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Trockenkünstler für temporär aride Zonen (Gelesen 131065 mal)
- Mediterraneus
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Re: Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Den hatte ich in meinen Gartenanfangszeiten. Im letzten Jahrtausend, als es noch mehr regnete. Da hatte ich auch noch Phlox und Rittersporn in einem Beet. Mehr Stauden gab es nicht und dieses Beet wurde dann gehätschelt.
Die Zeiten sind vorbei.
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Re: Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Vorgestern in den Besenhorster Elbsandwiesen (Nähe Geesthacht) habe ich in dem gleichnamigen Naturschutzgebiet folgende gesehen:
Niedrigen Thymian (serphyllum?), Grasnelken, Johanniskraut, Bergsandglöckchen, Knautia arvensis, irgendein kleines gelbes Verbascum, Heidenelken, Schafgarbe.
Der Boden dort ist Elbflugsand. Einige Reste von Dünen sind noch sichtbar.
... Edith fällt noch eine krieche Euphorbie ein
Niedrigen Thymian (serphyllum?), Grasnelken, Johanniskraut, Bergsandglöckchen, Knautia arvensis, irgendein kleines gelbes Verbascum, Heidenelken, Schafgarbe.
Der Boden dort ist Elbflugsand. Einige Reste von Dünen sind noch sichtbar.
... Edith fällt noch eine krieche Euphorbie ein
Liebe Grüße,
Sandfrauchen
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Re: Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Krokosmian hat geschrieben: ↑5. Aug 2020, 14:32Buddelk hat geschrieben: ↑5. Aug 2020, 13:08
Goldsturm gehört nicht wirklich hier rein und wird heute Abend sicher etwas schlappen. :(
Du, das ist richtig. Rudbekia fulgida deamii ist dort was die Trockenvertröglichkeit angeht sicher eher geeignet. Ich hatte im anderen Leben mal ein großes gelbes Gartenbeet voll damit. Es ist nur so, daß fulgida deamii einen deutlich stärkeren Ausbreitungsdrang hatte. Das könnte die 2qm schnell sprengen. Schaun wir mal... ::)
Rausschmeißen und stattdessen fulgida deamii oder fulgida speciosa (newmanii) probieren!
Wenn immer der Kluge nachgibt, regieren die Dummen die Welt.🙄
Re: Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Die R. fulgida deamii krepelt hier rum und ist immer kurz vor dem Verdursten. Eigentlich sind nur einzelne Blätter da und keine geschlossene Fläche an Pflanzen. Ausbreitungsdrang ist auch nicht zu erkennen. :-\
Re: Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Mediterraneus hat geschrieben: ↑5. Aug 2020, 09:55
Ich bin kürzlich auf den Begriff "Xeriscaping" gestoßen. Habt ihr davon schon gehört? Klingt irgendwie modern, hat aber gute Ansätze.
im Buch 'Cutting Edge, Gardening in the Intermountain West' von Marcia Tatroe bin ich zum ersten Mal auf diesen Begriff gestoßen. Es gibt ihn wohl schon länger und im Westen der Rocky Mountains bleibt einem Gärtner wohl nichts anderes übrig als sich mit Xeriscaping zu beschäftigen. Ich finde das Buch sehr anregend und informativ. Leider sind die in Amerika beheimateten trockenheitsverträglichen Pflanzen, welche in diesem Buch genannt werden, in europäischen Gärtnereien kaum zu erhalten. Hier werden meist noch Pflanzen aus der Hochgrasprärie als trockenheitsverträglich angeboten.
In Europa gibt es in Südfrankreich Gärtnereien, die sich mit Xeriscaping beschäftigen. Das ist die Pépinière Quissac und Pépinière Filippi.
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Re: Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Na, das wäre doch mal eine Marktlücke für Gärtnereien, solche Pflanzen auch hierzulande anzubieten.
Wenn ich einfach mal nach Bildern im Netz suche, kommen durchaus ganz nette Sachen raus. Meist ein ganz spezieller Stil von Kies- und Schottergärten, mit den passenden Pflanzen. Halt viel Agave, Yucca und Co.
Filippi und Quissac kenne ich nur hier aus dem Forum, einige haben dort ja schon bestellt.
Das Buch klingt spannend.
