Tja, außer ein verirrtes Mäuschen kann in diesem Kellerschacht nicht viel gewesen sein und nun stinkt's dort eh nach Katerpippi. 12 Jahre sind er und seine Kumpelin draußen, immer kommen die beide spätestens abends auf unser Rufen rein, es bleibt unerklärlich.
Aber zur Diskussion über nach draußen oder nicht. Unsere beide sind wilde Katzen, also in Freiheit geboren. Nach einer Eingewöhnung bei uns durften, vor allem wollten sie nach draußen. Solche Tiere nicht mehr nach draußen lassen? Das finde ich Tierquälerei. Also seit heute ist auch Pico wieder nach draußen, denn sein Gejammere ist nicht zum Aushalten. Die stärkeren Nerven haben die Tierchen ja ohnehin.
Der Vorgängerkater von Pico war unser unvergesslicher Heilige Birma-Kater, Hippy. Auch der war zuerst mit seinem schwarzen Kumpel (Hauskater Puzzle) draußen. Als nach 6 Monaten Puzzle Tierfänger in die Hände gefallen ist, Hippy von einem Hund verletzt wurde, mußt diese Edelkatze drinnen bleiben. Es war fürchterlich. Für ihn und für uns. Sicherlich auch weil er nun alleine war. Er hat nur noch Unfug gemacht. Er ist buchstäblich die Wände hochgegangen, dort wo Textiltapete war. Er hing unter der Decke und wenn einer von uns vorbeikam, ließ er sich wie eine Bombe auf unsere Schulter fallen. Das tat höllisch weh. Als alle Tapeten kaputt waren, durch Rauputz ersetzt wurde, ging es die Küche an den Kragen. Schränke wurden aufgemacht, alle Tüten geöffnet und der Inhalt verstreut. Das Gäste-WC wurde um die Klorollen erleichtert, die dann im ganzen Haus in Schnipsel rumlagen. Er hat die Post abgefangen und zerfleddert, Geld das rumlag zerissen. Er hat aus Handtaschen Brillenetuis und Portemonnees geklaut und die in seinen Wassernapf deponiert. Er wollte nicht mehr aus dem Napf fressen, sondern direkt aus der Dose mit der Pfote. Das restliche Futter wurde dann nicht abgeleckt, sondern die Pfote solange geschüttelt, dass das Futter an der Wand klebte. Als wir die Dose versteckt hatten, hat er kurzerhand die Näpfe umgekehrt und versucht, das Futter zu verscharren. Er hat den Telefonhörer abgenommen, so dass mehrmals der Störungdienst kommen mußte. Er hat die Butterbrote meiner Tochter aus dem Schulranzen genommen und den Belag abgefressen (leider die Brote nicht wieder eingepackt), etc. etc. Ich könnte hier noch vieles weiter erzählen. Das Tier hat einfach gelitten hier drinnen. Besser ging's als er einen kleinen Perserkameraden bekam, der aber dann vieles von dem Unfug übernommen hat. Zum Glück ist er nie unsauber geworden.
Also für mich steht fest: eine Katze, die einmal draußen war, egal of gezüchtete Edelrasse oder nicht, ist drinnen nicht zu halten, auch wenn sie bei uns viel Platz haben. Dann vielleicht lieber evtl. das Risiko eines Verschwindens in Kauf nehmen, aber ein glückliches Tier?
Übrigens der Hippy ist doch noch alt geworden: 16 Jahre. Hauptsächlich doch drinnen, sofern er nicht ausgebüchst ist.
Gruß, riegelrot
Noch vergessen: wir wohnen weit draußen, direkt am Naturschutzgebiet. Ein Paradies für Katzen!!