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Was vom Pferd (Gelesen 114903 mal)

Über Hund und Katz... und alle anderen Haus und Nutztiere

Moderator: Nina

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Henriette
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Re: Was vom Pferd

Henriette » Antwort #220 am:

Einfach schön. Ich beneide Dich noch nachträglich.
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Alstertalflora
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Re: Was vom Pferd

Alstertalflora » Antwort #221 am:

Oh ja, diesen „ich-verhungere-gleich-wenn-du-mir-nicht-sofort-was-zum-Futtern-gibst-Blick“ kenn ich nur zu gut ! Ich hab auch solche „Fressmaschinen“ ;). Es ist tatsächlich so, dass diese Rassen, Berber, Spanier, Portugiesen, sehr leichtfuttrig sind. Das hiesige Gras ist eigentlich viel zu gehaltvoll für sie, so dass man sie oft nur stundenweise auf die Koppel lassen kann.
Im Gegenzug hab ich Pferde erlebt, die immer wie ein wandelnder Kleiderständer aussahen, egal, wieviel Futter man in sie hineinstopfte :-\. Auch nicht optimal...
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Asinella
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Re: Was vom Pferd

Asinella » Antwort #222 am:

Und erst ein Esel, der stimmt dazu das ergreifende Lied vom sterbenden Esel an ;D. Nützt aber nix und Fremden ist Füttern bei Todesstrafe verboten.
https://www.productswithlove.de/listing/eselschild-2-schild-esel-fuettern-verboten-schild-esel/208845
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Alstertalflora
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Re: Was vom Pferd

Alstertalflora » Antwort #223 am:

Asinella hat geschrieben: 16. Mai 2020, 21:49
Und erst ein Esel, der stimmt dazu das ergreifende Lied vom sterbenden Esel an ;D.


Einer der Gründe, weshalb ich mir niemals einen Esel anschaffen würde ;D ;)!
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Tara
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Re: Was vom Pferd

Tara » Antwort #224 am:

Asinella hat geschrieben: 16. Mai 2020, 21:49und Fremden ist Füttern bei Todesstrafe verboten.[/quote]
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Ich kann es auch gar nicht ab, wenn andere mein Tier füttern. Drum füttere ich auch keine Katzen, die hier durchlaufen. Zumal manche Leute so blöd sind und gar nicht wissen, was ein Pferd nicht verträgt. Wir haben nicht nur einmal Nachtwache geschoben, weil wir Kohlblätter und ähnliches bei den Pferden fanden.
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[quote author=Asinella link=topic=48520.msg3489772#msg3489772 date=1589658583]das ergreifende Lied vom sterbenden Esel


;D ;D ;D
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Mit dem Gras kam Ti ganz gut zurecht, wir hatten auch nicht so fette Koppeln; es war das elende Leckerlifüttern. und wirklich fett war er natürlich nicht, er hatte ja gut Arbeit.
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Es fütterten ihn übrigens nicht nur die Menschen: Ritma in der Box neben ihm - es gab keine Boxenwände, die Abtrennungen waren aus Stangen mit größeren Zwischenräumen (was ich unfallträchtig finde), gab ihm auch!
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Ritma bekam bergeweise Heu; Seeberg war der Ansicht, das Kontingent reiche nicht, und legte immer nach. Eines Tages kam Kerstin an und sagte, Ritma schiebe ihr Heu zu Tignous rüber, wenn der mit seinem fertig sei.
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"Kerstin! Nicht tun! Wir reden ja gerne über die Tiere wie über die Menschen, aber man soll Pferde nicht vermenschlichen. Da hat Ritma halt mal den Kopf bewegt und aus Versehen was rübergeschubst." Seeberg und ich hielten ihr das beide vor.
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Kerstin war beleidigt, aber da mußte sie durch, sie sollte ja auch was lernen.
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Einen Tag später war ich um die Zeit da. Ti hatte sein Heu verputzt, seine Nachbarin hatte noch einen großen Haufen. Ti scharrte. Ritma schaufelte Heu zu ihm rüber, Nicht nur einmal - dreimal, bis er wieder gut versorgt war.
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Ich sagte das erstmal niemandem. Halluzinationen muß man nicht breittreten.
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Zwei Tage später kam Seeberg und entschuldigte sich in aller Form bei Kerstin: "Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte... Sie macht es, sowie er scharrt, und schiebt soviel zu ihm rüber, bis er zufrieden ist."
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Genau das hatte ich gesehen. Drei Leute, unabhängig voneinander, hatten das nun beobachtet.
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Ich schwöre, das ist wahr!
Allerdings, zumindest im Internet, führt Hineinversetzen zu besserem Verstehen und hilft, deren Schwachpunkte zur Bekämpfung zu finden. ...-
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Waldschrat

Re: Was vom Pferd

Waldschrat » Antwort #225 am:

;D
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Schnefrin
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Re: Was vom Pferd

