprägt wurde. Und Mitläufer gab es ja immer, was die Sache nicht besser macht.