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News: Honig kommt grundsätzlich aus Massentierhaltung und ist daher abzulehnen. (staudo)
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Autor Thema: Alte Gärten - alte Menschen  (Gelesen 67207 mal)

Natura

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Re:Alte Gärten - alte Menschen
« Antwort #45 am: 18. Februar 2012, 16:25:25 »

Über obiges Zitat kann man geteilter Meinung sein :-\. GG steht ja, wie gesagt, auch auf diesem Standpunkt. Ich aber meine, dass Leute die ihr Leben lang körperlich gearbeitet haben, aufgeben weil sie eben schon am Ende ihrer Kraft sind.
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hymenocallis

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Re:Alte Gärten - alte Menschen
« Antwort #46 am: 18. Februar 2012, 16:51:18 »

Die Fragestellungen haben weniger mit Alter als mit Leistungsfähigkeit zu tun; ich bin zwar erst 45, aber chronisch krank und leicht körperbehindert - wir haben uns beim Bau des 2. Hauses und bei der Anlage des 2. Gartens von Experten für barrierefreies Bauen und Gärtnern beraten lassen.

Mein Eindruck ist allerdings, daß sich die wenigsten Menschen vorab damit beschäftigen wollen und fest darauf vertrauen, daß gerade sie fit und gesund 100 Jahre alt werden (Gärtner glauben an die Wunderwirkung der Gartenarbeit). Die Realität sieht in der Mehrzahl der Fälle anders aus, obwohl jeder mindestens einen steinalten kerngesunden Gärtner kennt, der alles noch alleine schafft.

Als Beispiel meine betagten Eltern - Mutter gartenverrückt und leider inzwischen herzkrank, Vater Parkinson-Patient und an Demenz erkrankt. Die Pflege des gebrechlichen Ehemannes frißt fast 100% der Kapazität (die ohnehin inzwischen gering ist), der Garten wird von zwei Studenten gegen ordentlich Bares einigermaßen begehbar gehalten.

Wer seinen Garten auch im höheren Lebensalter noch weitgehend selbst pflegen möchte, muß daher wohl oder übel, wenn er noch fit genug dafür ist, die nötigen Umbauten vornehmen und meist ordentlich Geld investieren - und auf viele Wünsche und unverwirklichte Träume von vorneherein verzichten. Diese bittere Pille schluckt sich nicht leicht und so lange man noch so fit ist, fehlt häufig die Motivation dafür.

Ich kann das nur zu gut verstehen - die harte Erkenntnis, daß die eigene Kapazität nie zur Pflege der vorhandenen Gartenwünsche reicht, liegt bei mir Jahre zurück. Wäre ich gesund, würde ich das Thema heute wohl auch anders sehen.

LG
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zwerggarten

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Re:Alte Gärten - alte Menschen
« Antwort #47 am: 18. Februar 2012, 19:42:53 »

längere krankheitsphasen sollten auch jüngere, ansonsten uneingeschränkte menschen nutzen, um zu verstehen, was irgendwann folgt - und um zu lernen, sich darauf vorzubereiten. entweder, indem man es einfach unbeirrt auf sich zukommen lässt und dann aktiv wird (umbau oder aufgabe, wenn es eben soweit ist) oder, schon im voraus bestimmte dinge ändern. ich z.b. bin heilfroh, im kleingarten alle hecken rausgeschmissen zu haben - der schnitt kostet unnötig zeit und kraft und kann nicht wirklich aufgeschoben werden, wenn man mal gerade nicht kann und als ich mit muskelfaserriss kaum laufen konnte, war es sehr beruhigend, dass das schlimmste nur das unkraut war, das ich gerade nicht so im zaum halten konnte, wie ich wollte, und nicht freiwuchernde hecken.

