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Autor Thema: Phytomyza hellebori (Helleborus-Minierfliege)  (Gelesen 5242 mal)

Danilo

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Phytomyza hellebori (Helleborus-Minierfliege)
« am: 17. Dezember 2012, 19:41:48 »

Hat jemand schon Routine mit der Behandlung von diesen äh.. Mistviechern? ;D Dieses Jahr beginnen sie, mich wirklich zu stören. >:(
Was biologisch und chemisch (systemisch) möglich ist, hab ich schon gelesen, aber praktische Tipps zu Entwicklungszyklus etc. können gewiss nicht schaden.
Man findet kaum Details dazu im Netz, vielleicht weil dies wegen ähnlicher Befallssymptome oftmals als Schwarzfleckenkrankheit abgestempelt wird, die als Sekundärerscheinung womöglich tatsächlich auftritt.

Betroffen ist bei mir ausnahmslos H. foetidus, und das standortunabhängig, alle anderen Arten/Hybriden sind kerngesund.
Der Befall stellt für die Pflanzen wohl kein ernstes Problem dar, solange sekundär keine Schadpilze auftreten, doch ist der Befall dieses Jahr so stark, daß die Gesamterscheinung der Pflanzen schon darunter leidet. :(
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Danilo

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Re:Phytomyza hellebori (Helleborus-Minierfliege)
« Antwort #1 am: 17. Dezember 2012, 19:47:17 »

Danilo, wie schaut das Schadbild aus? Ich habe noch nie davon gehört.

Diese Bilder könnten es perfekter nicht zeigen.
Es beginnt mit schwarzen Streifen wie im Bild unten rechts meistens im späten Sommer/Herbstanfang. Die Bereiche weiten sich dann im Herbst- und Winterlauf zum finalen Schadbild wie im großen Bild aus.
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Christina

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Re:Phytomyza hellebori (Helleborus-Minierfliege)
« Antwort #2 am: 17. Dezember 2012, 19:52:27 »

Danke, wenn der Befall so massiv ist, kann ich mir schon vorstellen, daß der Anblick nicht so erfreulich ist und eventuell die Pflanze auch ganz schön geschwächt wird.
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Danilo

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Re:Phytomyza hellebori (Helleborus-Minierfliege)
« Antwort #3 am: 17. Dezember 2012, 19:59:39 »

Danke, wenn der Befall so massiv ist, kann ich mir schon vorstellen, daß der Anblick nicht so erfreulich ist und eventuell die Pflanze auch ganz schön geschwächt wird.

Die Schwächung ist wohl insofern nicht problematisch, als daß der Befall ohnehin nur in der lichtarmen Zeit auftritt und der Sproß vor dem natürlichen Absterben fast nur noch mit der Blütenbildung beschäftigt ist.

Das ist für mich auch ein Ansatzpunkt: Vielleicht genügt es, Befallenes erst im Verblühen abzuschneiden. Im vorigen Jahr habe ich das gewiss zu spät und teilweise auch gar nicht gemacht (sollten ausreifen).

Ich verzichte ungern auf die schönen Silhouetten der Nieswurze in den Frühlingsbeeten. Wenn man wüsste, wann die Flugzeit der Tiere beginnt, könnte man eventuell noch die Blüte mitnehmen und dann zügig die Schere ansetzen.
« Letzte Änderung: 17. Dezember 2012, 21:28:23 von Danilo »
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Christina

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Re:Phytomyza hellebori (Helleborus-Minierfliege)
« Antwort #4 am: 17. Dezember 2012, 20:07:46 »


Die Schwächung ist wohl insofern nicht problematisch, als daß der Befall ohnehin nur in der lichtarmen Zeit auftritt und der Sproß vor dem natürlichen Absterben fast nur noch mit der Blütenbildung beschäftigt ist.

Das ist für mich auch ein Ansatzpunkt: Vielleicht genügt es, die Blütenstände rechtzeitig bodeneben abzuschneiden. Im vorigen Jahr habe ich das gewiss zu spät und teilweise auch gar nicht gemacht (sollten ausreifen).

