Habe von den ersten Sorten was geerntet. Hier einige davon:
(1) Tiana Butternut. Früchte 600-700g. Deutlich kleiner geblieben wie vom Samenverkäufer behauptet. Lag vielleicht an Hitze oder Boden. Dafür hat die Pflanze sehr viele Früchte angesetzt. Früh reif, etwas blass.
(2) Armor. Kreuzung Maxima/Moschata. Positive Überraschung, auf gutem Boden tut sie eines unablässig: fruchten, fruchten, fruchten. Eine Pflanze brachte mit Pferdemist 12 Früchte mit je 1-2kg und sie fruchtet immer noch. War weitgehend hitzefest. Fleisch schön dick, gut haltbar, gut verwendbar, aber schälen ist wie üblich bei diesem Typ eine Qual (ich hatte sonst immer Tetsukabuto).
(3) Tondo Padana. C. pepo, so wie Zucchini. Habe es nochmal probiert, nachdem er letztes Jahr nicht gut gelungen ist. Und diesmal wird es das letzte Mal sein, denn es war wieder ein Fehlschlag. Wieder die erste Kürbispflanze mit Mehltaubefall. Der absolute Mehltaukönig. Unaufhaltsam Blattverlust trotz Jahrhundertsommer. Ein schlechter Witz, direkt nebenan wachsen und fruchten empfindlichste Melonen problemlos. Nur Tondo Padana schafft es nicht und wird sofort krank. Setzte wieder nur eine Frucht an, 4,3 kg schwer, machte ansonsten nur lange Ranken. Ist wohl nur was für kühle Regionen, Superboden und extrem viel Platz.
(4) Honey Bear. Zwei Früchte auf dem Bild. Auch eine positive Überraschung. Ein Acorn, aber nicht rein c. pepo, sondern eine Hybride. Klasse! Mehltaufest, buschig mit einer kurzen Ranke, kam gut mit Trockenheit und Hitze zurecht. Pflanze ist ausgesprochen gesund, reift früh, man kann ihn auch erst im Juni direkt aussäen, wird in gutem Klima noch reif. Geschmack ist ein Erlebnis, sehr nussig, duftet beim Aufschneiden fast schon penetrant. Meine Früchte waren mit 450 bis 650g etwas schwerer wie erwartet, obwohl der Boden nicht so toll ist. Zwei Nachteile: Ertragsschwach pro Pflanze, meine Pflanzen gaben alle nach genau drei Früchten auf. Trieb verkümmert, es wird nichts mehr angesetzt. Mehrere in 1m Abstand setzen. Zweiter Nachteil ist die Haltbarkeit, wie alle Acorns ist die eher begrenzt - bis Weihnachten.
(5) Violina, ein moschata. Erdnussförmig, reift spät, lange Ranken. In diesem Jahr nicht, aber die Trockenheit setzte ihm zu. Früchte 2kg schwer, etwas rauher wie gedacht. Schön und gut, aber im Moment fehlt mir etwas der Grund, wieso nicht gleich ein Butternut, der hält länger, reift früher und schmeckt auch nicht viel anders.
(6) Victory, Meine Hauptsorte dieses Jahr. Vier Pflanzen. Hat sich gut geschlagen, war aber trockenempfindlich. Früchte alle bei 1 bis 1,5kg trotz unterschiedlichen Aussehens, eine gute Grösse. Auf bestem Boden brachte eine Pflanze 6 Früchte, die letzten beiden werden wohl nicht mehr ganz reif. An den schlechteren Stellen waren es 2, höchsten 3 Früchte. Rankt in alle Richtungen. Haltbarkeit muss sich noch beweisen. Keine Schalenschäden, gesunde Pflanze, kann aber auch an diesem besonderen Jahr liegen. Die Sorte gibts auch öfter in Supermärkten im Samendrehständer.
Ein paar Sorten stehen noch aus, aber nichts erwähnenswertes. "Beja Butternut" hat sich wieder nicht bewährt, braucht zu lange zur Reife. Drei Pflanzen, die wild aufgegangen sind, von Kürbissen des letzten Jahres. Zufallskreuzungen. Und noch einige, die nicht mit der Trockenheit zurechtgekommen sind. Ich kann halt nicht alles ständig wässern.
Ganz abgekommen bin ich von Hokkaidos. Gemein, denn mit denen habe ich die Kürbispassion angefangen. Aber sie haben mir zu wenig Eigenaroma (wie die meisten c. maxima) und schmecken mir nur als Suppe gut. Zu einseitig.
Hier noch "Honey Bear", die Fruchtstände:
Und die ganze Pflanze, Maximalgrösse, Aufnahme von heute (7.9.2015):
Nicht grösser wie eine Zucchini, aber gesünder.