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Autor Thema: Ist "Serpentin-Splitt" tatsächlich Serpentin – oder grüner Marmorsplitt?  (Gelesen 530 mal)

LissArd

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Meine Frage: Ist "Serpentin-Splitt" tatsächlich echter Serpentin – oder grüner Marmorsplitt? Ich frage, weil meine Schwester einen kleinen Garten übernommen hat, der komplett zugeschottert ist mit ziemlich großen graugrünem Splitt. Sie will nun den ganzen Schotter in eine Ecke befördern und den Haufen dann bepflanzen, um das Zeugs sinnvoll zu nutzen. Der Vorbesitzer sagt, dass sei Serpentin-Splitt "Verde Alpi". Mein Schwager meinte nun, wenn das wirklich Serpentin sei, können sie das Bepflanzen vergessen, da Serpentin irgendwie toxisch wäre oder sowas, da würde praktisch nix drauf wachsen. Ich habe jetzt mal nach diesem Splitt "Serpentin Grün" gegoogelt, und habe den Eindruck, das ist in Wirklichkeit gar kein Serpentin, sondern grüner Marmor. Jeder Anbieter schreibt da was anderes. Kann da zufällig irgendwer was zu sagen, der mehr Ahnung hat als ich? Wird "echter" Serpentin tatsächlich auch zu Schotter oder Ziersplitt verarbeitet und dann für unter 10 € á 25 kg verkauft?
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»Im übrigen bin ich, nicht ungern, der Sklave meines Gartens. Es macht mich sehr müd und ist etwas zuviel, aber in alledem, was die Menschen heut tun, fühlen, denken und schwatzen, ist es das Klügste und Wohltuendste, was man tun kann.« – H. Hesse

Starking007

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Ja,
Serpentin ist sehr gut für alle möglichen Pflanzen, weil basisch und doch kalkfrei.
Und dekorativ.
Solche Amphibolite gibt es einige.
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Gruß Arthur

Rieke

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Marmor ist ein  Kalkgestein und säureempfindlich, Serpentin nicht. Mein Haus- und Hofgeologe empfiehlt einen Test mit Säure, am einfachsten ist 10% Essigsäure (Essigessenz entsprechend verdünnen). Wenn sich Bläschen bilden, ist es Marmor.
Handelsübliche Essigessenz hat einen Säuregehalt von 25-30%, d.h. je nachdem etwa 2 Teile Wasser und ein Teil Essigessenz oder in etwa 1:1 mischen.
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Chlorophyllsüchtig

Rieke

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Ich habe noch etwas recherchiert. Es gibt auch Serpentinit mit Kalkeinlagerungen und einen Serpentinitvariante - die Ophicalcite - über die Wikipedia schreibt: "Bei den technisch verwendeten Ophicalciten handelt es sich um serpentinhaltige Marmore und um karbonathaltige Serpentinitbrekzien." Das könnte jedenfalls das Begriffswirrwar erkläen. Abgesehen davon sind Handelsnamen von Gesteinen immer so eine Sache. Nicht alles, was z.B als Marmor gehandelt wird, würde ein Geologe Marmor nennen.

Mit dem Säuretest kann man jedenfalls kalkhaltige Gesteine erkennen, und das ist für die gärtnerische Nutzung hilfreich zu wissen.
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LissArd

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Danke Euch, ich werde diese Infos an meine Schwester weitergegeben. Speziell der Test mit der Essigsäure müsste dann ja Klarheit bringen.

