Wichtig zu erwähnen ist, dass zumindest bei Deschampsia nur ein Klon verwendet werden sollte, da sonst die Neigung zur Selbstaussaat rapide zunimmt. Wir haben in unseren Pflanzungen ausschließlich D. cespitosa 'Goldtau'. Diese bleibt niedrig und sieht über einen langen Zeitraum ordentlich aus. Wir konnten noch nie Sämlinge feststellen.
Flächig gepflanzt sieht dies wohl zu jeder Jahreszeit eindrucksvoll aus, wobei mir dies einen eher architetonischen Touch ergibt und mancherorts minimalistisch wirkt. Aber jedermann hat irgendwo im Garten eine solche Stelle, an der auch mal ausschließlich Gräser gepflanzt werden dürfen. Und ehe ich flächig ausschließlich mit Carex morrowii arbeite, dann schon viel lieber mit Deschampsia. Auf der Garten Tulln gibt es eine Stelle, welche ausschließlich mit Deschampsia c. 'Schottland' bepflanzt wurde. Sie sät sich ebenfalls nicht aus.
Aber auch mit Molinia haben wir beste Erfahrungen über nunmehr 15 Jahre gemacht. Sogar mehrere Sorten stehen nebeneinander, ohne dass diese lästig werden. Ganz anders verhalten sich bei uns Panicum, die sehr schnell zur Selbstaussaat neigen, sobald mehrere Sorten beinander stehen.
Mit Deschampsia cespitosa könnte ein Staudengärtner noch so manche Versuche starten, denn dies ist eine Gräserart, welche eine außerordentlich breite Standortamplitude besitzt. Aufmerksame Beobachter der natürlichen Habitate stellen beispielsweise im Gebirge fest, dass dieses Gras sich sowohl am Wasserrand, auf steinigem Gelände, auf Felsen, im Schatten und in der Sonne im Trockenen wohlfühlt. Ein Gras mit einem hohen Stressfaktor, um der derzeitigen abstrakten Sprachgepflogenheit gerecht zu werden.
Ich glaube, dass dieser Vorteil viel zu wenig genützt wird, da die meisten der Gartengestalter und Architekten dessen gar nicht bewusst ist.