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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: zu Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"  (Gelesen 23111 mal)

raiSCH

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Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
« Antwort #30 am: 15. Januar 2013, 12:59:56 »

Bei der Verwendung von Begriffen geht es immer um das alte, schon von Sokrates behandelte Problem, dass man sich über die Definition der Begriffe Klarheit verschaffen muss, soll eine Diskussion nicht an der Sache vorbeigehen bzw. sollen die Diskussionsteilnehmer nicht aneinander vorbeireden, obwohl sie vielleicht dasselbe meinen.
Leider ist das auch in der (Fach-)Literatur öfters nicht der Fall, wie die erwähnte gp-Rezension von Jonas Reif über Mascha Schachts Buch "Gartengestaltung mit Stauden" belegt - was die verschiedenen Gartenstile wirklich unterscheidet bzw. verbindet, wird ohne klare Definitionen eben nicht deutlich.
« Letzte Änderung: 15. Januar 2013, 13:14:06 von raiSCH »
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Treasure-Jo

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Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
« Antwort #31 am: 15. Januar 2013, 13:04:17 »

Vielleicht sollten die "Theoriekritiker" und die, die auf (ihrer Meinung nach) schlichten Schubladen herumhacken, sich mal vor Augen führen, dass es ein harter und langer Kampf war, vom Glauben/Aberglauben über die Aufklärung dahin zu kommen.
Eine wissenschaftliche, klassifizierende, sortierende Herangehensweise steckt einfach tief in der Weltsicht der westlichen Welt drin - und hat sie im Vergleich zum Rest ganz schön weit gebracht - ob zum Guten oder Schlechten ist relativ und vom konkreten Thema abhängig.

Die Einordnung von Strömungen in der Gartenarchitektur hat für die großen Wert, die sich über die Entwicklung der Gartenarchitektur austauschen - wenn man erst einmal eine lange Umschreibung mit Nennung der Gartenarchitekten, die eine Strömung geformt haben, anführen muss, um eine gemeinsame Kommunikationsbasis zu schaffen, ist das kontraproduktiv.

Das sehe ich im Grunde auch so.

Es geht meines Erachtens auch nicht per se darum, einen Gestalter in irgendeine Schublade einzusortieren. Es ist aber spannend und (für mich) von Interesse, (neue und alte) Strömungen in der Gartengestaltung genau (auch unter mehreren wissenschaftlichen Aspekten: Geschichte, Kunst, Botanik, ....) zu analysieren. Dabei finden sich Unterschiede und Gemeinsamkeiten, ggf. gleiche Wurzeln in der Art der Gartengestaltung, Staudenverwendung, etc. , genau wie in der bildenden Kunst, wo es Richtungen ("Schubladen") Impressionismus, Expressionismus (und Übergangsstadien) gibt. Für mich ist weniger wichtig, wie die Schublade heißt, sondern für mich ist entscheidend, was den Inhalt der Schublade auszeichnet, wie er sich definiert, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede es gibt.

Dann reden wir darüber, welche Charakteristika es in den Pflanzungen eines Piet Oudolfs oder eines Casssian Schmidts gibt. Was hebt sie ab von anderen Gestaltern, was zeichnet sie aus, was haben sie gemeinsam. Besonders spannnend ist natürlich, wie dynamisch sich diverse Gestalter weiterentwickeln (z.B. Piet Oudolf), wie es beispielsweise auch ein sehr unterschiedliches 'Frühwerk' und ein 'Spätwerk' von Künstlern geben kann.

Mich interssiert also, worin sich eine Mainau-Staudenpflanzung von der High-Line Bepflanzung unterscheidet, in jeglicher Hinsicht, seien es die einzelnen Pflanzen, die Art der Gestaltung, gartentechnische oder künstlerische Aspekte.....

LG

Jo
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Liebe Grüße

Jo

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Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
« Antwort #32 am: 15. Januar 2013, 13:19:56 »

Ich bin mir nicht sicher, ob sich so mancher Gartengestalter bei seinen nachträglich gelobten Werken anfangs überhaupt was dabei gedacht hat, oder ob dort nicht einfach Pflanzen verwurstelt wurden, die gerade verfügbar waren.
(ähnlich bei moderner Kunst, wo der Künstler im Nachhinein vor seinem Werk steht und überlegt, was es denn darstellen könne :-X ;) )

Aber das passt wirklich nicht in diesen Thread 8)
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raiSCH

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Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
« Antwort #33 am: 15. Januar 2013, 13:23:17 »

[quote author=Gartenplaner link=board=27;threadid=44044;start=930#msg1835831
Für mich ist weniger wichtig, wie die Schublade heißt, sondern für mich ist entscheidend, was den Inhalt der Schublade auszeichnet, wie er sich definiert, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede es gibt.
Besonders spannnend ist natürlich, wie dynamisch sich diverse Gestalter weiterentwickeln (z.B. Piet Oudolf), wie es beispielsweise auch ein sehr unterschiedliches 'Frühwerk' und ein 'Spätwerk' von Künstlern geben kann.
 