Ich verzichte ungern auf die schönen Silhouetten der Nieswurze in den Frühlingsbeeten. Wenn man wüsste, wann die Flugzeit der Tiere beginnt, könnte man eventuell noch die Blüte mitnehmen und dann zügig die Schere ansetzen.

Ich würde auch ungerne darauf verzichten. Hier habe ich das Schadbild noch nicht gesehen, allerdings auch nicht soo genau geguckt. Falls alles nicht hilft, wäre es eine Möglichkeit, alle befallenen Pflanzen zu roden und durch neue zu ersetzen, vorrausgetzt, der Schädling zieht sich nicht während des Sommers oder so in den Boden zurück.

ich hätte da bestimmt einige Sämlinge zu bieten.
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Danilo

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Re:Phytomyza hellebori (Helleborus-Minierfliege)
« Antwort #5 am: 17. Dezember 2012, 20:24:52 »

Sämlinge hab ich reichlich, danke. :)
Die sind zunächst auch gesund, der Befall trat bisher auch nur an blühfähigen Sprossen auf. Das wird aber wohl nicht so bleiben.

Ich glaube, man sollte das im Auge behalten, denn der Schädling scheint auf dem Vormarsch zu sein.

Die RHS schreibt dazu:
- in Großbritannien erst seit 1999 bekannt, breitet sich seitdem aber zügig in ganz Europa aus
- Symptome: erst schwarzbraune Flecken/Sterne/Streifen, die sich im Verlauf zu schlängelnden weißlichbraunen Fraßgängen ausweiten
- bei starkem Befall ist der Großteil des Blattwerks im Frühling hinüber
- befallen wurde zunächst nur H. foetidus, jetzt zunehmend Meldungen vom Befall anderer Helleborus.
- Eiablage auf den Blättern, Fraßbeginn der Larven der Wintergeneration ab August
- die Minen (dort verpuppen sich die Larven) sind erst nach dem Jahreswechsel voll entwickelt
- mehrere Generationen pro Jahr möglich
- es ist nicht bekannt, ob sich die Art monophag ernährt oder gar andere Gattungen befällt
- Chemie hilft kaum, da systemische Mittel hauptsächlich in den Leitungsbahnen wirken, die Larven diese aber umfressen.

Es hilft wohl nichts - bei Verzicht auf Chemie muss alles Befallene einschließlich blühfähiger Triebe des nächsten Jahres vor Abflug der Fliegen entfernt werden.
Stellt sich nur die Frage, ob nach der Blüte ausreicht. Sonst muss ich für ein Jahr mal Kahlschlag machen und auf die Blüte verzichten. :(
« Letzte Änderung: 17. Dezember 2012, 21:39:55 von Danilo »
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Christina

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Re:Phytomyza hellebori (Helleborus-Minierfliege)
« Antwort #6 am: 17. Dezember 2012, 21:19:11 »


Es hilft wohl nichts - bei Verzicht auf Chemie muss alles Befallene einschließlich blühfähiger Triebe des nächsten Jahres vor Abflug der Fliegen entfernt werden.
Stellt sich nur die Frage, ob nach der Blüte ausreicht. Sonst muss ich für ein Jahr mal Kahlschlag machen und auf die Blüte verzichten. :(

Danilo, das wäre wirklich schade. Wenns dann aber hilft, ist doch gut. Nicht das es so wie bei der Lauchminierfliege geht, ich habe 3 Jahre auf Lauch und Zwiebelanbau verzichtet, in diesem Jahr wieder ein Versuch gestartet, du müßtest sehen, wei traurig mein Lauch aussieht. Und unter Netzen die Helleboren zu halten ist absolut sinnlos.
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Daniel - reloaded

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Re:Phytomyza hellebori (Helleborus-Minierfliege)
« Antwort #7 am: 18. Dezember 2012, 13:05:21 »

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« Letzte Änderung: 13. August 2018, 19:08:06 von Daniel - reloaded »
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Re:Phytomyza hellebori (Helleborus-Minierfliege)
« Antwort #8 am: 19. Dezember 2012, 18:33:58 »

Das halte ich für Unfug!

