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Autor Thema: Heidnische Frühjahrsbräuche  (Gelesen 4916 mal)

Ismene

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Heidnische Frühjahrsbräuche
« am: 22. März 2005, 17:28:10 »

Ich würde gerne meinen Garten schmücken, oder Zeichen setzen. Sage jetzt mal extra nicht Osterdeko, weil sich das so nach Kirche anhört.
Obwohl viele Rituale ja vorchristlich sind.
Genau die interessieren mich.
Fruchtbarkeitssymbole, Winter auskehren, irgendwas in die Bäume hängen ...
In Bulgarien z.B. werden im März Martinitschki in die Bäume gebunden, rote und weiße Wollfäden.

Genug Material wie Weiden, Hasel, Eichenzweige habe ich schon.

Bin ganz gespannt und ihr dürft mich auch verschieben.

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"Man muss nicht das Licht des anderen ausblasen, um das eigene leuchten zu lassen." Griechisches Sprichwort

Wolfgang

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Re:Heidnische Frühjahrsbräuche
« Antwort #1 am: 22. März 2005, 17:34:19 »

Auskehren ist jüdisch. Vor Pessach muss das ganze Haus gereinigt werden, damit kein Chametz mehr da ist, also Getreide, aus dem Sauerteig gemacht wird, der für das Alte, Vergangene, die Sklaverei steht. Nur noch Mazzen, neues, ungesäuertes Brot, ist erlaubt. Und es wird das alte Geschirr weggeräumt und durch eigenes Pessachgeschirr ersetzt. An Seder, der ersten Pessach-Nacht, gibt es ein Festmahl mit Ei, Geflügel, Gemüse, bitterem Kraut und dem Afikoman, der Nachspeise, die rituell von den Kindern gestohlen wird und ausgelöst werden muss.
Von da sind der Putz und der Schmuck und auch das Festessen (wie auch das Fasten vorher) etc. ins Christliche eingewandert und zum Frühjahrsputz und Osterschmuck usw. säkularisiert worden, aber Jahrhunderte lang existierten die Bräuche nebeneinander, bis es in Deutschland fast keine Juden mehr gab.
« Letzte Änderung: 22. März 2005, 18:10:54 von Wolfgang »
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amrita

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Re:Heidnische Frühjahrsbräuche
« Antwort #2 am: 22. März 2005, 18:06:17 »

Ich würde gerne meinen Garten schmücken, oder Zeichen setzen. (...)
Obwohl viele Rituale ja vorchristlich sind.
Genau die interessieren mich.

Hallo Ismene!

Alles was mit neu erwachendem Leben und Fruchtbarkeit zu tun hat, passt als Symbol für "Ostara", das eigentliche keltische Frühlingsfest. Das meiste davon wurde geschickt von der Kirche übernommen, um den „neuen“ Glauben annehmbarer zu machen.

Tatsächlich „alte“ Symbole aber sind Eier (Symbol der Ganzheit und des Neubeginns, das Färben der Eier geht schon auf ägyptische und persische Traditionen zurück); Palmzweige, die man mittels passender Räucherkräuter im Rauch segnen kann und dann als Symbole für Fruchtbarkeit und Schutz z.B. in den Garten steckt, an den Zaun oder neben die Haustür befestigt und auch der Hase ist ein altes Symbol, er galt als Tier der Mondgöttin und wurde wegen seiner Fruchtbarkeit verehrt.

Auch Osterfeuer haben keltische Tradition: Es wurde z.B. ein Sonnenrad aus Holz gebaut, mit Stroh und grünen Zweigen umwickelt, am Osterfeuer entzündet und von Hügeln ins Tal gerollt. Das stand symbolisch für den Sieg der Sonne über den Winter. Die Asche des Osterfeuers wurde als Segnung auf Felder und in Gärten gestreut. Auch wurden z.B. Felder abgeschritten (oft mit einer Fackel in der Hand) und in die Ecken heilige Kräuter zusammen mit einer Kerze gesteckt. Dabei wurde um reiche Ernte und Schutz gebeten.

„Osterwasser“ wurde geschöpft (am Oster- besser Ostara-Fest aus einer Quelle geschöpftes Wasser), dies sollte reinigende und weihende Wirkung haben. So wurden auch oft Brunnen oder Quellen geschmückt und rituell geweiht. Wasser ist ja ebenso wie die Sonne ein Symbol für Lebens.

Wie bei allen Ritualen sollte ein persönliches Anliegen damit verbunden sein, es sollte Dein persönlicher Ausdruck für etwas sein, das Dir wichtig ist und daher auch Deine persönliche Handschrift tragen. Mach aus den vielen überlieferten Bräuchen und Symbolen doch einfach etwas, das Dir persönlich etwas bringt!

Liebe Grüße
amrita
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kazi

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Re:Heidnische Frühjahrsbräuche
« Antwort #3 am: 05. April 2005, 21:24:41 »


Auch Osterfeuer haben keltische Tradition: Es wurde z.B. ein Sonnenrad aus Holz gebaut, mit Stroh und grünen Zweigen umwickelt, am Osterfeuer entzündet und von Hügeln ins Tal gerollt. Das stand symbolisch für den Sieg der Sonne über den Winter.

Bin gerade erst auf diesen Thread gestossen, er ist wohl zwar nicht mehr aktuell, aber in meinem Heimatdorf lässt man diesen Brauch jedes Jahr neu aufleben.

