Mein Name ist Irene. Den jetzigen Garten (rund 1000 - Haus und alles eingerechnet) habe ich seit 16 Jahren, davor war es 6 Jahre lang ein viel zu kleiner Reihenhausgarten. Der Garten ist alt, er besteht seit über 100 Jahren.
Was heißt, dass wir eine Menge recht große Gehölze haben, kaum „neumodische“ außer denen, die ich selber gesetzt habe. Eine riesige 4-stämmige Kiefer, eine uralte und urig gewachsene Magnolie, eine Walnuss - sicher nicht gar so alt - sowie eine Pflaume (ihre Daseinsberechtigung verdankt sie einer Bobby James sowie einer Clematis alpina, die sie gut unterstützt) gehören zu den größten.
Bei den Nachbarn stehen riesige Buchen, Kastanien, Birken und wenn man aus dem Fenster sieht, wirkt unser Garten eher wie eine kleine Waldlichtung. Trockener Schatten also, dazu eher saurer Boden, ich musste mich sehr umorientieren von meiner früheren Vorliebe für Prachtstauden, speziell Iris barbata
.
Aber Schattengarten hat auch Vorteile, ich finde ihn pflegeleichter, wenn man denn endlich mal raushat, was da gut wächst. Tricyrtis, Epimedium, Hepatica und Cyclamen sind einige meiner Favoriten. Und sogar Iris gibt es für dunkle, trockene Standorte
.
Als ich den Garten übernommen habe, gab es außer den Gehölzen und vielen Geophyten (Crocus, Scilla, Chionodoxa, Puschkinia, Galanthus nivalis und Leucojum vernum) wenig erhaltenswertes, genauer gesagt einen Phlox, vermutlich Sternhimmel, und eine sehr früh blühende Hemerocallis, ich denke es handelt sich um H. dumortieri. Ansonsten waren da Dutzende qm an Giersch, Scharbockskraut, Ackerwinde, Brombeeren, Hopfen
. Ein Essigbaumwäldchen und ebenfalls Giersch und Ackerwinden bei beiden Nachbarn. In meinem Garten habe ich in den ersten Jahren jeden einzelnen cm freigelegt und durfte auch bei den Nachbarn dieses Wucherzeugs entfernen. Glücklicherweise haben wir Sandboden, insofern habe ich jetzt schon seit Jahren Ruhe.
Aber ich reagiere seitdem empfindlich auf alles, was sich unterirdisch klammheimlich weit ausbreitet. Dazu gehören Herbstanemonen, ich habe Jahre gebraucht, um z.B. Honorine Jobert im Beet unter der Walnuss wieder herauszukriegen. Oder Eomecon ... darauf bin ich auch nicht gut zu sprechen. Manche meiner Epimedium habe ich in die dunkelsten trockensten Ecken verbannt - epsteinii, pauciflorum und Madame Butterfly z.B. sind bei mir „unheimlich“ wüchsig und besiedeln auch die von anderen verschmähten Plätze.