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News: Man wird doch auch mal inkonsequent sein dürfen! (Staudo)
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Autor Thema: Helleborus - Christrose  (Gelesen 28394 mal)

Silvia

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Helleborus - Christrose
« am: 14. Dezember 2003, 10:59:16 »

Helleborus

Passend zur Weihnachtszeit hier die Beschreibung einer Pflanze, die bei uns das Christfest im deutschen Namen trägt: Helleborus - Christrose genannt aufgrund ihrer frühen Blütezeit von Winter bis Frühjahr. Andere Namen sind Schneerose oder Lenzrose.


Helleborus orientalis
Züchterin Gisela Schmiemann, Köln

Ein weiterer deutscher Name ist Nieswurz, denn das geriebene Pulver der Pflanze reizt zum Niesen. Diese Eigenschaft verhalf z.B. auch in dem Märchen 'Zwergnase' von Wilhelm Hauff der armen verzauberten Hauptperson Jakob wieder zu wahrem Aussehen.

Helleborus gehört zu den Hahnenfußgewächsen und ist eine frostempfindliche bis winterharte, zum Teil immergrüne gruppenbildende Staude, die in mildem Klima schon im Winter, sonst allgemein im Frühjahr blüht. Ihre Blätter sind behaart oder unbehaart, oft ledrig und z.T. gezähnt. Ihre Blütenfarbe reicht von weiß über grün und rosa bis purpur.

Helleborus ist giftig! Sie enthält Saponin und die Glykoside Helleborin und Hellebrin. Saponin wirkt dabei auf die Schleimhäute reizend. Helleborin hat eine ähnliche Wirkung wie Digitalis. Der Verzehr von Pflanzenteilen führt u.a. zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Herzbeschwerden, Atemnot und Schwindel. Also Vorsicht!


Vorkommen und Bodenansprüche

Helleborus kommt in ganz Zentral-, West- und Südeuropa bis hinüber nach Westasien bis zu einer Höhe von 1800 m vor. Sie wächst auf Gras- und Felsstandorten und im lichten Schatten in Wäldern.

Sie hat ganz unterschiedliche Bodenansprüche von saurem bis kalkhaltigem Boden. Die meisten Arten lieben jedoch feuchten, kalkhaltigen, humosen und durchlässigen Boden. Die Staude verträgt aber auch Trockenheit ganz gut.


Arten

Es gibt ca. 15 verschiedene Helleborus-Arten z.T. auch mit mehreren Sorten:

Helleborus
- argutifolius (syn. H. corsicus, H. lividus ssp. corsicus)
- atrorubens
- x ballardiae
- corsicus (s. H. argutifolius)
- cyclophyllus
- foetidus
- x hybridus
- lividus
- niger
- nigercors (H. argutifolius x H. niger)
- odorus
- orientalis
- purpurascens
- x sternii (H. argutifolius x H. lividus)
- torquatus
- viridis


Hier seien ein paar bekannte Arten näher beschrieben:

Helleborus argutifolius
Eine unbehaarte Art mit hängenden, blassgrünen und schüsselförmigen Blüten in vielblütigen Cymen. Sie hat deutlich gezähnte Blätter. Sie braucht kalkhaltigen bis neutralen Boden und wird ca. 1,20 cm hoch und 90 cm breit. Sie kommt vorwiegend auf Korsika und Sardinien vor.

Helleborus atrorubens
Behaarte Art mit tief purpurnen, innen grün getönten Blüten in Cymen aus zwei oder drei Blüten. Sie liebt kalkhaltigen Boden und wird ca. 30 cm hoch und 45 cm breit. Ihr natürliches Vorkommen ist im Nordwesten des Balkans.

Helleborus foetidus
Sie wird auch Stinkende Nieswurz genannt und braucht kalkhaltigen bis neutralen Boden. Ihre blassgrünen, hängenden Blüten mit meist purpurfarbenem Rand erscheinen an vielblütigen Cymen und duften oft unangenehm. Sie wird ca. 80 cm hoch. Sie kommt in West- und Zentraleuropa vor.

