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Hier bin ich zuhause! (Gelesen 168739 mal)
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Re: Hier bin ich zuhause!
Wühlmaus: "Als Kind gab es für mich keinen schöneren Ort"
Warst du inzwischen mal wieder dort? Ich bin in Bad Homburg aufgewachsen und war ganz oft Pilze sammeln mit Omma. Heute finde ich mich da nicht mehr zurecht. Der Taunus schrumpft immer mehr, alles zugebaut und überall noch neue Baugebiete - zu Wahnsinnspreisen.
LG lune
Warst du inzwischen mal wieder dort? Ich bin in Bad Homburg aufgewachsen und war ganz oft Pilze sammeln mit Omma. Heute finde ich mich da nicht mehr zurecht. Der Taunus schrumpft immer mehr, alles zugebaut und überall noch neue Baugebiete - zu Wahnsinnspreisen.
LG lune
Re: Hier bin ich zuhause!
lerchenzorn hat geschrieben: ↑22. Aug 2017, 21:52
Das ist eine g... Ecke - schöne Bilder, Quendula. Wir sind selten da, aber wenn, dann sehr gerne. Keiner hat Besitz ergriffen. Niemand, der daraus unbedingt "was richtig tolles" machen muss.
Vor 30 Jahren war die Stadt hier auch voller verlassener Plätze, an denen man stundenlang für sich sein konnte. Wo hinterm Park verbogener Stahl aus Ruinenmauern ragte und die Beine vom mürben, barocken Geländer über verfallene Weinbergswände baumelten. Alles wieder schick und voller Rummel, alles gesichert und aufgeräumt. Zu einem mondänen Ende gebracht, für kein Spurenlesen und kein Spinnen mehr zu haben. So gut es ist, wenn verfallene Denkmale mit viel Einsatz wieder in alter Pracht aufstrahlen - ein paar mehr Stellen wie diese dürfte es ruhig geben, an denen sich die Phantasie noch austoben kann.
Obwohl man es nicht wirklich vergleichen kann, erinnert mich das an Český Krumlov. Wir sind dort ab 1992 jede Sommer hingefahren (ist nicht weit vom nordwestlichen Waldviertel) und konnten so beobachten, wie die Stadt (irgendwo von einem Extermfan als einer der drei schönsten Plätze der Welt bezeichnet ;)) unter den sachkundigen Renovierungsarbeiten immer mehr im alten Glanz erstrahlte. Im ersten Jahr gab es noch einen Lautsprecher am Hauptplatz, man mußte stundenlang auf das Essen warten, aber diese von der mäandernden Moldau umspülte Stadt nahm uns sofort gefangen - italienische Renaissancearchitektur in der böhmischen Landschaft... Inzwischen hat der Fremdenverkehr aus aller Welt die Wiederherstellung der alten Pracht ermöglicht, tummeln sich Touristen aus Skandinavien ebenso wie Japaner, Amerikaner, Franzosen und - natürlich - Italiener. Unsere Lieblingsplätze waren dennoch die, wo der Verfall die Phantasie spielen ließ, wo das Gras zwischen altem Gemäuer wucherte, wo sich hinter bröckenden Mauern das Geheimnis alter Gärten verbarg. Insgesamt aber ist es natürlich sehr zu danken, daß z.B. die Häuser mit den Holzpawlatschen am Ufer, die Egon Schiele gemalt hat, so vorbildlich renoviert worden sind, oder daß man die vielen Kanufahrer bei Karpfen und Budweiser beobachten kann :)
lerchenzorn, was ist der zweite Pilz in der letzten Reihe?
Schöne Grüße aus Wien!
Re: Hier bin ich zuhause!
Bei der Suche nach einem Hintergrundbild für meinen PC bin ich auf ein paar ältere Oktoberfotos gestoßen, die das typische der Landschaft zeigen - um diese Zeit am fotogensten :)
Schöne Grüße aus Wien!
Re: Hier bin ich zuhause!
Da und dort hat man ein paar Granitblöcke in den Wiesen ungesprengt gelassen:
Schöne Grüße aus Wien!
- lerchenzorn
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Re: Hier bin ich zuhause!
hat geschrieben: ↑8. Okt 2017, 14:43
Da und dort hat man ein paar Granitblöcke in den Wiesen ungesprengt gelassen:
:-X Die "härteste" Form der Flurbereinigung, von der ich bisher gehört habe.
Re: Hier bin ich zuhause!
