Für mich ist diese Diskussion hier wirklich etwas irrational, spiegelt aber auch den Zeitgeist wider.
Worum geht es hier? Gärtnis beklagen sich, dass sie für die Gierpflanzen, die sie nicht in Deutschland bekommen, im Ausland so hohe Versandkosten bezahlen müssen. Ich selbst würde gerne Sorten haben, die ich nur in den USA bekomme. Illusorisch bei dem Aufwand, den man dafür auf sich nehmen müsste.
Und wenn man bislang auch noch aus Großbritannien mit teilweise horrenden Versandkosten bestellen konnte, weiss niemand, ob dies nach dem Brexit überhaupt noch möglich ist?
Auf der anderen Seite gibt es auch bei uns mindestens 10 % der Bevölkerung (in Ostdeutschland inzwischen sogar 25 %), die sich als die Mehrheit versteht und schreit "wir sind das Volk" und sich eigentlich auch am liebsten in unseren Staatsgrenzen einigeln möchte und nichts und niemanden über die Grenze lassen möchte.
Aber auch diejenigen, die vielleicht zu Recht aus ganz anderen Gründen gegen grenzen- und hemmungslosen Freihandel sind, helfen dem Gärtni, der seine Gierpflanze unbedingt will nicht weiter,
Eine meiner Lieblingshortensien, Hydrangea serrata 'Ai Hime' habe habe ich illegal als "Warenprobe" deklariert, zollfrei von einer Gartenfreundin aus der Schweiz geschickt bekommen, die sie ihrerseits als Steckling in einer PET-Flasche im Flugzeug aus Japan herausgeschmuggelt hat.
Trotzdem bleibe ich skeptisch bei irgendwelchen chinesischen Pflanzenräubern, die dubios und letztlich nicht nachvollziehbar hier die allerseltensten Raritäten anbieten...