Helleborus niger
Die hier wohl bekannteste Art wird bei uns Schwarze Nieswurz bzw. Christrose genannt. Sie hat unbehaarte, ledrige Blätter und liebt humosen, durchlässigen Boden auf Kalk. Die weißen, flachschaligen Blüten erscheinen an Cymen allein oder bis zu drei. Im Alter vergrünen die Blüten. Die Pflanze wird etwa 30 cm hoch.

Helleborus orientalis
Eine unbehaarte bis leicht behaarte Art mit nach außen gewandten, weißen oder grün bis cremefarbenen, schalenförmigen Blüten. Im Alter werden sie zunehmend rosafarben. Die Pflanze wird etwa 45 cm hoch und benötigt kalkhaltigen bis neutralen Boden. Auch schwere Böden werden vertragen. Ihre Heimat ist Südost-Europa.


Vermehrung

Helleborus lässt sich leicht aus Samen in Töpfen oder im kalten Kasten ziehen. Unter günstigen Bedingungen samen sie sich auch schnell selber aus. Allerdings sind die neu entstandenen Pflänzen oft nicht sortenrein.
Ältere Pflanzen kann man gut im Frühjahr teilen.


Hier ein Bild einer besonders attraktiven Sorte
ebenfalls von der Züchterin Gisela Schmiemann:


Helleborus orientalis

Welche Arten und Sorten pflegt ihr in eurem Garten? Welche Erahrungen habt ihr gemacht? Hat jemand noch schöne Bilder?

Viele Grüße
Silvia
« Letzte Änderung: 14. Dezember 2003, 13:33:47 von Silvia »
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Susanne

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Re:Helleborus - Christrose
« Antwort #1 am: 14. Dezember 2003, 13:09:41 »

Ich habe die Helleborus-Sammlung meiner Mutter geerbt. Ihre ersten Pflanzen stammten aus gesammelten Samen, einige auch von Frau Schmiemann.
In der Folge hat meine Mutter selbst weiter vermehrt und selektiert, allerdings nicht zielstrebig in Richtung einer Form oder Farbe.

Die Sammlung enthält folgende Arten und Sorten:
Helleorus niger
Helleborus niger 'praecox'
Helleborus x orientalis (Lenzrosen) in verschiedenen Farben und Formen
Helleborus foetidus 'Westerflisk'
Helleborus argutifolius

Letztes Jahr habe ich mich auf ein interessantes Abenteuer eingelassen und über eine Gärtnerin in Irland Helleborus-Samen aus Neuseeland getauscht. Bei neuseeländischem Saatgut fällt wegen der umgekehrten Jahreszeiten die Wartezeit bis zur Keimung einfach weg -- innerhalb weniger Wochen hatte ich kräftige Sämlinge. Was bei Lenzrosen eh kein Problem ist, es dauert halt nur.

Jetzt sind es schon mehrblättrige Jungpflanzen. Nächstes Jahr werden sie auseinandergepflanzt, dann braucht es noch ein weiteres Jahr bis zur ersten Blüte. Ich bin gespannt, die Samen enthalten angeblich auch Erbgut von Picotees, also weißen Blüten mit rotem Rand. Sowas wäre neu in meinem Garten.

Helleborus x orientalis verlangen Geduld, aber sie belohnen sie auch. Bereits jetzt stehen an den älteren Pflanzen die ersten Knospen aufrecht und warten auf ein paar Sonnenstrahlen. Sie blühen bei jeder Gelegenheit zwischen November und Mai, so daß es im Garten nie aufhört zu blühen.