Mein Schwager sagt, er hat im Biologie-Studium (vor 30 Jahren....) mal an einer Exkursion in Österreich teilgenommen, und da ging es um Pflanzen, die auf Serpentinböden wachsen. Er meinte sich zu erinnern, dass es da hieß, Serpentin würde Schwermetalle abgeben und nur ganz wenige Pflanzen würden das verkraften, das wären dann angepasste Spezialisten. Alles andere würde auf Serpentin nicht überleben können, da die Böden für alle nicht-angepassten Pflanzen toxisch sind. Wenn aber Arthur nun schreibt, Serpentin wäre sogar sehr gut für viele Pflanzen geeignet, verwechselt mein Schwager da eventuell auch etwas. @Starking: wenn es wirklich Serpentin sein sollte (nach dem Essigsäure-Test), hast Du vielleicht einige Empfehlungen, womit man die Fläche dann bepflanzen könnte?
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partisanengärtner

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Serpentinit ist stark schwermetallhaltig, und daher in einem Garten in dem Du Lebensmittel anbauen willst mit Vorsicht zu genießen.
Solche Böden haben natürlich auch speziell angepasste Pflanzen. Darlingtonia zum Beispiel allerdings eine Sumpfpflanze.
« Letzte Änderung: 25. März 2024, 20:56:21 von partisanengärtner »
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Axel

LissArd

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@Rieke: Danke für den Hinweis zu den Ophicalciten. Nachdem ich das jetzt auch einmal gegoogelt habe, kam ich zu einem Wikipedia-Eintrag wo gezielt auf den erwähnten "Verde Alpi" eingegangen wird. Dort steht, das wäre ein Sammelbegriff für "zahlreiche stark divergente" Handelssorten aus 15 verschiedenen Steinbrüchen im Aosta-Tal. Es handle sich dabei um Serpentinitbrekzien und Ophicalcite.  – Auf einer anderen Seite (natursteinbau.de) heißt es:
Zitat
"Die Serpentinit-Vorkommen des Aosta-Tals entstanden durch Metamorphose aus ehemaligen ultrabasischen Peridotit- Gesteinen. Unter dem Einfluß von erhöhtem Druck und bei Temperaturen bis zu 600°C wurden in der tieferen Erdkruste die peridotitischen Bestandteile (hauptsächlich Olivin) größtenteils zu feinfasrigen oder blättrigen Serpentin-Mineralen umkristallisiert. In fast allen Serpentiniten sind mehrere Stadien der Serpentinisierung zu erkennen, weswegen sie auch immer verschiedene Grüntöne aufweisen. Das Aosta-Tal zeichnet eine Verwertungszone nach, entlang der die Gesteine durch Gebirgsbewegungen (Tektonik) stark zerklüftet und zerrüttet wurden. In die Hohlräume drangen Calcit-Lösungen ein und verfestigten das Gestein in Form von weißen Adern."

Sagt mir als Laien natürlich nicht viel (also, praktisch gar nix). Im Hinblick auf eine mögliche Bepflanzung dieser Schotterflächen, wäre das dann auf Serpentinbrekzien/Ophicalciten-Splitt möglich, oder nicht? Und welche Pflanzen würden sich anbieten, wenn dieser "Verde Alpi" Splitt also (laut Wikipedia) aus annähernd gleichen Anteilen von Karbonatmineralien und Magnesiumsilikaten zusammengesetzt ist?
« Letzte Änderung: 25. März 2024, 21:07:42 von LissArd »
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@Partisanengärtner: Nutzpflanzen will meine Schwester nicht anbauen, nur Zierpflanzen – falls überhaupt möglich auf dem Schotterbeet. Es liegt zusätzlich auch noch im Halbschatten. Sie hatte was von Farnen oder Gräsern gesagt. Andererseits, wenn dieser Splitt wirklich so schwermetallhaltig ist, sind die Schwermetalle eventuell auch schon in den Boden gelangt und selbst wemm sie den ganzen Schotter abträgt, wächst da eventuell nicht mehr alles?
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partisanengärtner