im waldgarten sieht das noch anders aus - da stehen jede menge junge rotbuchen als sichtschutz, die immer mal runtergeschnitten werden müssen und einige besondere buchengroßbonsai, die schon seit etwa zwanzig jahren regelmäßig und intensiver als die anderen geschnitten wurden... im letzten jahr habe ich die prachtbäumchen um einen knappen meter gekürzt und verschlankt, damit ich auf das kleine leiterchen verzichten und sie künftig schlicht im vorbeigehen schneiden kann... das tat weh und sieht nicht mehr ganz so aus, wie ursprünglich beabsichtigt, aber die arbeitserleichterung wiegt das auch für einen 41-jährigen schon auf. ;) auch gefällt habe ich alle douglasien, die ich als kind dort mal gesetzt hatte und alle rotfichten, die sich über die jahre selbst ausgesät haben - noch ein paar jahre später, und ich hätte mich nicht mehr getraut, diese bäume allein umzulegen. und dann wäre alles zappenduster gewesen. ::)
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Pewe

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Re:Alte Gärten - alte Menschen
« Antwort #48 am: 18. Februar 2012, 20:20:25 »

Mein 'Garten' ist nicht annähernd so alt wie ich. Vor knapp 8 Jahren war er noch ein komplett und übelst verwildertes Waldgrundstück . Seit ca. 7 Jahren bin ich am 'ausmisten', d.h. ca. 3/4 der Bäume sind gefällt, Brombeer- und Loniceradschungel überirdisch entfernt (unterirdisch werden die Brombeeren renitent bleiben), Hundertschaften verschiedenster Baumsämlinge gerodet. Hier und da gepflanzt was mir gefiel/gefällt, einen Pseudo-Rundweg angelegt (wehe dem der über das Gelände latscht). Wenn die Grünfläche regelmäßig gemäht wird sieht das alles m.M.n. gar nicht so übel aus. Und wenn ich nicht mehr kann oder mag, dann wird es eben wieder das was es war - ein verwildertes Waldgrundstück. Für den Erlebensfall finde ich das nicht schlimm, bin ich darauf sogar gespannt. Komplizierter wird der Nichterlebensfall. Das ist dann aber nicht mehr mein Problem. 8)
« Letzte Änderung: 18. Februar 2012, 21:28:31 von Waldschrat »
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pearl

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Re:Alte Gärten - alte Menschen
« Antwort #49 am: 18. Februar 2012, 22:03:27 »

was ihr beide sagt ist ja sehr wahr und wirklichkeitsbezogen. Meine Erfahrung mit Phasen, in denen nicht die Zeit oder die Kraft für den Garten da ist, hat meine Haltung in Gartendingen sehr geprägt. Daher empfinde ich bestimmte Arten der Gartengestaltung auch als sehr anstrengend, nur so vom Zusehen, und habe dabei immer das Gefühl, dass da Menschen am Werke sind, die irgendwie keine Bodenhaftung haben und nicht in der selben wirklichen Welt leben, in der ich leben möchte.
« Letzte Änderung: 18. Februar 2012, 22:05:40 von pearl »
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hymenocallis

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Re:Alte Gärten - alte Menschen
« Antwort #50 am: 19. Februar 2012, 12:17:13 »

Daher empfinde ich bestimmte Arten der Gartengestaltung auch als sehr anstrengend, nur so vom Zusehen, und habe dabei immer das Gefühl, dass da Menschen am Werke sind, die irgendwie keine Bodenhaftung haben und nicht in der selben wirklichen Welt leben, in der ich leben möchte.
Selbstüberschätzung ist eine der weit verbreiteten Eigenschaften unserer Spezies. Haben wollen entscheidet in der heutigen Zeit - ob die Kapazität für die Maintainance vorhanden ist, wird gar nicht überlegt.

Häuser mit 200 m² Wohnfläche zu besitzen ist sicher fein - diese auch putzen zu müssen, wieder weniger. Beim Garten ist es noch auffälliger - je größer desto besser und die Zeit der Besitzer würde nicht einmal fürs regelmäßige Unkrautjäten reichen, aber es werden Schwimmteiche und aufwändige Schnitthecken/gemischte Rabatte etc. angelegt und große Mengen an schnittaufwändigen Rosen/Obstbäumen gepflanzt.

Das hohe Einkommen bei vielen Doppelverdienern erlaubt ja auch JETZT die Anschaffung dieser Besitztümer - daß später auch das Personal für die Pflege bezahlt werden muß, obwohl man in der Pension weniger verdient, wird dabei ganz einfach verdrängt.

