Hallo maigrün,
vorneweg - meine Wiese war flächig sehr verqueckt und in manchen Bereichen ist sie immer noch sehr präsent, aber das einmalige (erst seit 3 Jahren zweimalige) Mähen mit Abtransport des Schnitts hat sie doch schon stark zurückgedrängt, da muss man etwas mehr Geduld haben, glaube ich.
Quecke, Margeriten und Ehrenpreis deuten auf zumindest bereichsweise nährstoffreichen und wechselfeuchten Boden hin.
Ich habe für meine Wiese immer nach Halbschmarotzern gesucht, die es mehr oder weniger feucht mögen oder die es zumindest nicht stört - von frisch bis wechseltrocken, wie das oft benannt wird.
Ob die Abzweigaktivität der Halbparasiten die betroffenen Pflanzen wirklich stark schwächt ist teilweise umstritten, ich bin darüber gestolpert, weil Christopher Lloyd darüber in seinem Buch "Wiesen" schrieb, in wiki-Artikeln ist von deutlich geringerem Biomassezuwachs die Rede.
Bei mir kann ich nur sagen, dass die Bereiche, in denen jetzt massiert Rhinanthus sich ausbreitet, die Vegetation eine "Delle" bildet, also nicht mehr so hoch ist wie an unbesiedelten Stellen - allerdings kommt das auch ohne Rhinanthus bei mir in der Wiese vor durch Unterschiede im Boden - ist also kein "Beweis"
Folgende Arten habe ich recherchiert, was Standortansprüche angeht:
Rhinanthus alectorolophus bevorzugt frische, nährstoffreiche und eher kalkhaltige Böden, breitet sich gerade sehr gut bei mir aus, das flächige Vorkommen, das ich hier als Bild gepostet habe, ist sozusagen der Initialstandort, wo ich um 2008 zuerst gesät habe.
Letztes Jahr habe ich im Sommer einmal ganz viele Samenstände gepflückt, die Samen ausgepuhlt und in anderen bereichen der Wiese ausgestreut, was erfolgreich war - von sich aus wandert die Pflanze nicht weit.
Rhinanthus minor braucht es noch ein bisschen feuchter, habe auch nur ein kleineres Vorkommen bei mir in der Wiese.
Rhinanthus serotinus habe ich erst letztes Jahr gesät, da er ähnlich wie R. alectorolophus auschaut und ich nicht kreuz und quer durch die Wiese stapfe, um zu suchen, kann es sein, dass das geklappt hat - oder auch nicht
Er bevorzugt wechselfeuchte, mäßig frische, basenreiche und nährstoffarme Lehmböden.
Euphrasia officinalis besiedelt frische bis feuchte Böden, die stickstoffarm bis mäßig nährstoffreich sein können, bevorzugt Halblicht bis Halbschatten.
Letztes Jahr gesät.
Odontites vulgaris wächst auf frischen, mäßig nährstoffreichen Böden, mag eher Halbschatten bis Halblicht.
Letztes Jahr gesät.
Odontites luteus bevorzugt mäßig trockenen, meist kalkhaltigen, nährstoffarmen Lehm-, Löß- oder Gipsboden in warmen Lagen.
Voitsauer hatte mir von der Art abgeraten, aber vielleicht was für deinen Standort.
Melampyrum arvense brauchts trocken bis frisch, Wechselfeuchtzeiger, auf nährstoffarmen bis mäßig nährstoffhaltigen Böden in der Sonne.
Vorletztes Jahr gesät, letztes Jahr geblüht - ob er sich weiter ausgesät hat, konnte ich letzte Woche noch nicht abschätzen.
Melampyrum nemorosum wächst auch auf trocken bis frischen, nährstoffarmen bis mäßig nährstoffreichen Böden, auch ein Wechselfeuchtzeiger, allerdings bevorzugt er Halbschatten.
Letztes Jahr gesät.
Melampyrum cristatum besiedelt trockene bis frische, lichte Eichen- und Kiefernwälder und deren Ränder, lichte Gebüschsäume und Halbtrockenrasen, kam für mich nicht in Betracht.
Rhinanthus alectorolophus und minor gibts bei Hof Berggarten und Voitsauer Wildblumensamen, die anderen Arten - soweit ich weiß - nur bei Voitsauer.