Bei der Meristemvermehrung ist es eine Frage der Perfektionierung, wie identisch die Sprösslinge mit der Mutterpflanze sind. Bei einigen Arten ist die Entwicklung da sehr weit fortgeschritten, bei anderen steckt sie noch in den Kinderschuhen. Entsprechend unterschiedlich sind die Ergebnisse.
In einer Gärtnerei sah ich Geranium Crystal Lake als G. wallichianum angeboten. Hier hatte sich der Gärtner offensichtlich nicht die Mühe gemacht, zu überprüfen, ob seine Etiketten mit den meristemvermehrten Pflanzen übereinstimmten. Fazit: von 0-100% Übereinstimmung ist alles möglich.
Ich kenne Anbieter, die säckeweise meristemvermehrte Hosta in NL für einen Appel und ein Ei kaufen, topfen, und für viel Geld anbieten. Das könnte meine Putzfrau auch (wenn ich eine hätte).
Die Frage für den Pflanzenliebhaber ist: muss ich jede Pflanze, die mir gefällt, im eigenen Garten ziehen? Leberblümchen kultiviert man ja auch nicht in der Sahara oder Agaven am Nordpol.
Die Leistung regionaler Staudengärtner besteht ja gerade darin, vor Ort bewährte Pflanzen zu vermehren, bzw. das Wissen um die spezifischen Kulturbedingungen weiterzugeben.
Muss man wirklich jede krankheitsanfällige Pflanze massenvermehren? Der Wert eines solchen Threads besteht doch gerade darin, spezifische Kenntnisse weiterzugeben und dem Gartenliebhaber bei der Auswahl geeigneter schöner Pflanzen hilfreich zu sein.
Ich bin ein Fan individueller Gärten anstelle allgegenwärtiger Massenware!