Wenn ich einfach mal nach Bildern im Netz suche, kommen durchaus ganz nette Sachen raus. Meist ein ganz spezieller Stil von Kies- und Schottergärten, mit den passenden Pflanzen. Halt viel Agave, Yucca und Co.
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Das Buch klingt spannend.
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Re: Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Aber das Buch von Filippi (mittlerweile sind es mehrere) kennst du aber, Medi? Das ist doch mittlerweile ein Klassiker und fast das einzige Gartenbuch in das ich recht regelmäßig schaue und immer noch Anregungen finde.
Viele Grüße von
RosaRot
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Re: Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Nein, kannte ich noch nicht. Danke für den Tipp!
Habs soeben bei meiner kleinen Buchhandlung geordert :D
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LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re: Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Mediterraneus hat geschrieben: ↑6. Aug 2020, 07:47
Na, das wäre doch mal eine Marktlücke für Gärtnereien, solche Pflanzen auch hierzulande anzubieten.
Dass es für echte Trockenkünstler bei uns einen lohnenswerten Markt gibt, möchte ich bezweifeln. Dafür ist der Leidensdruck noch nicht stark genug. Ich denke, wenn bei uns das Wässern der Gärten mit Trinkwasser verboten wird, und das wird früher oder später geschehen, dann könnte ein Umdenken einsetzen.
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Re: Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Bei mir neigen Rudbeckia fulgida deamii auch dazu, die Blätter hängen zu lassen. Bei Konkurrenz von benachbarten Sträuchern kommen sie überhaupt nicht in die Puschen.
Liebe Grüße,
Sandfrauchen
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Re: Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Sandbiene hat geschrieben: ↑5. Aug 2020, 22:57
Die R. fulgida deamii krepelt hier rum und ist immer kurz vor dem Verdursten. Eigentlich sind nur einzelne Blätter da und keine geschlossene Fläche an Pflanzen. Ausbreitungsdrang ist auch nicht zu erkennen. :-\
Ein Trockenkünstler ist R. deamii sicherlich nicht. Aber bestens geeignet für Standorte die zu trocken sind um Goldsturm besser als leidlich gut aussehen zu lassen, gleichzeitig aber genug Feuchtigkeit aufweisen, dass dieser nicht verdampft. Sind dann aber auch nie, also auch nicht vorübergehend arid, wie es Staudo schon schrieb ;).
Re: Trockenkünstler für temporär aride Zonen
sag mal ein Beispiel. Möglich, dass die Pflanzen hier nicht winterhart sind. Die Gärtnerei Pépinière Filippi liegt gegenüber von Sète auf dem Festland jenseits der Lagune. Der See Étang de Thau wird durch den Canal du Midi mit kalkreichem Süßwasser aus den Pyrenäen versorgt. Probleme mit Wassermangel haben die nicht.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re: Trockenkünstler für temporär aride Zonen
Ja, pearl, die Gärtnerei liegt direkt am Etang de Thau, wahrscheinlich fahren sie darauf Boot, wenn sie nicht Unkraut jäten. Ergänzung: wenn in dem Etang Austern gezogen werden, kann er eigentlich nicht zur Bewässerung taugen.
Und dennoch gilt Filippis Interesse nicht Rosen, Hydrangeas oder Clematiden (die er dort sicher problemlos ziehen könnte) sondern trockenheitsverträglichen Pflanzen, die kennenzulernen an viele Orte Europas und der Welt er selbst reist. Man liest darüber in dem Buch. Und ganz sicher ist dieses Buch ursprünglich für seine 'mittelmeerisch' geprägte Kundschaft zugeschnitten.
The Dry gardening Handbook, Plants and Practics for a changing Climate, Thames and Hudson 2008 (die französische Originalausgabe ist von 2007)
Inhalt:
Plants and Drought(An undiscoverd diversity, Survival strategies, A scale of drought resistance)
Drought and the Garden (Choosing drought adapted Plants, Successfull planting, best water-management practices, Maintaining the dry garden)
An A to Z of Plants for the Dry Garden
500 perennials, shrubs and climbers
Further Reading
Usefull Adresses
Table of Hardiness Zones
Index of Plant names
mehr als 400 Fotos
Einer der ersten Sätze im Kapitel Chosing drought-adapted Planst lautet: Rather than changing the growing conditions, what you need to change is the range of plants you grow.