Das ist gut zu wissen. Danke, Daniel, für die detaillierte Schilderung der chemischen Möglichkeiten. Sofern die mechanische Bekämpfung nicht sichtlich anschlägt, werde ich diese wohl auch ausschöpfen, jetzt ist es ohnehin zu spät, die Minen sind gefressen, die Larven wohl längst im Puppenstadium.
Gerade deshalb besteht weiterhin Klärungsbedarf, was die Biologie der Tierchen angeht, insbesondere Entwicklungszyklus und ob die Art polyphag auch andere Gattungen befällt. Jede Pflanze in und außerhalb meines Gartens nach einem Schadbild abzusuchen, das artspezifisch auch noch immer optisch anders daherkommen kann, artet in Arbeit aus. ::)
Was natürliche Gegenspieler angeht, rechne ich auch nicht wirklich mit dem Wissen um einen solchen, ist ja der Schädling selbst noch kaum präsent.
Ich will noch ein paar Pflanzenfachkundige anschreiben, ob die mehr wissen als das Internet.
Ich hab heute noch mal meinen Bestand angesehen - ausnahmslos alle Pflanzen sind befallen, die ältesten so stark, daß das erstmals in vollständigen Blattverlust aller blühfähigen Triebe münden wird.
Wie ich mir das eingeschleppt habe, ist mir inzwischen auch fast klar - der Befall ging von 3x 'Wester Flisk' aus, die ich vor zwei Jahren aus niederländischem Grenzgebiet importiert habe. ::)
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Daniel - reloaded

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Re:Phytomyza hellebori (Helleborus-Minierfliege)
« Antwort #9 am: 19. Dezember 2012, 23:21:02 »

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« Letzte Änderung: 13. August 2018, 19:08:34 von Daniel - reloaded »
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Re:Phytomyza hellebori (Helleborus-Minierfliege)
« Antwort #10 am: 19. Dezember 2012, 23:42:07 »

an dein zuständiges Pflanzenschutzamt zu wenden

Schon geschehen. ;D Aber das schürt meine Hoffnung auf eine aussagekräftige Antwort. Ich hatte mich schon gedanklich damit abgefunden, daß die für den "Hobbygarten" zuständigen Mitarbeiter sich auch "nur" mit Zwiebelfliege und Dickmaulrüssler auskennen.
Gefragt hab ich zwar auch, ob und wo ich Teile zur definitiven Bestimmung einschicken kann, aber wenn das hochgradig kostenpflichtig wäre, stünde noch eine universitäre Möglichkeit zur Alternative.

Na schau'n mer mal. Danke Dir!
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Staudo

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Re: Phytomyza hellebori (Helleborus-Minierfliege)
« Antwort #11 am: 25. Januar 2018, 08:25:53 »

Hier gibt Daniel seine Tipps. Eine Spritzung mit Bi58 (Dimethoat) ab August sollte demnach helfen. Es bleibt die Frage, ob eine Spritzung im März in einem Temperaturkorridor von 12 bis 20°C Maden und schlüpfende Fliegen erwischt.
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Daniel - reloaded

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Re: Phytomyza hellebori (Helleborus-Minierfliege)
« Antwort #12 am: 26. Januar 2018, 21:31:54 »

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« Letzte Änderung: 13. August 2018, 19:08:55 von Daniel - reloaded »
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Sandkeks

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Re: Phytomyza hellebori (Helleborus-Minierfliege)
« Antwort #13 am: 26. Januar 2018, 21:39:45 »

Aber bitte daran denken, Dimethoat ist bienengefährlich und darf nicht auf blühende oder von Bienen beflogene Pflanzen gesprüht werden.
Freut Euch an der Insektenvielfalt im Garten und an den schönen Mustern in den Blättern.  8)

 ;)

Ein weils so schön ist, hier gleich alle Warnungen auf einen Haufen (bitte runterscrollen).  ;D
« Letzte Änderung: 26. Januar 2018, 21:41:31 von Sandbiene »
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Re: Phytomyza hellebori (Helleborus-Minierfliege)
« Antwort #14 am: 26. Januar 2018, 22:17:15 »

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« Letzte Änderung: 13. August 2018, 19:09:10 von Daniel - reloaded »
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