Letzte Woche hatte ich ein aufregendes Zwei-Tier-Abenteuer.
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Ich gehe ja zusätzlich neben meinem Hundi, seit ich Rentnerin bin, also seit 5 Monaten, noch mit Gizmo und Belano, 2 Langzeitinsassen des Tierheimes, aus dem Amant her ist, nacheinander je ca. 45 Minuten zwei mal die Woche im direkt am Tierheim angrenzenden Wald spazieren.
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Ich war grad mit Gizmo unterwegs, einem drahtigen Shar-Pei-Mix mit recht dickem Kopf - ein liebenswerter, ein bißchen sturer Dickkopf ist er darüber hinaus auch noch.
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Gizmo hat ne kleine Macke, was er einmal im Maul hat, will er nur ungern hergeben. Wir watscheln also vor uns hin im Wald, meist ist es immer die gleiche Strecke, Gizmo an der Leine ca. einen halben Meter munter schnüffelnd voraus und steigen auf ca 1 m breitem Waldweg, der bei Regen aufgrund tonigen Untergrundes meist sehr matschig, jetzt aber gerade trocken ist, über reichlich querliegende dünne Äste. Links und rechs des Weges ist viel Grün und Unterholz, es wurden etliche Bäume gefällt vor kurzem und die schweren Maschinen haben auf dem tonigen Weg nicht nur viele Äste verloren, die bereits verdorrt sind, sondern auch tiefe Krater hinerlassen.
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Da vor uns auf dem Weg, vielleicht in etwas über einem Meter Entfernung, liegt wieder ein kerzengrader, im Nachhinein betrachtet, genau quer zum Weg verlaufender, langer dunkelgrauer Stock, den ich zwar irgendwie registriere, aber nicht so genau beachte, ich war irgendwie in Gedanken. Ich wäre sicher ein, zwei Sekunden später, drüber oder drauf getreten, wenn Gizmo nicht einen halben Meter vorher plötzlich dermaßen wie angenagelt verdutzt stehen blieb, so dass ich fast über ihn gestolpert wäre. Dann begann sich der stocksteife Ast plötzlich zu bewegen und erhob drohend den Kopf!! Als Gizmo und ich realisiert haben, dass der Ast mitnichten einer war, sondern eine ziemlich große ausgewachsene Schlange, wollte sich der kleine kleine Kämpfer mit einem großen Satz sofort auf sie stürzen, er hatte genau ihre Mitte anvisiert. Wenn er sie bekommen hätte, hätte er mit Sicherheit nicht mehr losgelassen und sie ihn vermutlich gebissen. Ich hab ihn dann nur während seines Ansatzes zum Sprung mit beiden Händen am Halsband gepackt und vorne hochgehalten, so dass er nur noch auf den Hinterbeinen stand. Da zappelte er dann ein wenig rum, denn er wollte ja dahin.
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Die Schlange hat sich dann wirklich auch blitzschnell zum Glück rechts des Weges ins Unterholz verzogen, Gizmo wollte natürlich hinterher und ich hab einiges zu schaffen gehabt, ihn davon abzuhalten. Ich wußte bis dato überhaupt nicht, wie schnell Schlangen sind, dass sie ein solches Tempo im Schlängeln erreichen. Leider konnte ich die Schlange wegen des aufgeregten Hundes nicht mit dem Handy während ihres Abganges fotografieren. Schade.
Der lang ausgestreckte "Stock" war übrigens ca 80 cm lang und so dick, dass ich ihn auf keinen Fall mit Daumen und Zeigefinger hätte umschließen können. Erst hielt ich die Schlange für eine sehr große Ringelnatter. Daheim nachgeschaut im Internet, ich hatte mir das dunkle Zickzackmuster auf der Oberseite gemerkt, hab ich dann mit Erschrecken festgestellt, dass Gizmo und ich um ein Haar einer ausgewachsenen Kreuzotter mitten auf ihren Schlips getreten wären. Glück gehabt!!