Wir sehen das gerade im Umfeld zu Hauf und wundern uns - wir hätten auch zwei Parzellen kaufen können - allerdings nicht pflegen und deswegen haben wir einen ganz unrepräsentativen eher kleinen Garten.

LG
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oile

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Re:Alte Gärten - alte Menschen
« Antwort #51 am: 19. Februar 2012, 12:41:20 »

Wie schön für Euch, dass Ihr alles so richtig macht.
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"Wenn also Millionen Menschen evidenzbasierte Angst vor der Klimakrise haben, wenn Minderheiten rechte Gewalt benennen, dann ist das 'Hafermilch-Wokeness', wenn aber Menschen eine rechtsextreme Partei wählen, die hetzt & die Klimakrise leugnet, dann sind das 'berechtigte Sorgen'?"
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Zirbe

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Re:Alte Gärten - alte Menschen
« Antwort #52 am: 19. Februar 2012, 12:51:28 »

@hymenocallis, deine Gedanken waren auch meine und habe mich rechtzeitig von Ballast (Palast ;)) befreit.
Eine barrierefreie Wohnung mit ebensolchen Zugang in den Garten wurde mein neues Zuhause.
Wehmut, dass ich ALLES abgegeben habe, hatte ich nur kurzfristig.




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Callis

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Re:Alte Gärten - alte Menschen
« Antwort #53 am: 19. Februar 2012, 13:10:53 »


Häuser mit 200 m² Wohnfläche zu besitzen ist sicher fein - diese auch putzen zu müssen, wieder weniger. Beim Garten ist es noch auffälliger - je größer desto besser und die Zeit der Besitzer würde nicht einmal fürs regelmäßige Unkrautjäten reichen, aber es werden Schwimmteiche und aufwändige Schnitthecken/gemischte Rabatte etc. angelegt und große Mengen an schnittaufwändigen Rosen/Obstbäumen gepflanzt.

Das hohe Einkommen bei vielen Doppelverdienern erlaubt ja auch JETZT die Anschaffung dieser Besitztümer - daß später auch das Personal für die Pflege bezahlt werden muß, obwohl man in der Pension weniger verdient, wird dabei ganz einfach verdrängt
LG

Ich weiß nicht, warum man Menschen rügen soll, die so verfahren. Es ist ihre Entscheidung und wenn sie später den Aufwand körperlich und finanziell nicht mehr leisten können, kommt der Punkt, an dem neu überlegt, eventuell auch verkauft und verkleinert werden muss. Das ist dann zwar schmerzlich., aber dafür hat man ja vorher die glücklichen Zeiten gehabt.

Sich im ‚Jetzt‘ stets vom Gedanken an das ‚Später‘ einengen zu lassen, halte ich für falsch. Das nimmt die Lebensfreude.

Ich habe mir mit Anfang 50 1300qm Garten mit kleinem Haus 300km vom Erstwohnsitz zugelegt. Damals konnte ich ohne Hilfe auch schon nicht alles im Garten bewerkstelligen (die schon vorhandene und unverzichtbare hohe Buchenhecke habe ich immer professionell schneiden lassen). Dann habe ich eben nur das angelegt, was ohne Hilfe aus der gartenunlustigen Familie ging (Teich ausheben und anlegen, Rosenerde austauschen, Sträucher roden und neue pflanzen, neue Staudenrabatten anlegen, pro Jahr 500 Tagliliensämlinge auf einem 800qm Pachtgrundstück großziehen usw. – und das war noch enorm viel mehr als was jetzt geht. Und es hat mich viele Jahre total glücklich gemacht.
In Kürze werde ich 75, und es ist der Zeitpunkt gekommen, über die Aufgabe dieses Gartens nachzudenken (vom Pachtgarten habe ich mich schon vor 2 Jahren getrennt, noch eher vom Teich). Nicht nur die Größe des Gartens wird beschwerlich in Alleinarbeit, sondern auch das Hin- und Herfahren zwischen den beiden Wohnsitzen (wegen Familie inzwischen ca. alle 2 Wochen) wird ja nicht mehr lange gehen können, so gern ich auch Auto fahre. Was also tun?