Da stimme ich voll zu - aber eben dafür braucht es zuerst klar definierte Begriffe, so dass man die Abweichungen, Gemeinsamkeiten und Weiterentwicklungen deutlich erkennen kann.

Eine ständige lebendige Verbindung von Theorie (Gestaltungsprinzip) und Praxis (Wirkung, Dauerhaftigkeit, Pflegeaufwand usw. der Bepflanzung) ist natürlich selbstverständlich, da es sich ja um lebendes "Material" handelt.
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Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
« Antwort #34 am: 15. Januar 2013, 13:33:39 »

Ich bin mir nicht sicher, ob sich so mancher Gartengestalter bei seinen nachträglich gelobten Werken anfangs überhaupt was dabei gedacht hat, oder ob dort nicht einfach Pflanzen verwurstelt wurden, die gerade verfügbar waren.
(ähnlich bei moderner Kunst, wo der Künstler im Nachhinein vor seinem Werk steht und überlegt, was es denn darstellen könne :-X ;) )

Aber das passt wirklich nicht in diesen Thread 8)

Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass zusammengewurstelte Pflanzungen aus dem, was gerade verfügbar war, wirklich lobenswerte Werke ergeben ::)
Es sei denn, beim Lob geht es nur um die Struktur, die Form - und die "Füllung" wird nicht weiter beachtet.......funktioniert dann aber aller Wahrscheinlichkeit nach nicht dauerhaft und muss zügig überarbeitet werden ;D
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Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
« Antwort #35 am: 15. Januar 2013, 13:45:13 »

Ach, es muss nur anders sein und einigermaßen gefällig. Dann brauchst du noch ein paar bekanntere Kritiker, denen es gefällt, und voila: Ein neuer Gartenstil ;D
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sarastro

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Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
« Antwort #36 am: 15. Januar 2013, 13:55:48 »

Ach, es muss nur anders sein und einigermaßen gefällig. Dann brauchst du noch ein paar bekanntere Kritiker, denen es gefällt, und voila: Ein neuer Gartenstil ;D
Dies dachte ich mir immer bei Piet Oudolf.
Etwas Neues war diese Art, Gräser und Stauden zu verwenden in Holland allemal, dazu Radio, div. Zeitschriften und das Fernsehen, einige international bekannte Gartenleute setzen sich mit in Szene, sprangen mit auf und schwuppdiwupp entstand etwas, was es eigentlich längst schon gab, vielleicht aber nicht ganz so deutlich in seiner Größe und in leiserer Form.
Ist wie bei Cassian Schmidt. Seine einzige Präriepflanzung im Hermannshof ist heute schon bekannter als diejenigen von Dr. Simon, obgleich dieser viel früher damit begann.
« Letzte Änderung: 15. Januar 2013, 13:59:23 von sarastro »
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raiSCH

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Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
« Antwort #37 am: 15. Januar 2013, 13:58:38 »

Kann man eigentlich in unseren Gärten wirklich etwas völlig Neues machen? (Fast) jede Gestaltung nimmt doch viele elemente der anderen bzw. historisch früheren mit auf, propagiert wird schon aus Werbe- oder Selstdarstellungsgründen dann ein "ganz neuer Stil".
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sarastro

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Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
« Antwort #38 am: 15. Januar 2013, 14:32:06 »

Das glaube ich auch. Die Vermischung der Stile ist geradezu schon vorprogrammiert. Etwas wirklich Neues ist sehr schwer zu kreiren. Derek Jarman ist für mich so eine Ausnahme, Wolfgang Oehme auch. Dies hebt sich deutlich von anderen Stilrichtungen ab.

