HelleborusPassend zur Weihnachtszeit hier die Beschreibung einer Pflanze, die bei uns das Christfest im deutschen Namen trägt: Helleborus - Christrose genannt aufgrund ihrer frühen Blütezeit von Winter bis Frühjahr. Andere Namen sind Schneerose oder Lenzrose.
Helleborus orientalisZüchterin Gisela Schmiemann, Köln
Ein weiterer deutscher Name ist Nieswurz, denn das geriebene Pulver der Pflanze reizt zum Niesen. Diese Eigenschaft verhalf z.B. auch in dem Märchen 'Zwergnase' von Wilhelm Hauff der armen verzauberten Hauptperson Jakob wieder zu wahrem Aussehen.
Helleborus gehört zu den Hahnenfußgewächsen und ist eine frostempfindliche bis winterharte, zum Teil immergrüne gruppenbildende Staude, die in mildem Klima schon im Winter, sonst allgemein im Frühjahr blüht. Ihre Blätter sind behaart oder unbehaart, oft ledrig und z.T. gezähnt. Ihre Blütenfarbe reicht von weiß über grün und rosa bis purpur.
Helleborus ist giftig! Sie enthält Saponin und die Glykoside Helleborin und Hellebrin. Saponin wirkt dabei auf die Schleimhäute reizend. Helleborin hat eine ähnliche Wirkung wie Digitalis. Der Verzehr von Pflanzenteilen führt u.a. zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Herzbeschwerden, Atemnot und Schwindel. Also Vorsicht!
Vorkommen und BodenansprücheHelleborus kommt in ganz Zentral-, West- und Südeuropa bis hinüber nach Westasien bis zu einer Höhe von 1800 m vor. Sie wächst auf Gras- und Felsstandorten und im lichten Schatten in Wäldern.
Sie hat ganz unterschiedliche Bodenansprüche von saurem bis kalkhaltigem Boden. Die meisten Arten lieben jedoch feuchten, kalkhaltigen, humosen und durchlässigen Boden. Die Staude verträgt aber auch Trockenheit ganz gut.
ArtenEs gibt ca. 15 verschiedene Helleborus-Arten z.T. auch mit mehreren Sorten:
Helleborus
- argutifolius (syn. H. corsicus, H. lividus ssp. corsicus)
- atrorubens
- x ballardiae
- corsicus (s. H. argutifolius)
- cyclophyllus
- foetidus
- x hybridus
- lividus
- niger
- nigercors (H. argutifolius x H. niger)
- odorus
- orientalis
- purpurascens
- x sternii (H. argutifolius x H. lividus)
- torquatus
- viridisHier seien ein paar bekannte Arten näher beschrieben:
Helleborus argutifoliusEine unbehaarte Art mit hängenden, blassgrünen und schüsselförmigen Blüten in vielblütigen Cymen. Sie hat deutlich gezähnte Blätter. Sie braucht kalkhaltigen bis neutralen Boden und wird ca. 1,20 cm hoch und 90 cm breit. Sie kommt vorwiegend auf Korsika und Sardinien vor.
Helleborus atrorubensBehaarte Art mit tief purpurnen, innen grün getönten Blüten in Cymen aus zwei oder drei Blüten. Sie liebt kalkhaltigen Boden und wird ca. 30 cm hoch und 45 cm breit. Ihr natürliches Vorkommen ist im Nordwesten des Balkans.
Helleborus foetidusSie wird auch Stinkende Nieswurz genannt und braucht kalkhaltigen bis neutralen Boden. Ihre blassgrünen, hängenden Blüten mit meist purpurfarbenem Rand erscheinen an vielblütigen Cymen und duften oft unangenehm. Sie wird ca. 80 cm hoch. Sie kommt in West- und Zentraleuropa vor.
Helleborus nigerDie hier wohl bekannteste Art wird bei uns Schwarze Nieswurz bzw. Christrose genannt. Sie hat unbehaarte, ledrige Blätter und liebt humosen, durchlässigen Boden auf Kalk. Die weißen, flachschaligen Blüten erscheinen an Cymen allein oder bis zu drei. Im Alter vergrünen die Blüten. Die Pflanze wird etwa 30 cm hoch.
Helleborus orientalisEine unbehaarte bis leicht behaarte Art mit nach außen gewandten, weißen oder grün bis cremefarbenen, schalenförmigen Blüten. Im Alter werden sie zunehmend rosafarben. Die Pflanze wird etwa 45 cm hoch und benötigt kalkhaltigen bis neutralen Boden. Auch schwere Böden werden vertragen. Ihre Heimat ist Südost-Europa.
VermehrungHelleborus lässt sich leicht aus Samen in Töpfen oder im kalten Kasten ziehen. Unter günstigen Bedingungen samen sie sich auch schnell selber aus. Allerdings sind die neu entstandenen Pflänzen oft nicht sortenrein.
Ältere Pflanzen kann man gut im Frühjahr teilen.
Hier ein Bild einer besonders attraktiven Sorte
ebenfalls von der Züchterin Gisela Schmiemann:
Helleborus orientalisWelche Arten und Sorten pflegt ihr in eurem Garten? Welche Erahrungen habt ihr gemacht? Hat jemand noch schöne Bilder?
Viele Grüße
Silvia