Wen es interessiert, hier ist ein Bericht:

http://www.saar-gast.de/archiv/winter_03/s_0202.html
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Katja
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Silvia

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Re:Heidnische Frühjahrsbräuche
« Antwort #4 am: 05. April 2005, 21:28:33 »

Ah, sehr interessant, dass sowas bei euch auch noch stattfindet. Aus meiner alten Heimat kenne ich die Lügder Osterräder. Ist immer ein Mordspektakel! :)

LG Silvia
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kazi

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Re:Heidnische Frühjahrsbräuche
« Antwort #5 am: 05. April 2005, 21:34:54 »

ja das ist es dort auch. ;D
Die Ursprünge sind wohl ähnlich, wie es aussieht.
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Sunny

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Re:Heidnische Frühjahrsbräuche
« Antwort #6 am: 05. April 2005, 22:00:59 »

Ich finde diese Bräuche wahnsinnig elektrisierend. Sie appellieren wohl an tief verschüttete Strukturen in unserem limbischen System des Mittelhirns, die wir einst kannten und an die wir uns (unbewußt) wehmütig-vermissend zurückerinnern. :(

sunny
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Sunny

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Re:Heidnische Frühjahrsbräuche
« Antwort #7 am: 05. April 2005, 22:04:47 »

addendum: wir haben übrigens in unserem Garten zwischen 2 Bäumen aus Pflastersteinen einen Kreis gebaut,
es tut gut in dessen Mitte zu stehen.

sunny
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amrita

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Re:Heidnische Frühjahrsbräuche
« Antwort #8 am: 06. April 2005, 10:43:18 »

Bin gerade erst auf diesen Thread gestossen, er ist wohl zwar nicht mehr aktuell, aber in meinem Heimatdorf lässt man diesen Brauch jedes Jahr neu aufleben.

Wen es interessiert, hier ist ein Bericht:
http://www.saar-gast.de/archiv/winter_03/s_0202.html

Hallo Katja,
das ist ja toll, würde ich auch gern mal miterleben!
Wie ist denn das - spürt man da noch was von Kraft, Energie und dem ursprünglichen Sinn oder ist das alles nur touristisch gut vermarktet?
Bei uns gibt es leider keine solchen alten "heidnischen" Bräuche, hat alles die Kirche an sich gezogen.

Liebe Grüße
amrita
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Re:Heidnische Frühjahrsbräuche
« Antwort #9 am: 06. April 2005, 10:47:31 »

Hallo Sunny,

addendum: wir haben übrigens in unserem Garten zwischen 2 Bäumen aus Pflastersteinen einen Kreis gebaut, es tut gut in dessen Mitte zu stehen.

da habt ihr wohl einen wirklich guten Platz ausgewählt!

Wir haben auch so was ähnliches in Planung, aber da müssen erst mal die Steine rangeschafft werden - und vorher alle anderen Projekte erledigt. Aber ich freu mich schon drauf, meinen "eigenen" Kraftplatz im Garten zu gestalten - obwohl ja im Grunde der ganze Garten sowas wie mein Kraftplatz geworden ist...!

Liebe Grüße
amrita
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Re:Heidnische Frühjahrsbräuche
« Antwort #10 am: 06. April 2005, 12:13:34 »

.... genauso muß man das sehen, amrita.
Man kann diesen Faden natürlich noch weiter spinnen,
z.B. sich mit dem Rücken an den Baum lehnen und die Augen schließen....... :)

gruss

sunny
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kazi

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Re:Heidnische Frühjahrsbräuche
« Antwort #11 am: 06. April 2005, 17:34:41 »

Bin gerade erst auf diesen Thread gestossen, er ist wohl zwar nicht mehr aktuell, aber in meinem Heimatdorf lässt man diesen Brauch jedes Jahr neu aufleben.

Wen es interessiert, hier ist ein Bericht:
http://www.saar-gast.de/archiv/winter_03/s_0202.html

Hallo Katja,
das ist ja toll, würde ich auch gern mal miterleben!
Wie ist denn das - spürt man da noch was von Kraft, Energie und dem ursprünglichen Sinn oder ist das alles nur touristisch gut vermarktet?
Bei uns gibt es leider keine solchen alten "heidnischen" Bräuche, hat alles die Kirche an sich gezogen.

Liebe Grüße
amrita

Nun es ist eindrucksvoll, mittlerweile kommen wohl immer mehr Besucher von weit her. Ich weiß nicht mehr ob ich Kraft und Energie gespürt habe, denn es ist recht lange her, dass ich das letzte Mal dort war. Aber es ist auf jeden Fall ein sehr schönes Erlebnis.

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Liebe Grüße
Katja
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Montydon

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Re:Heidnische Frühjahrsbräuche
« Antwort #12 am: 07. April 2005, 11:36:29 »

Zitat
Nun es ist eindrucksvoll, mittlerweile kommen wohl immer mehr Besucher von weit her. Ich weiß nicht mehr ob ich Kraft und Energie gespürt habe, denn es ist recht lange her, dass ich das letzte Mal dort war. Aber es ist auf jeden Fall ein sehr schönes Erlebnis.

Bei uns gibt es sowas auch, allerdings zum Mittsommer.
Ein schönes Fest, genau wie die Feier zur Mainacht, darauf
habe ich mich als Kind immer viel mehr gefreut als auf
Weihnachten :)
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