Das wurde schon vor Jahrzehnten gemacht - es ist eine Gegend, die lange sehr arm war, und manche Wiesen waren voll davon. Mit dem Traktor mähen geht da nicht :-\
Maronen gibt es bei uns auch zuhauf, aber nach Tschernobyl wurde vom Gesundheitsamt gewarnt, daß sie - zumindest bei uns - im Vergleich zu anderen Pilzen eine hundertfache Caesium-Belastung aufweisen würden, weshalb wir sie seither meiden. Ich hab das hier schon öfters geschrieben, es kam aber nie eine Antwort, weshalb ich geschlossen habe, daß das in D offenbar nicht der Fall war/ist. Aber - ich meinte des zweiten Pilz in der letzten Reihe.
Und ja, ich liebe diese Landschaft mit ihrem ungnädigen Klima über alles :)
Maronen gibt es bei uns auch zuhauf, aber nach Tschernobyl wurde vom Gesundheitsamt gewarnt, daß sie - zumindest bei uns - im Vergleich zu anderen Pilzen eine hundertfache Caesium-Belastung aufweisen würden, weshalb wir sie seither meiden. Ich hab das hier schon öfters geschrieben, es kam aber nie eine Antwort, weshalb ich geschlossen habe, daß das in D offenbar nicht der Fall war/ist. Aber - ich meinte des zweiten Pilz in der letzten Reihe.
Und ja, ich liebe diese Landschaft mit ihrem ungnädigen Klima über alles :)
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Re: Hier bin ich zuhause!
Das hier meinte ich:
sind auch Maronen.
Die radioaktive Belastung war und ist wohl von den damaligen Frachten abhängig, die sich über Europa hinweg unterschiedlich verteilt haben.
Hier wurde und wird nicht mehr gewarnt, so dass ich keine Gefährdung vermute. Es wird aber anhaltend beobachtet: Pilze und Strahlenbelastung in Brandenburg.
sind auch Maronen.
Die radioaktive Belastung war und ist wohl von den damaligen Frachten abhängig, die sich über Europa hinweg unterschiedlich verteilt haben.
Hier wurde und wird nicht mehr gewarnt, so dass ich keine Gefährdung vermute. Es wird aber anhaltend beobachtet: Pilze und Strahlenbelastung in Brandenburg.
Re: Hier bin ich zuhause!
Achso, danke, mit so rötlicher Kappe hab ich noch keine gesehen. Aber:
Bei uns scheint es besonders schlimm gewesen zu sein. Damals, und nur damals wuchsen die Steinpilze massenhaft am Waldrand vor unserem Haus.
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Von den bekannten Speisepilzen enthalten Maronenröhrlinge das meiste Cäsium.
Bei uns scheint es besonders schlimm gewesen zu sein. Damals, und nur damals wuchsen die Steinpilze massenhaft am Waldrand vor unserem Haus.
Schöne Grüße aus Wien!
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Re: Hier bin ich zuhause!
Smartphone-Foto und nasse Huthaut - die sind hier auch braun.
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Re: Hier bin ich zuhause!
lerchenzorn hat geschrieben: ↑8. Okt 2017, 15:20
Die radioaktive Belastung war und ist wohl von den damaligen Frachten abhängig, die sich über Europa hinweg unterschiedlich verteilt haben.
Hier wurde und wird nicht mehr gewarnt, so dass ich keine Gefährdung vermute. Es wird aber anhaltend beobachtet: Pilze und Strahlenbelastung in Brandenburg.
In meinem Kopf hat sich etwas fest gesetzt: das Cäsium wird in Pilzen einer einer dem Chitin der Insekten entsprechenden Verbindung eingelagert. Ist Mensch diese Pilze, wird das Chitin und damit das Cäsium überwiegend wieder ausgeschieden.
Das hieße, dass die radioaktive Belastung durch Pilze für den Menschen gar nicht so extrem wäre.
WühlmausGrüße
"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
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Re: Hier bin ich zuhause!
Ein Freund aus der Nachbarschaft hat sich damals unsere Steinpilze abgeholt - der ist 75 und sowas von gesund. Könnte vielelicht als Demonstrationsobjekt herhalten.
Schöne Grüße aus Wien!
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Re: Hier bin ich zuhause!
:-X Ich würde mich nicht drauf verlassen, weder auf das Demo-Objekt noch auf die Chitin-Theorie.
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Re: Hier bin ich zuhause!
Aber vielleicht weiß ja jemand mehr zu der "Chintin-Theorie" ??? Mich würde es sehr interessieren. Allerdings gibt es hier selten eine Pilzschwemme :-\ Dieses Jahr gab es noch nix Selbstgesammeltes...
WühlmausGrüße
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Re: Hier bin ich zuhause!
lerchenzorn hat geschrieben: ↑8. Okt 2017, 17:55
:-X Ich würde mich nicht drauf verlassen, weder auf das Demo-Objekt noch auf die Chitin-Theorie.
Das war auch nicht wirklich ernst gemeint ;)
Schöne Grüße aus Wien!