Gestalterisch sind sie in einer gemischten Rabatte ebenso gut aufgehoben wie am Gehölzrand oder in Einzelstellung. An geeigneten Plätzen können Lenzrosen ziemlich groß werden, etwa 70 cm hoch und ebenso breit.
Besonders hübsch sehen sie in einem Schneeglöckchen- oder Krokusteppich aus und in Kombination mit Frühlingsalpenveilchen.

Fotos gibt's von mir leider noch nicht. Die Digitalkamera steht zwar auf dem Wunschzettel, aber der Weihnachtsmann ist pleite.




« Letzte Änderung: 14. Dezember 2003, 13:10:29 von Susanne »
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Elfriede

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Re:Helleborus - Christrose
« Antwort #2 am: 14. Dezember 2003, 13:24:48 »

Hallo Silvia!
Bei mir blüht sein November H.niger 'Praecox' Typ Leo Wollein.
Vor drei Jahren begann ich Wildarten zu sammeln und im Frühling blühte das erste Mal H. thibetanus.


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LG Elfriede

Elfriede

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Re:Helleborus - Christrose
« Antwort #3 am: 14. Dezember 2003, 13:29:33 »

Und diese Helleborus hat das ganze Jahr über sehr schönes Laub, die Blüten sind grün, klein und eher unscheinbar.
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LG Elfriede

Elfriede

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Re:Helleborus - Christrose
« Antwort #4 am: 14. Dezember 2003, 13:39:26 »

Leider wurden meine Hybriden im Frühling von einem Schädling befallen und ich mußte die Blätter entfernen. Die Wildarten blieben verschont. Ich weiß leider noch immer nicht, um welchen Schädling es sich da gehadelt hat.
Das Foto habe ich zusammengesetzt.
LG
Elfriede
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Silvia

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Re:Helleborus - Christrose
« Antwort #5 am: 14. Dezember 2003, 13:42:28 »

Das sind ja sehr interessante Pflänzchen, die ihr aufzubieten habt. Es weckt Begehrlichkeiten. 8)

Elfriede, ich glaube, deine Helleborus hatte Schnecken. Manche mögen sie ganz gern.

LG Silvia
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potz

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Re:Helleborus - Christrose
« Antwort #6 am: 14. Dezember 2003, 16:42:32 »

Hier blüht H.niger'praecox' - allerdings sehr schneckenzerfressen;-(
Komischerweise will die an der Stelle nicht so recht wachsen, obwohl daneben H.orientalis, H.argutifolius und H.foetidus prima gedeihen (!?)
Und H.foetidus schiebt jetzt mächtig seine Blütenstände raus - meine liebste "Winterpflanze".

Hat eigentlich jmd. Erfahrung mit H.foetidus'Gold Boullion' ?

VG,Walter
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Elfriede

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Re:Helleborus - Christrose
« Antwort #7 am: 14. Dezember 2003, 18:52:41 »

Hallo Walter!
H.foetidus'Gold Boullion' habe ich aus Samen gezogen. Hat rasch gekeimt, ist schön gewachsen, leider habe ich sie dann zu Tode gepflegt.
Da meine H.foetidus jede Spalte in meinem Alpinum besiedelt, habe ich die Samen im Frühling einfach dort ausgestreut. Im Herbst hatte ich bereits ein schönes Pflänzchen. Leider ist es den Winter über verfault, ich hätte es nicht zudecken sollen :'(.
LG
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Silvia

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Re:Helleborus - Christrose
« Antwort #8 am: 14. Dezember 2003, 19:07:43 »

Ich habe eine gefüllte H. von Frau Schmiemann. Da sie sehr teuer war, haben wir sie zu viert geteilt. Mein armseliges Stängelchen drohte nach dem Einpflanzen auch dahinzuscheiden. Das Blatt war parktisch samt Stiel schon abgefault. Da habe ich die Pflanze schnell ausgegraben und in einen Topf mit normaler Blumenerde gesetzt. Sie hat sich tatsächlich erholt und aus der Wurzel neu ausgetrieben. Ich werde sie erst im Frühjahr auspflanzen. Bin gespannt, wann sie das erste Mal blüht.