Derzeit fange ich an nach einem Schrebergarten am Erstwohnsitz zu suchen, um wenigstens bei schönem Wetter noch etwas in der Erde buddeln zu können. Natürlich unterliegt das Anpflanzen gewissen Reglementierungen und es ist auch nicht so schön auf gemietetem Boden zu arbeiten wie auf dem eigenen. Aber auch daraus werde ich noch emotionalen Gewinn ziehen für ein paar Jahre, hoffe ich.

Hätte ich nun mit Anfang 50 das große Grundstück in der Ferne nicht kaufen sollen, weil ich es 25 Jahre später wieder abgeben muss? Wieviel Freude mir da entgangen wäre, lässt sich in Worten kaum ausdrücken.
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jutta

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Re:Alte Gärten - alte Menschen
« Antwort #54 am: 19. Februar 2012, 13:14:56 »

Ist halt vieles Einstellungssache. Der eine erträgt es nicht, wenn nicht alles tipp topp gemäht und geschnitten ist, den Anderen stört es weniger.

Wir haben ein altes Haus mit alteingewachsenen Obstbäumen gekauft. Die Vorbesitzerin hat den Garten auch nicht mehr pflegen können. Also war einiges zum Roden. Aber die wunderbaren alten Obstbäume haben die Nichtpflege (auch während der Sanierungszeit) gut überstanden. Wir ernten noch immer mehr als genug und der Rest bleibt halt für Vögel, Igel, Eichhörnchen...

Bei neuen Planungen achten wir schon auf gute Bearbeitbarkeit, aber mir würde auch im Alter nicht einfallen, z.B. Obstbaume zu fällen, nur weil sie Mist machen.

Jutta
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elis

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Re:Alte Gärten - alte Menschen
« Antwort #55 am: 19. Februar 2012, 13:56:05 »

Hallo !

Ihr habt alle Recht, jeder auf seine Weise. Jeder macht es so wie er es für richtig hält. Wenn zu mir in den Garten Besucher kommen und ich höre, "mein Gott hast Du viel Arbeit", dann sage ich immer "das ist doch keine Arbeit, wenn es Arbeit wäre würde ich es nicht machen". Dann stutzen sie immer und denken nach und geben mir dann Recht. Das ist alles Einstellungssache. Der eine ist ein Optimist und denkt und hofft, er bleibt lange gesund und fit. Oft hat er ja Glück. Der andere ist Pesimist und denkt ständig dran, wieviel Arbeit das ist und wenn er mal alt ist kann er das alles nicht mehr machen und macht sich schon jetzt darüber Sorgen, was vielleicht mal in 20-30 Jahren sein könnte. Das ist eben alles Einstellungssache. Also soll jeder nach seiner Fason glücklich werden. Ich nehme mir immer so alte fite Menschen zum Vorbild, die mit 90 noch im Garten werkeln. Ob es hilft werde ich erst später sehen ;). Aber da ja gute Gedanken gute Sachen produzieren, werden wir sehen ;) ;).
Wenn ich dann manchmal höre, "ja da steckt ja ein Vermögen in Deinem Garten" sage ich immer, jeder setzt halt andere Prioritäten, der andere kauft sich ein Rennradl für 3.000 € , was denkst was ich da jahrelang für Pflanzen bekomme, oder der andere macht teuere Urlaubsreisen, das Geld ist ruckzuck weg, der Urlaub ist nach 3 Wochen vergessen und ich habe den ganzen Sommer Freude an den Pflanzen, dann sind sie meistens still. Nochdazu wenn ich weiß für was mein Besucher sein Geld ausgiebt ;) ;). Auf alle Fälle weiß ich das mir mein Garten sehr viel bedeutet und ich solange wie es geht versuchen werde ihn selber zu pflegen und wenns mal nicht mehr geht dann werde ich weitersehen und dann erst entscheiden. Also nur Mut, Ihr Optimisten und Pesimisten.

lg elis

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Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen,
aber keine Bildung den natürlichen Verstand.

