... und dieses Jahr habe ich tatsächlich die ersten wirklich guten Cox Orangeäpfel geerntet im eigenen Garten; von einer Eigenveredelung auf MM111 mit einem Reis, das ich von dem Baum geschnitten habe, den sein Eigentümer den Rindviechern "zum Fraße" gelassen hat.
Gott sei Dank!
Damit habe ich nämlich den besten Cox Orange gerettet, den ich jemals essen konnte, saftig, knackig, vollaromatisch mit genau der richtigen Balance aus Zucker und Säure... .
Aber der Reihe nach:
Von den Aldi "Cox Orange" war keiner einer. Ich weiß nicht mehr, wieviele durch meinen Garten gewandert sind - drei oder vier - keiner war ein Cox. .
Zwei von Internetbaumschulen gekaufte Cox, einer davon angeblich auf MM111, dürften welche gewesen sein, wurden aber kurz nach dem Erstertrag aussortiert: Saftarme Früchte, welche auch im Aroma nicht überzeugten und Bäume, die sehr krankheitsanfällig waren (Mehltau).
Meine Eigenveredelungen mit Reisern vom (mittlerweile toten) Baum des Bauern habe ich nach diesen Erfahrungen an den Katzentisch des Gartens gesetzt, auf die Westseite des Hauses, teilweise sogar noch im weiteren Schattenbereich der letzten verbliebenen Buscheibe - Sonne gibt's da nur nach mittags. Irgendwann wollte ich die eh raushauen... .
So und jetzt heuer drei kleine, unregelmäßig geformte Früchte auf MM111 Unterlage und wieder dieses Aha!-Erlebnis beim Reinbeissen.
Also was klar ist - beim Cox kommt es sehr auf den jeweiligen Klon an. Am meisten werden offenbar geschmacklich minderwertige Klone vermehrt und angeboten (kennen wir ja irgendwo her).
Und ein nicht allzu brutal sonniger Standort scheint dem Baum in den zunehmend heißen Sommern eher zu behagen. Dann aber gibt's Cox-Aroma, knackig, saftig... vom Feinsten.
Der Baum auf MM111 ist übrigens bislang nur eine kleine Gerte.