Schnefrin » Antwort #226 am:

Liebe Tara, diese Geschichten sind so köstlich!
Bitte schreib noch sehr viele davon!
:-*
Gemüsegierhals, Sommergegner und "Schönwetter"-Leugner

Ich wohne dort, wo auf dem Regenradar immer das Wolkenloch ist.
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Tara
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Re: Was vom Pferd

Tara » Antwort #227 am:

:D

Rosenfee hat geschrieben: 16. Mai 2020, 11:43
Ein absolut liebenswertes Pferd :D

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Jeder liebte Ti.
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Wirklich jeder. Auch die, die auf alles herabsahen, was nicht Deutsches Warmblut war (ich will nichts gegen die deutschen Warmblutzuchten gesagt haben, wir haben die besten Pferde der Welt gezüchtet – daß ich mir einen Zwockel wie diesen Araber-Berber anschaffte, lag ausschließlich an meiner Gesundheit und, rückblickend betrachtet, an gütiger Vorsehung oder göttlicher Fügung, wie auch immer). Wenngleich die es vielleicht nicht unbedingt zugaben. Nur mit dem Pfleger Igor verdarb es sich Ti, aber das ist eine andere Geschichte.
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Mein Pferd hatte auch bei Nichtreitern einen regelrechten Fanclub. Der Ort liegt in einer Mainschleife, und in einer knappen Stunde war man, wenn man flott unterwegs war, einmal herumgeritten. Das war mit kleinen Variationen der tägliche Ritt morgens vor dem Dienst, mal linksrum, mal rechtsrum. Und dabei begegnete man zwangsläufig allen, die um diese Zeit einen Hund oder einen älteren Verwandten oder ein Baby zu lüften hatten.
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Man freute sich, daß wir „nicht so sehr groß“ waren. Man freute sich, daß ich immer und jeden grüßte. Man freute sich, daß ich auch im schönsten Galopp immer durchparierte, wenn der Reitweg allzunah am Fußweg verlief.
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Ja, aber hallo! Ich hatte meinen Reiterpaß bei van Krachten gemacht, wo man allzeit auf Korrektheit pochte, und nicht bei der bösen Konkurrenz nebenan! „Und freundlich grüßen“ war da ein Standardsatz! Denn in einem Gebiet, in dem die meiste Natur schon zu Straßenbegleitgrün degradiert war, konnte man es sich nicht leisten, Leute zu verärgern und so etwa Reitwege zu riskieren.
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Und wenn der Schulstall mit zehn, zwölf Pferden unterwegs war, dann grüßte brav ein jeder, und es gab Leute, die ernsthaft jeden Gruß erwiderten: „Guten Tag. Guten Tag. Guten Tag; guten Tag, guten Tag…“ – zehn, zwölfmal. :)
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Tara
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Re: Was vom Pferd

Tara » Antwort #228 am:

Der Sattelgurt meines Trekkingsattels war mit einem sehr langen Riemen am Sattel befestigt. Ich weiß nicht, warum ich diesen Riemen nicht einkürzte oder damit noch ein paar Knoten schlug oder ihn sonstwie verstaute – vielleicht war es eine gewisse Bockigkeit, weil man so auf diesen ganz hervorragenden Sattel herabsah, Ich habe es wirklich vergessen. Jedenfalls hing dieser lange Riemen immer herunter. Auch so lernte ich viele Leute kennen – hilfreiche Menschen! Sie wollten mich warnen, daß da was nicht in Ordnung war: „Frolleinsche, ihne hängt da was ennunner!“

Das nennt man „anbandeln“. ;) 8)
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Tara
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Re: Was vom Pferd

Tara » Antwort #229 am:

Und die Kinder! Die kannten ihn alle mit Namen. „Der Tignous! Da kommt der Tignous!“ Sie kamen gerannt, wenn wir auftauchten. „Darf ich reiten? Darf ich mal drauf? Bittebitte, ich auch! Ich auch!“ Und natürlich durften sie, wenn ich irgend Zeit hatte. Ich selbst hatte als Kind ja ebenso gebettelt, und ich habe nie vergessen, wie glücklich und stolz ich war, wenn ich dann oben saß.
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Und obwohl das Fettepony ein, äh, ich will es mal „lebhaft“ nennen – also, ein lebhaftes Temperament hatte und manchmal ein ziemlicher Schweinebuckel war, hätte er nie, nie etwas getan, was einem Kind hätte schaden können. Ich bin überzeugt, er hätte jedes Kind unbeschadet bis an den Frankfurter Hauptbahnhof gebracht, und das war schon ein bißchen weiter weg.
.
Also, wenn er dabei hätte ab und an fressen können.
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Rosenfee
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Re: Was vom Pferd

Rosenfee » Antwort #230 am:

Mittlerweile bin ich ein absoluter Fan von Deinem Pferd :D
LG Rosenfee
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Re: Was vom Pferd

