Milch ist vor allem ein Stärkungsmittel. Ist der Mehltaubefall bereits sehr hoch, werden die Blätter bestimmt größtenteils abfallen, es müssten dann nach wiederholten Spritzungen ;)jedoch gesunde nachwachsen.
Jetzt diese Methode anzuwenden, ist natürlich überflüssig, da eh bald die Stiele abgeschnitten werden oder sogar schon sind.
Mehltau befällt nur lebendes Pflanzenmaterial, sind keine Blätter da, brauche ich auch nichts zu tun.
Ich habe gelernt, dass mehltaubefallene Blätter deshalb nicht zwingend in die Abfalltonne müssen. Ich höre jetzt immer wieder, man sollte sorgsam alles aufsammeln - die Profigärtner können dazu sicher etwas sagen, bitte.
Von dieser "Milch-Therapie" habe ich auch gehört, sie aber nie angewandt, weil mir nicht einleuchtete, wie Milchsäure in der Lage sein soll, einen Bodenpilz zu vernichten. Diese Pilze leben ja nicht
in den Blättern sondern
auf den Blättern. Zur Stärkung ja, aber zur Bekämpfung?
Gute Erfahrungen habe ich mit den Rosenspritzmitteln (Saprol und ähnliches) gemacht. Hat sie @distel auch empfohlen. Allerdings spritze ich seit Jahren nicht mehr, der Aufwand wäre mir zu groß. Gute Ernährung der Horste und regelmäßiges und aufmerksames Gießen tun's bei mir auch, und wenn der Mehltau im Frühherbst bzw. zum Ende der Saison doch noch Oberhand gewinnt (in manchen Jahren mehr, in manchen weniger), kann ich damit leben.
Mehltaupilze überleben den Kompost nicht, bzw. die Temperatur der anfänglichen Rotte, die über 35 Grad sein sollte. Ich habe mit meinem Kompost noch nie eine Pflanze mit Mehltau infiziert. Ist doch alles Mumpitz. Andere Pilze sind jedoch resistenter, wie z.B. Monillia, Feuerbrand und dergleichen. Die gehören auf gar keinen Fall auf den Kompost. Ebenso keine Fäulepilze!
Neulich habe ich irgendwo gelesen (schlag-mich-tot, ich weiss nicht mehr wo...), dass eine Backpulver- oder Natron-Lösung (ist das selbe: Natriumhydrogenkarbonat) bessere Wirkung gegen Mehltau entfalten soll als Milchsäure. Backpulver hat jede fürsorgliche Hausfrau auf Vorrat, Natron gibts in der Apotheke. Das Lösungsverhältnis sollte - glaube ich, bin mir aber nicht absolut sicher - ca. 5% sein. Vielleicht finde ich den Artikel wieder - ich glaube, es war ein russischer Erfahrungsbericht.