Die behandelten Themen sind,nach der Einleitung, Alkaline soils, Cold, Small, tough and stocky: A new criterion of quality, Root quality, The right plant in the right place.
Alles bebildert und mit Zeichnungen wo nötig, aber nicht coffetable.
So Pflanzen, ich schlage mal wahllos auf und treffe auf:
Eleagnus angustifolia (Eleagnaceae) Oleaster; Origin, Height, Spread Position, Hardiness(in Grad angegeben nicht als Zone, hier als -15°C and below).Drought resistance index 3.5 (wie sich der Index errechnet wird weiter vorn ausfühlich dargelegt). Dann folgt die Pflanzenbeschreibung einschließlich Varietäten.
Ja, wächst hier(an unserem Berg wild).
Nächstes Beispiel:
Pelargonium x fragrans... Hardiness -4- to - 6°, ist hier nur für Töpfe gut.
Phillyrea angustifolia... Hardiness -10 to - 15°, hm, könnte ich versuchen...
Phlomis (ungefähr 15 verschiedene werden aufgelistet, von denen etliche hier wachsen und nicht erst seit gestern).
Das Buch hat etwas, was für mich eigentlich das Hauptkriterium bei (Garten)büchern ist: es ist anregend (und informativ.) ;) (So wie Phillips/Rix mit den Staudenbüchern etc.) Es ist nicht: schick, sondern solide, auch vom Design.
Ergänzend lassen sich die sehr informativen Webseiten von Filippi und Quissac lesen.
Und dennoch gilt Filippis Interesse nicht Rosen, Hydrangeas oder Clematiden (die er dort sicher problemlos ziehen könnte) sondern trockenheitsverträglichen Pflanzen, die kennenzulernen an viele Orte Europas und der Welt er selbst reist. Man liest darüber in dem Buch. Und ganz sicher ist dieses Buch ursprünglich für seine 'mittelmeerisch' geprägte Kundschaft zugeschnitten.
The Dry gardening Handbook, Plants and Practics for a changing Climate, Thames and Hudson 2008 (die französische Originalausgabe ist von 2007)
Inhalt:
Plants and Drought(An undiscoverd diversity, Survival strategies, A scale of drought resistance)
Drought and the Garden (Choosing drought adapted Plants, Successfull planting, best water-management practices, Maintaining the dry garden)
An A to Z of Plants for the Dry Garden
500 perennials, shrubs and climbers
Further Reading
Usefull Adresses
Table of Hardiness Zones
Index of Plant names
mehr als 400 Fotos
Einer der ersten Sätze im Kapitel Chosing drought-adapted Planst lautet: Rather than changing the growing conditions, what you need to change is the range of plants you grow.
Die behandelten Themen sind,nach der Einleitung, Alkaline soils, Cold, Small, tough and stocky: A new criterion of quality, Root quality, The right plant in the right place.
Alles bebildert und mit Zeichnungen wo nötig, aber nicht coffetable.
So Pflanzen, ich schlage mal wahllos auf und treffe auf:
Eleagnus angustifolia (Eleagnaceae) Oleaster; Origin, Height, Spread Position, Hardiness(in Grad angegeben nicht als Zone, hier als -15°C and below).Drought resistance index 3.5 (wie sich der Index errechnet wird weiter vorn ausfühlich dargelegt). Dann folgt die Pflanzenbeschreibung einschließlich Varietäten.
Ja, wächst hier(an unserem Berg wild).
Nächstes Beispiel:
Pelargonium x fragrans... Hardiness -4- to - 6°, ist hier nur für Töpfe gut.
Phillyrea angustifolia... Hardiness -10 to - 15°, hm, könnte ich versuchen...
Phlomis (ungefähr 15 verschiedene werden aufgelistet, von denen etliche hier wachsen und nicht erst seit gestern).
Das Buch hat etwas, was für mich eigentlich das Hauptkriterium bei (Garten)büchern ist: es ist anregend (und informativ.) ;) (So wie Phillips/Rix mit den Staudenbüchern etc.) Es ist nicht: schick, sondern solide, auch vom Design.
Ergänzend lassen sich die sehr informativen Webseiten von Filippi und Quissac lesen.
Viele Grüße von
RosaRot
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Re: Trockenkünstler für temporär aride Zonen
das von dir verlinkte Buch habe ich gerade bestellt. :D
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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