Tara » Antwort #231 am:

Da freue ich mich :D :D
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Re: Was vom Pferd

Tara » Antwort #232 am:

Daß Pferde sehr genau einschätzen können, wen sie da auf dem Rücken haben – das werden mir alle Reiter bestätigen. Sie nutzen das normalerweise gnadenlos aus, aber manche sind tatsächlich rücksichtsvoll und gnädig mit den ganz Schwachen!
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Nicht nur mein Tignous paßte auf Kinder auf. Im Schulstall stand Kora, eine Oldenburger Rappstute, eine ganz feine! Schon eine ältere Dame, war sie mit allen Wassern gewaschen. Sie war ein absoluter Anfängerschreck, weil sie sich in keinerlei Hinsicht beeindrucken ließ von den noch ungeschickten reiterlichen Hilfen und eigentlich immer nur machte, was sie wollte. Wenn sie nur die Ecken schnitt, hatte man Glück; sie ließ sich auch gerne mal hinter die anderen Pferde zurückfallen und kürzte dann die ganze Bahn ab, und man sah aus wie ein Trottel. Sie ließ sich nicht hetzen, sie dachte gar nicht daran, sich hetzen zu lassen. Und wer meinte, ihr zeigen zu müssen, wo es langging – nun, einen Machtkampf gewann sie immer.
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Kindern gegenüber aber war sie geradezu albern geduldig. Da trübte sie kein Wässerchen. Der Unterschied in ihrem Verhalten war wirklich verblüffend, sie wirkte wie ein anderes Pferd. Je kleiner das Dötzsche, das auf ihr saß, um so frommer war sie.
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Als mich die Reitlehrer endlich aus der Alten Halle hinauswarfen und dazu verdonnerten, als Fortgeschrittene in der großen Halle vor wie immer großem Publikum zu reiten (das Casino hatte eine Glasfront über die gesamte Breite der Halle, was großartig war, wenn man drin saß und anderen zusah, aber schrecklich, wenn man selbst solchermaßen begutachtet wurde), da mußte ich nun auch an den Fortgeschrittenen-Springstunden teilnehmen.
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Mit Donata, dem Bergabpferd (sie war etwas überbaut), sprang ich den ersten großen Parcours meines Lebens. Ich sprang dabei auch den ersten (für mich) sehr mächtigen Doppeloxer meines Lebens. Es sollte der einzige meines Lebens bleiben. Mein Absprung war, wie man mir hinterher versicherte, sehr elegant! Leider habe ich keinerlei Erinnerung mehr daran, denn ich sprang den Oxer ohne Donata.
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Tara
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Re: Was vom Pferd

Tara » Antwort #233 am:

Dem Stangensalat folgte eine Operation und eine fast halbjährige Krankschreibung. Ich hatte eine Plastikschiene am Bein; an Reiten war nicht zu denken. Birte beschloß, mich zu longieren; mit Kora. Ohne Sattel ginge es vielleicht trotz der blöden Schiene.
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„Bist du irre? Auf Kora? Wenn die mich absetzt, habe ich ein Bein gehabt.“
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„Kora macht das.“
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Nun ja, wenn sie meinte… Ich wollte aufs Pferd, egal, wie.
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Zusammen mit dem Schulstallpfleger Sepp (von ihm ging die Rede, daß er die Pferde am Geruch ihrer Äpfel unterscheiden konnte) hievte sie mich irgendwie auf die nicht eben kleine Kora. Mir war ziemlich mulmig, und es wurde, zumal mit der starren Plastkschiene, auch eine recht rutschige Angelegenheit.
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Aber jedesmal, wenn ich aus dem Gleichgewicht zu geraten drohte, schob Kora sich so unter mich, daß ich unmöglich fallen konnte. Unglaublich. Und das passierte bei jeder Stunde! Im Trab warf sie mich kaum, ihr Galopp war wie beim Schaukelpferd. Kora war ein Engel.
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Ich faßte eine tiefe Zuneigung zu diesem Tier. Als ich endlich wieder im Sattel saß und meine erste Stunde mit Kora haben sollte, sah ich dem sehr frohen Mutes entgegen.
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Es wurde eine einzige Demütigung: Ein halbes Jahr lang war Kora wie ein Lämmchen gewesen, nun führte sie ohne Vorwarnung die früheren Sitten wieder ein. Ich hinkte kaum noch, ich war wieder gesund, jetzt war Schluß mit lustig!


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Waldschrat

Re: Was vom Pferd

Waldschrat » Antwort #234 am:

.....denn ich sprang den Oxer ohne Donata. ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D Sorry, aber ich lache gerade Tränen ;D

.... Ich hinkte kaum noch, ich war wieder gesund, jetzt war Schluß mit lustig! :D. Es gab da wohl mehr Pferdepersönlichkeiten :D
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