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So schlimm wird das nicht sein, das sind ja sehr kleine Mengen die da abgegeben werden..
Ein fasriger Asbestanteil ist aber auch mehr oder weniger zu erwarten. Für meine schwimmenden Inseln habe ich kleine Mengen für meine Darlingtonien gesucht.
Größere Brocken habe ich schon aber Kies wäre schon besser. Denn wenn man ihn zerklopft könnten die Fasern freiwerden und das möchte ich vermeiden.
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Ein fasriger Asbestanteil ist aber auch mehr oder weniger zu erwarten. Für meine schwimmenden Inseln habe ich kleine Mengen für meine Darlingtonien gesucht.
Größere Brocken habe ich schon aber Kies wäre schon besser. Denn wenn man ihn zerklopft könnten die Fasern freiwerden und das möchte ich vermeiden.
Und sowas asbesthaltiges wird zu Ziersplitt und Schotter verarbeitet und dann in jedem Baumarkt einfach lose in Säcken verkauft, damit Leute sich Wege und Beete damit „verschönern“ können??? Hätte ich nicht gedacht. Schon irgendwie ein bisschen spooky… wenn sich der Splitt ähnlich verhält wie Kalksplitt oder Marmorsplitt, gibt es da ja sicher reichlich Abrieb und Staub in den Säcken, der müsste doch dann auch bereits Asbestfasern enthalten und ein potentielles Gesundheitsrisiko darstellen? Vom Abbau in den Steinbrüchen ganz zu schweigen…
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Rieke

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So 'ne vage Erinnerung habe ich auch, deswegen habe ich gestern noch etwas rumgegugelt. Der Übeltäter ist wohl das Olivin, das Chrom enthält und bei der Verwitterung wird das freigesetzt. Ich nehme an, dass es ein Unterschied ist, ob in einem Boden seit der letzten Eiszeit Olivin verwittert oder erst seit ein paar Jahren. Ich würde da sicherheitshalber keine wahnsinnig teuren Lieblingspflanzen drauf pflanzen.

Zitat
Sie will nun den ganzen Schotter in eine Ecke befördern
Wg. dem Asbest-Risiko: FFP2-Masken dürfte ja jeder noch haben. Bei diesem Arbeitsschritt würde ich, falls der Splitt trocken ist und staubt, eine Maske aufsetzen, hinterher duschen und die Arbeitskleidung waschen. Solange der Splitt nur draußen rumliegt, ist er unproblematisch.
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Starking007

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Ich hab beruflich viele Tonnen Chrom und Nickel und so Zeug verarbeitet,
auch staubförmig.
Ihr schreibt hier von Mengen an der Nachweisgrenze, die zudem noch fest gebunden sind.

Im Nagelclipser ist auch Chrom und Nickel, laßt den blos nicht an eure Nägel ;-)
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Gruß Arthur

LissArd

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Ich hab beruflich viele Tonnen Chrom und Nickel und so Zeug verarbeitet,
auch staubförmig.
Ihr schreibt hier von Mengen an der Nachweisgrenze, die zudem noch fest gebunden sind.
Chrom und Nickel würden mir da tatsachlich wenig Gedanken machen, eher das erwähnte Asbest, das ja in stark staubendem Serpentinbruch vermutlich durchaus freigesetzt werden kann, wenn man so eine Fläche bearbeitet und bepflanzt? Oder stelle ich mir das auch falsch vor?
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Problematisch könnte alles sein, bei dem die Steine weiter zerkleinert werden bzw. evt. noch anhaftender Staub freigesetzt wird. Aber da der Splitt ja wohl schon eine Weile rumliegt, hat der Regen den feinen, lungengängigen Staub wahrscheinlich abgespühlt. Beim Jäten und Pflanzen würde ich mir darüber keine Gedanken machen, nur wenn man größere Mengen von diesem Splitt bewegt, also beim Einsammeln und auf einen Haufen schütten, würde ich mich sicherheitshalber schützen - also Maske aufsetzen. Ob es reichen würde, den Splitt anzufeuchten um den Feinstaub während der Arbeit zu binden, kann ich nicht beurteilen.

Ergänzung: dabei geht es mir um Asbest, nicht um Chrom.
« Letzte Änderung: 26. März 2024, 13:14:09 von Rieke »
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LissArd

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Okay, vielen lieben Dank nochmal für Euer Feedback! Ich gebe das so weiter und denke, die Infos werden Schwestee und Schwager auf jeden Fall bei der Entscheidung helfen, was sie nun mit den Schotter/Splittflächen machen wollen.
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