Ansonsten kann sogar jeder Garten für sich einen eigenen Stil verkörpern, wenn er nicht fantasielos kopiert wurde.
« Letzte Änderung: 15. Januar 2013, 14:33:11 von sarastro »
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raiSCH

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Re:zu Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
« Antwort #39 am: 15. Januar 2013, 16:51:06 »

Damit man nicht Äpfel mit Birnen vergleicht, sollte man berücksichtigen, in welche Kategrorie die für die Gartenstile verwendeten Begriffe gehören und welche Gesichtspunkte dabei eine Rolle spielen. Einige Beispiele aus der Diskussion und aus der Literatur:

- "New German Style": sowohl historische wie ästhetische Kategorie (Beispiel: GdS-Garten auf der Mainau)
- "Lebensbereiche (Hansen oder Simon): Einordnung nach Klima, Bodenbeschaffenheit u.ä. (z.B. Steingärten)
- "Mixed Border" der Engländer: Vergesellschaftung verschiedener Pflanzengattungen und Pflanzenarten
- "Stressvermeider": einer von Kühns "Strategietypen", auch saisonaler Aspekt
- "Schmuckbeete" (etwa die Tulpenfelder Hollands): meint einfarbig und mit nur einer Pflanzenart gestaltet
- "Frühlingsgarten": meteorologisch-saisonale Komposition
- "Senkgarten (à la Karl Foerster): architektornischer Gesichtspunkt
- "Kiesgarten": strapazierfähiger Begriff, der von den Quarzwüsten aus dem Baumarkt (Shäng Pfui" hier) bis zu Pflanzungen à la Beth Chatto reicht, bei denen das Kiesmaterial unter den Pflanzen gar nicht mehr erkennbar ist
- "Japangarten": sowohl geograohischer wie ästhetisch-architektonischer Begriff
- "Kräutergarten": Nützlichkeitsaspekt, manchmal auch kulturell-historisch aufgeladen ("heilige" Pflanzen)
- usw.

Man sollte also in der Diskussion in einer Kategorie bleiben bzw. die Verbindungen zu anderen Bereichen genau sehen und nichts vermischen, sonst gerät man in den begrifflichen Urwald.
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troll13

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Re:Norbert Kühns \
« Antwort #40 am: 15. Januar 2013, 17:03:42 »

Kann man eigentlich in unseren Gärten wirklich etwas völlig Neues machen? (Fast) jede Gestaltung nimmt doch viele elemente der anderen bzw. historisch früheren mit auf, propagiert wird schon aus Werbe- oder Selstdarstellungsgründen dann ein "ganz neuer Stil".

Etwas ganz neues vielleicht nicht. Mir ist jedoch auf gefallen, dass sich alle der hier diskutierten Modelle der Pflanzenverwendung auf den Lebensbereich „Freifläche“ im weitesten Sinne beziehen.

In sich geschlossene Konzepte der Pflanzenverwendung für die Lebensbereiche ‚Gehölz“ und „Gehölzrand“ kenne ich hingegen aus neuerer Zeit kaum oder sie sind einfach nicht so öffentlichkeitswirksam.

Beth Chattos „Shade Garden“ bietet vielleicht einen Ansatz, ist jedoch meiner Meinung nach ebenso „staudenlastig“ wie der „Prairiegarten“ und andere Modelle. Rick Darke greift in „The American Woodlandgarden“ wesentliche Gestaltungselemente bei der Verwendung von Gehölzen im Garten auf. Sein Konzept ist jedoch in letzter Konsequenz nichts anderes als den „Wald vor der Haustür“ in den Garten zu holen.

Zwei Artikel aus der GP des letzten Jahres haben mich auf dieses Thema aufmerksam gemacht. Dies ist neben dem „Ostasiatischen Monsunwald“ (GP 03-2012) die „Aspektbildner-Pflanzung“ im Göterborger Stadtpark Tradgardsföreningen (GP 12-2012), die beide offenbar sehr unterschiedliche Herangehensweisen an das Thema zeigen und von denen ich gerne mehr erfahren würde.

Schatten im Garten gilt jedoch offenbar in der modernen Landschaftarchitektur vielfach als „lästiges Übel“ und wird vor allem als begrenzender Faktor gesehen. Warum werden die gestalterischen Möglichkeiten nicht stärker genutzt, die sich aus dem Staudensortiment für den Schatten und Halbschatten ergeben und die gestalterischen Aspekte von Gehölzen eher vernachlässigt?

