Ich frage mich grundsätzlich, ob Pflanzen, die aus dem Südwesten Chinas stammen, nicht generell empfindlicher gegen Spätfröste sind als Pflanzen aus anderen artenreichen Regionen der Welt?
Man muss wohl, um die Spätfrosttoleranz von Stauden zu verstehen, das Klima der Herkunftsgebiete betrachten (und bei Arten mit riesigem Herkunftsgebiet sollte man dann wohl auch die Verbreitung bzw. den Aufsammlungsort des eigenen Kultivars wissen, ziemlich schwierig also).
Frosttolerant sind Pflanzen, deren Austriebe in der Vegetationszeit mit wechselnden Bedingungen vertraut sind, also vor allem mitteleuropäische Pflanzen, da wir ein sehr abwechslungsreiches Klima haben, das aufgrund des maritimen Einflusses bis spät hinein in den Frühling Kälterückfälle ermöglicht.
Ähnlich frosthart sind die Stauden Nordamerikas, sowohl die an den Küsten (die sind auch gegen Feuchtigkeit im Winter weniger empfindlich), als auch die im Inland (in Kanada und den USA gibt es auch innerhalb des Kontinents stark wechselnde Temperaturen, siehe Blizzards).
Problematisch hingegen wird es bei den Asiaten. Während Pflanzen aus Japan weniger Probleme haben sollten, kennen Pflanzen aus dem Himalayagebieten und dem Hinterland Chinas nur kontinentales Klima. Das heißt: kalte (teilweise sehr kalte), trockene Winter und warme Sommer. Meereseinfluss gibt es wenig bis kaum und nicht (je nach Herkunft), daher sind wechslende Temperaturen im Frühling etwas, an das sich diese Pflanzen nie anpassen mussten.
Besonders gefährdet sind Schattenstauden aus den feuchten, im Sommer warmen Waldgebieten (Yunnan, wenn ich so an die Epis denke...). Je weiter oben die Pflanzen vorkommen (Himalaya, Altai,... ich denke an die Geraniums), desto abgehärteter sind sie wieder, da in größeren Höhen späte Fröste durchaus wieder vorkommen können.
edit: habe den Threadtitel etwas übersehen, mein Post ist wohl zu allgemein, sorry