Stecklinge:
Die Substratfrage hänge ich am eigen Gartenboden auf. Wer einen leichten, sehr durchlässigen Boden hat, kann ihn für das Stecklingssubstrat verwenden, im Verhältnis 1:1 mit "Blumenerde". Gute Beutelerde enthält Lockererungmaterial (Perlit, Lava oder Blähton) damit die Erde nicht verschlämmt und luftdurchlässig ist. Andererseits ist Torf enthalten, der bei der Wurzelbildung hilft.
Wir haben hier sehr schweren Boden, teils Lehm, teils Ton. Für Aussaten und Stecklinge nicht gut, deshalb kaufe ich Stecklinggssubstrat und nehme es 4:1 mit Gartenerde. Dadurch erreiche ich bessere Bindigkeit.
Teasing Georgia: danke für die Antworten
!!
Ergänzung zu den Stecklingen selbst. Sie sollen nicht verholzt, aber auch nicht zu weich sein (Fäulnisgefahr). Die Angaben, man schneide im Mai oder Juni sind wertlos, weil der beste Zeitpunkt von der Witterung und somit vom Wachstum der Mutterpflanzen abhängt. Wenn ich einen Steckling von 8-10 cm Länge haben will, muss die Pflanze mindestens doppelt so hoch sein. Das gilt für Kopfstecklinge. Für einfache Stengelstecklinge braucht man zwei Blattpaare, das untere wird an den Nodien abgeknipst. Bis dorthin wird der Steckling in das Substrat gesteckt. Das obere wird eingekürzt, um die Verdunstung herabzusenken und damit die Blätter sich nicht berühren (Fäulnisgefahr). Ob man die Stecklinge vor dem Stecken in ein Bewurzelungspulver stupst, ist die große Steitfrage. Ich habe mit und ohne gesteckt, die Anwachsquote war bei Phlox gleich. Für Anfänger vielleicht eine Beruhigung?
Ein kleines Gewächshaus, wie T.G. es zeigt, ist natürlich nicht nur edel, sondern überaus praktisch. Bei nur wenigen Stecklingen kann man ebenso Plastiktöpfchen nehmen (wie von Teasing Georgia beschrieben). Anschließend die Töpfe in eine Schale mit Wasser stellen, damit die Erde sich voll saugt; milde Feuchte!! Dann werden sie mit einem Tütchen geschützt - das hat Santolina vor 2 Wochen prima beschrieben. (Ich mache seit hundert Jahren Stecklinge und habe immer die Tüte über den Topf gezogen, dann muss sie mit einem Bändchen befestigt werden. Santolina stellt den Topf in die Tüte und bindet oben locker zu; viel intelligenter
)
Die Töpfe werden dann lichtschattig aufgestellt: Fensterbrett oder draußen unter einem Baum, Strauch. Die Außentemperatur sollte wenigstens 18° haben; je wärmer, desto besser und schnell die Bewurzlung. Schon vor den ersten Würzelchen treiben manchmal neue Blättchen: nicht am Steckling ziehen!!
Hat man die S. im Häuschen, braucht man nur hin und wieder den Deckel anzuheben und zu schauen, ob die Luftfeuchtigkeit noch ausreicht, der Boden leicht feucht ist. Oft braucht man die ersten drei bis vier Wochen nicht zu gießen! Und dann nur minimal !!
Plastiktüten müssen natürlich einzeln geöffnet werden, aber ebenfalls erst nach rund drei Wochen.
Nach der Bewurzlung sprühe ich mit einer leichten Düngelösung, einmal wöchentlich. Zu empfehlen ist Wuxal. Nachdem zwei vollwertige neue Blattpaare getrieben sind, müssen die neuen Pflänzchen bereits pinziert werden- einfach die kleinsten Blättchen , das „Köpfchen“ mit den Fingernägeln ausknipsen.