Das Auspflanzdatum ist immer Roulette. Dieses Jahr hatten frühe Auspflanzungen das grosse Los gezogen, umgekehrt passiert es noch öfter, man zieht den grossen Zonk. Es wird nochmal kalt und das Wachstum steht, dauert auch lange bis es wieder anspringt.
Es wäre genauso normal, wenn die Früchte erst Ende Juni ansetzen, so ist das in den üblichen Jahren. Nur diesmal zischt alles so früh los. Zwischen Blüte und Fruchtansatz dauers auch noch ein paar Tage, ob ein Knoten abgeworfen wird oder ob er zur Frucht heranreift weiss man nicht gleich nach der Blüte.
Früchte knipse ich nie ab. Das macht die Melone selbst. Wenn die Pflanze an die Grenze ihrer Leistung kommt, hört sie auf zu wachsen, wirft neue weibliche Fruchtansätze ab, solange bis die vorhandenen Früchte ausgereift sind. Am meisten Energie verbraucht nicht das süsse Fruchtfleisch, sondern die Bildung der ölreichen Kerne. Diese Überlastungsbremse klappt bei allen Sorten. Es ist nicht so, dass dann nur noch Zwergfrüchte entstehen, Reifeverzögerung oder weniger Aromen. Machen alle Cucurbitae so.
Die Petit Gris de Rennes hatte ich schon oft, letztes Jahr war sie meine Hauptsorte. Das Jahr zuvor hatte sie Startprobleme und Welkepilze, aber das war sicher nicht sortentypisch. Im normalem Gartenboden schaffte sie zwei, höchstens drei Früchte, bei richtig guter Versorgung wars das doppelte. Sie gehört zu den relativ frühen Sorten. Die Reifezeit vieler dieser kleineren Cantaloupes liegt sowieso nah beisammen. Gutes Aroma, gute Fruchtgrösse, keine besonderen Nachteile. Man sollte sie sofort essen, wenn sich der Stiel löst. Modernere Sorten vertragen etwas Lagerung.