In diesem Sinne wäre die Weiterentwicklung des klassischen Landschaftsgarten schon eine Grundlage für die Begründung eines neuen "Gartenstils", der sich von den hier diskutierten "Schubladen" abgrenzt.
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raiSCH

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Re:zu Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
« Antwort #41 am: 15. Januar 2013, 17:22:13 »

Ganz so negativ sehe ich das nicht. Man braucht nur in das Sortiment der angebotenen Gartenbücher schauen - es gibt nicht wenige mit "Schatten" im Titel, wenn sie auch meist nicht gestalterische Aspekte, sondern eher Sortimentsgesichtspunkte im Vordergrund haben. Bei den englischsprachigen Titeln ist man da allerdings - wie so oft - schon weiter.
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Gartenplaner

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Re:zu Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
« Antwort #42 am: 15. Januar 2013, 18:12:35 »

Damit man nicht Äpfel mit Birnen vergleicht, sollte man berücksichtigen, in welche Kategrorie die für die Gartenstile verwendeten Begriffe gehören und welche Gesichtspunkte dabei eine Rolle spielen. Einige Beispiele aus der Diskussion und aus der Literatur:

...
- "Schmuckbeete" (etwa die Tulpenfelder Hollands): meint einfarbig und mit nur einer Pflanzenart gestaltet
...
- usw.

Man sollte also in der Diskussion in einer Kategorie bleiben bzw. die Verbindungen zu anderen Bereichen genau sehen und nichts vermischen, sonst gerät man in den begrifflichen Urwald.


"Schmuckbeet" würde ich eher die klassichen viktorianisch-gründerzeitlichen Beete in architektonischen Mustern und mit verschiedenen sehr farbwirksamen Pflanzen - meist Einjährigen - bepflanzt nennen....
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raiSCH

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Re:zu Norbert Kühns "Neue Staudenverwendung im Garten"
« Antwort #43 am: 15. Januar 2013, 18:16:52 »

"Schmuckbeet" würde ich eher die klassichen viktorianisch-gründerzeitlichen Beete in architektonischen Mustern und mit verschiedenen sehr farbwirksamen Pflanzen - meist Einjährigen - bepflanzt nennen....

Einverstanden. Dann vielleicht "Farbbeete" oder "Schaubeete" (ich weiß nicht, wie die Niederlänger das wirklich nennen)?
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pearl

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Re:Norbert Kühns \
« Antwort #44 am: 15. Januar 2013, 18:28:39 »

Danke für diesen Überblick. Das ist der erste dieser Art, den ich hier lese, Diskussionen über den "New German Style" hatten wir im Zusammenhang mit dem Mainaubeet ja schon öfter. Demnach wäre der New German Style die älteste der von Dir erwähnten Strömungen. Kein Wunder, dass ich mich immer fragte, was daran "New" war, bin ich doch gärtnerisch mit diesem Stil irgendwie sozialisiert worden. ;D

Leider wurde damals die Planung des Mainau-Beetes als etwas unerhört Neues präsentiert, auf das inzwischen sogar die Engländer aufmerksam geworden seien und das als " New German Style" bezeichnet würde. Möglicherweise ein Missverständnis?

Ja! Der Begriff "New German Style" wird definitiv mit Dingen in Verbindung gebracht, die nichts mit der ursprünglichen Defintion zu tun haben. Wenn ich mich jetzt nicht ganz täusche, stammt dies von Christopher Breadley-Hole aus der Mitte des 1990er Jahren (kann mich hier aber auch leicht täuschen). Die Mainau-Staudenpflanzungen gab es damals noch nicht, genauso wenig die Mischpflanzungen oder Cassian Schmidt Präriepflanzungen in Weinheim.

Um noch einmal den Bogen zur "Gartenpraxis" zu schlagen: Es gab ja in der Gp 2/12 einen Artikel über die Mainau-Staudenpflanzung. Im ursprünglichen Manuskript stand ein längerer Absatz über den "New German Style" von Stefan Körner. Da der Artikel bereits sehr lang war und Körner selbst zu dem Schluss kam, dass in der Mainau-Staudenpflanzung kein "New German Style" im ursprünglichen Sinn enthalten ist (oder nur sehr begrenzt), bat ich ihn, ein gesonderten Artikel über den "New German Style" zu schreiben. Leider ist er auf das Angebot nicht eingegangen und hat stattdessen an Cassian Schmidt verwiesen, der dies sicherlich besser darstellen könnte.

Leider ist es so, dass, wenn man sich mit solchen grundsätzlichen Definitionen "herauswagt", auch schnell angreifbar macht...

perfekt! Danke für diese erhellenden Worte und ich hatte mir so etwas schon gedacht. ;) ;D
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“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
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