Guten Morgen,
jetzt nutze ich auch endlich mal die Gunst der Morgenstunde, richtig hier im Forum anzukommen und euch ein bisschen was von unserem Gartenprojekt zu erzählen.
Es ist alles noch recht in den Kinderschuhen: Im Frühjahr 2020 haben wir uns auf die Suche nach einem Garten gemacht. Wir wollten etwas freies, wildes, möglichst naturnahes. Am liebsten wäre mir ein naher Waldrand gewesen. Rückblickend kann ich nur drei Kreuze schlagen, dass es dann ganz anders gekommen ist (habe kürzlich einen solchen Garten nach Besuch einer Wildschein-Familie gesehen
) Im Sommer hatten wir direkt Glück - nach einem Zeitungsinserat von uns klingelte das Telefon und mir wurde schon bei der Beschreibung der Mund wässrig. Gekriegt haben die Vorbesitzer mich mit dem Satz "Wir haben da seit über 10 Jahren nichts mehr gemacht - alles total verwildert!". Gleich am nächsten Tag war die Besichtigung und stellte sich folgendermaßen dar:
Blick von der Straße
Hinter dem Gebüsch gehts zur Gartenhütte
Blick auf Nachbars Hütte
Die Gartenhütte, damals noch völlig überwuchert von Beeren-Kiwi und Waldrebe. Eigentlich hätte ich das gern gelassen, stand aber den geplanten Arbeiten im Wege.
So sah es dann nach vollbrachten Rodungsarbeiten im Spätherbst aus.
Blick von unten nach oben, ein bisschen geplante Struktur wird schon sichtbarEs sind ~750 m², am Rande des Kraichgaus, also Baden, nahe Karlsruhe. Wir haben eine besondere Lage, denn der Garten liegt auf einem "Berg" mit 250 m ü.NN. und selbiger Berg ist die letzte Erhebung des Kraichgaus. Direkt uns zu Füßen öffnet sich die Rheinebene in all seiner Pracht und am Horizont entfalten sich die Pfälzer Berge. So sieht die Aussicht aus:
AussichtSo stellt sich die Topografie dar:
TopografieGenerell ist das Weinbauklima und auch so trocken. Mal schauen was das für uns heißt. Wir pflanzen generell eher heimische Stauden und achten sehr auf trockenheitsverträglichkeit. Ich will keine Intensivstation da oben haben.
Seitdem haben wir viel gemacht da oben, eine Terrasse angebaut, Beete angelegt und dabei 10 Kubikmeter Kompost verarbeitet
Die Schwielen habe ich praktisch heute noch. Letzte Tätigkeit dieser Tage war das Besorgen von 150 Natursteinen um einen Weg durch den Garten zu legen. Auf dem Bild liegen sie Muster vor dem Einsetzen.
Winter-Panorama
Jetzt freuen wir uns vor allem drauf, langsam ans schön machen zu kommen. Wir haben die hiesigen Staudengärtnereien mit Bestellungen überhäuft. Ich erwarte die Lieferungen mit größter Vorfreude. Mein Mann mit Schauder & Schrecken. Parallel habe ich als blutiger Anfänger im Januar bei Jelitto Unmengen Staudensamen bestellt, diese bevölkern derzeit unser Wohnzimmer, nachdem ich mit Phytohormonen zur Keimung angeregt habe. Im Winter letzten Jahres habe ich noch (viel zu spät natürlich) Zwiebeln unter die Erde gebracht - an denen erfreue ich mich jetzt am meisten.
So, ich hoffe das war jetzt für den Anfang nicht zu umfangreich.
Herzliche Grüße
Caspar