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hymenocallis

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Re:Alte Gärten - alte Menschen
« Antwort #56 am: 19. Februar 2012, 13:57:27 »

Wie schön für Euch, dass Ihr alles so richtig macht.
Im Kontext mit meiner Erkrankung ist es richtiger, als sich nicht um morgen zu kümmern und dann im Rollstuhl im nicht barrierefreien Haus und nicht barrierefreien Garten gefangen zu sein.

Daß diese Perspektive nicht jedem Hobby-Gärtner möglich ist, verstehe ich durchaus - erlebe aber aktuell, daß mein hochbetagter Vater mit dem Rollator genau die selben Probleme hat.

LG
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Chica

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Re:Alte Gärten - alte Menschen
« Antwort #57 am: 19. Februar 2012, 13:59:26 »

Ist halt vieles Einstellungssache. Der eine erträgt es nicht, wenn nicht alles tipp topp gemäht und geschnitten ist, den Anderen stört es weniger.


Das sehe ich auch so. Der Garten ist für mich, er muss mir gefallen, was andere darüber denken ist Banane. Wenn man den Anspruch hat, stets einen durchgestylten, tiefenreinen Garten zu besitzen, hat man von vornherei verloren und setzt sich massiv unter Druck. Mit saubergeleckten englischen Rasenflächen und tiefsinnig erschaffenen Staudenrabatten schadet man der heimischen Tierwelt und sich selber. Was mir heute durch einen zum Lebenserhalt notwendigen Vollzeitjob an Zeit fehlt, wird mir morgen, wenn ich älter bin an Kraft und Gesundheit fehlen. Der Garten wird dann immernoch genauso aussehen. Das eine wird das andere ausgleichen. Mit über 2.000 qm sollte man von vornherein Abstriche machen sonst kommt man niemals zum Genießen und darauf kommt es doch an!
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Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)

hymenocallis

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Re:Alte Gärten - alte Menschen
« Antwort #58 am: 19. Februar 2012, 14:04:15 »

Hätte ich nun mit Anfang 50 das große Grundstück in der Ferne nicht kaufen sollen, weil ich es 25 Jahre später wieder abgeben muss? Wieviel Freude mir da entgangen wäre, lässt sich in Worten kaum ausdrücken.

Die Stärke, die es braucht, das alles auch wieder aufzugeben, hat wohl nicht jeder Hobby-Gärtner. Ich kann nachvollziehen, was Du beschreibst, emotional hätte ich das aber wohl kaum drauf - das ist wohl von den eigenen charakterlichen Voraussetzungen abhängig.

Es gibt Menschen, die in ihrem Leben häufig umziehen und sich für jede Lebensphase ein passendes Umfeld suchen und es gibt Menschen, die sich an zusagender Stelle einwurzeln wollen - und einiges dazwischen.

Ich habe mein erstes Leben, mein erstes Haus, meinen ersten Garten aufgegeben - leicht ist mir das nicht gefallen. Noch einmal möchte ich das nicht erleben müssen - ich möchte auf meinem Boden zu Ende leben und sorge heute so weit als möglich dafür, daß das auch realisierbar ist.

Die meisten alten Menschen, die ich kenne, sehen das auch so - auch der Großvater meines Mannes mit 91 kann sich nicht vorstellen, das eigene Haus/den eigenen Garten aufzugeben. Viele sagen leichthin, wenn ich es im Alter nicht mehr schaffe, gehe ich eben ins Pflegeheim - ist es dann so weit, versuchen sie diesen Schritt so lange wie möglich zu verhindern. Vielleicht sind es Ausnahmen wie Du, die die Regel bestätigen?

LG
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jutta

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Re:Alte Gärten - alte Menschen
« Antwort #59 am: 19. Februar 2012, 14:14:02 »

... ich solange wie es geht versuchen werde ihn selber zu pflegen und wenns mal nicht mehr geht dann werde ich weitersehen und dann erst entscheiden. Also nur Mut, Ihr Optimisten und Pesimisten.

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