LG Silvia
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potz

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Re:Helleborus - Christrose
« Antwort #9 am: 14. Dezember 2003, 19:53:04 »

@elfriede, wo hattest du das Saatgut her? T&M ?
Ist die in echt so gelb, wie auf den Fotos?
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Elfriede

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Re:Helleborus - Christrose
« Antwort #10 am: 15. Dezember 2003, 06:56:15 »

Ja, von T&M.
Die Blätter waren gelb, aber nur mit 'Sonnenschein' so intensiv wie auf der Abbildung. Auch die Sorte 'Pacific Frost' habe ich auch mit Erfolg angebaut aber leider, leider :'(.
LG
Elfriede
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daylilly

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Re:Helleborus - Christrose
« Antwort #11 am: 16. Dezember 2003, 14:35:42 »

Ich kann ein ganz aktuelles Foto aus meinem Garten beisteuern. Meine halbgefüllte Helleborus niger schaut schon ganz keck in den Dezembergarten. Einige andere Orientalis Hybriden zeigen auch bereits, daß sie mir diese Saison einige Blüten schenken wollen. Wie die dann jedoch aussehen, wenn der Winter dann kräftig zuschlägt, müssen wir abwarten.
LG
daylilly
ups, ist das zu groß?
« Letzte Änderung: 16. Dezember 2003, 14:36:45 von daylilly »
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Iris

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Re:Helleborus - Christrose
« Antwort #12 am: 18. Dezember 2003, 22:16:56 »

Helleborus
Ein weiterer deutscher Name ist Nieswurz, denn das geriebene Pulver der Pflanze reizt zum Niesen. Diese Eigenschaft verhalf z.B. auch in dem Märchen 'Zwergnase' von Wilhelm Hauff der armen verzauberten Hauptperson Jakob wieder zu wahrem Aussehen.

Helleborus ist als Zusatz in Niespulver wegen seiner Giftigkeit seit Längerem nicht mehr erlaubt. Vielleicht interessiert es den ein oder anderen, dass das auf vielen Überwachungsämtern noch heute miktroskopisch untersucht wird, ob im Niespulver Pfeffer, Sägemehl (Buche oder Eiche? - wäre auch nicht erlaubt wegen Carcinogenität), Helleboruswurzel oder sonst was drin ist :). Ich finde das immer ganz nett, wenn man noch etwas quasi "mit der Hand" macht und nicht über "die Maschine" schickt.

Schnecken an Helleborusblättern? Bei mir haben sie leidenschaftlich gerne die Blüten von H. niger zerfressen. Die Blätter wurden höchstens von Schwarzflecken befallen. Ich habe die befallenen Blätter immer gleich entfernt und da wurde es bei mir ohne Spritzen besser.

@Nina: wir müssen dich unbedingt besuchen und ich werde dein Schmiemann-Guck-Angebot annehmen. Sonst habe ich in diesem Winter keine Helleborusblüte :'(.

Liebe Grüße,
Iris
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Nina

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Re:Helleborus - Christrose
« Antwort #13 am: 18. Dezember 2003, 22:20:25 »

@Nina: wir müssen dich unbedingt besuchen und ich werde dein Schmiemann-Guck-Angebot annehmen. Sonst habe ich in diesem Winter keine Helleborusblüte :'(.

Oh fein Iris!!
Wir schauen aber nicht nur... :D :D :D
Ich freu' mich drauf!! :-*
« Letzte Änderung: 18. Dezember 2003, 22:21:11 von Nina »
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Silvia

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Re:Helleborus - Christrose
« Antwort #14 am: 18. Dezember 2003, 22:38:21 »

Da Helleborus niger ziemlich giftig ist, sollte man es wirklich nicht in Niespulver verwenden. Weiß einer, wofür man es früher verwendet hat?

LG Silvia
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