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Autor Thema: Granatapfelbaum im Freiland  (Gelesen 179426 mal)

Magnolienpflanzer

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Re: Granatapfelbaum im Freiland
« Antwort #405 am: 28. Juli 2018, 11:42:29 »

Philippus, ich bin kein Granatapfelbaumexperte, aber deiner Erzählung nach könnte es sich wirklich um einen Kältestress vom Februar handeln... Vielleicht musst du ihn im Winter bei Kältewellen schützen?
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Ich will kein wärmeres Klima, sondern robustere Pflanzen!

Karizwick

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Re: Granatapfelbaum im Freiland
« Antwort #406 am: 28. Juli 2018, 12:05:24 »

Habe den letzten Winter (März) einen Teil meine Granatäpfel und Feigen passiv geschützt (maximal bis minus 5 Grad) und andere von der selben Sorte völlig ungeschützt gelassen. Die ungeschützten Granatäpfel haben zwar auch ausgetrieben, zeigen aber praktisch keine Blütenbildung. Die Feigen sind ungeschützt auch deutlich zurück gefroren. Das passt auch zu den natürlichen Standorten des Granatapfels (z.B. Armenien), wo durchaus auch Minusgrade zu beobachten sind.
Somit scheint die Blühwilligkeit von den Minimaltemperaturen im Winter abhängig zu sein.
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philippus

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Re: Granatapfelbaum im Freiland
« Antwort #407 am: 30. Juli 2018, 12:04:02 »

Ich tippe wie gesagt auf Schäden in der Krone wegen der späten Kältewelle Anfang März, die eine Woche dauerte. Meine Befürchtungen waren damals wohl begründet, weil es davor einen milden Winter gegeben hatte und die Knospen für mich schon leicht vergrößert aussahen.
Geblüht hat er, aber recht wenig und alles wurden abgeworfen. Die eine oder andere weibliche Blüte war sogar schon richtig angeschwollen.

Wenn er im Fj aus der Krone wieder so verhalten austreibt, muss ich diese beseitigen und aus dem, was jetzt von unten gekommen ist, eine neue Krone aufbauen. Das wäre schade, aber wohl nicht zu verhindern. Ich könnte den Strauch natürlich auch entfernen und eine "bessere" Sorte wie Vkusnyi pflanzen, aber werde ihn wahrscheinlich behalten.
« Letzte Änderung: 30. Juli 2018, 13:03:13 von philippus »
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Karizwick

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Re: Granatapfelbaum im Freiland
« Antwort #408 am: 14. August 2018, 21:40:10 »

Hallo,
mal ein kleines Update. Das Wetter ist dieses Jahr für Granatäpfel ideal.
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Traubi

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Re: Granatapfelbaum im Freiland
« Antwort #409 am: 15. August 2018, 06:58:43 »

@Karizwick, sehr schöne Frucht, auch von der Größe. 👍
Ist die Pflanze im Topf oder ausgepflanzt?
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Karizwick

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Re: Granatapfelbaum im Freiland
« Antwort #410 am: 15. August 2018, 20:52:55 »

@Traubi, hat noch im Topf geblüht, dann aber ausgepflanzt. Mein mexikanischer Sämling ist schon einige Jahre ausgepflanzt und hat dieses Jahr erstmals auch im Frühjahr geblüht und Früchte angesetzt.

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philippus

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Re: Granatapfelbaum im Freiland
« Antwort #411 am: 21. August 2018, 23:52:32 »

Mein Granatapfelstrauch der Sorte 'Provence' ist nun vollständig entlaubt. Das hatte sich bereits im Juli angekündigt (siehe ein paar Beiträge weiter oben). In diesem Jahr gibt es also keine Granatäpfel. Die Blüte war schon "mager" gewesen, sämtliche Blüten wurden abgeworfen und der Blattverlust setzte gleichzeitig ein. Unter der Rinde ist es nach wie vor grün, viele Knospen sind rötlich. Inzwischen erreichen die neuen sattgrünen Triebe aus dem Wurzelbereich ca. 140 cm Höhe.

Dem kleinen Busch der Sorte Agat, der im April gepflanzt worden war, geht es wunderbar. Er hat um sicher 50% in der Höhe zugelegt und letzte Woche sogar 2 (männliche) Blüten angesetzt. Mit der Trockenheit, die inzwischen auch hier für einen völlig verdorrten Rasen sorgt, hatte er bisher kein Problem (gelegentliches wässern).
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Galapagosfink

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Re: Granatapfelbaum im Freiland
« Antwort #412 am: 22. August 2018, 17:56:54 »

Auch bei mir sieht die Provence von meinen rund 20 Sorten am schlechtesten aus, viele gelbe Blätter kaum Wachstum
die Sorte Fleshman im Topf dagegen hat inzwischen neue Triebe von ca. 70cm (dies Frühjahr vin Quissac gekauft), die Blätter haben ein wunderbares kräftiges dunkles grün, die Agat daneben gleicher Standort gleicher Topf ist auch gut gewachsen, allerdings kompakt und viele neue Triebe aus dem Wurzelbereich, die Blätter hingegegen hellgrün

schon extrem spannend die unterschiedlichen Sorten zu sehen, die Blätter der Ariana haben auch ein rlativ dunkles grün
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philippus

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Re: Granatapfelbaum im Freiland
« Antwort #413 am: 22. August 2018, 21:14:42 »

Da an dieser Stelle schon öfter gefragt wurde welche Bedingungen Granatäpfel für reife Früchte benötigen, stelle ich verschiedene Klimaparameter von 2006 bis 2017 für Wien ein, wo mein Granatapfel der Sorte 'Provence' die letzten 4 Jahre reife Früchte hatte. Ich hatte das bereits angekündigt, aber erst jetzt die Zeit gefunden.

Ich habe die Klimaparamter gewählt, von denen ich ausgehe dass sie relevant sind. 'Provence' wurde 2010 gepflanzt, musste 2011 ein paar Meter weiter wandern und hat die 4 Jahre von 2014 bis 2017 getragen (in blauer Schrift). Zw. 2010 und 2013 etablierte sich der Strauch und wuchs zügig. 2012 gab es die ersten Blüten, 2013 blühte er bereits stark aber warf alles ab. 2014 wurde ca. die Hälfte der Granatäpfel nicht reif. Das war auch das klimatologisch schlechteste dieser 4 Jahre (mäßig warmer Sommer, mäßig warmer und feuchter Herbst). 2015 und 2016 wurden die meisten, 2017 nahezu alle Granatäpfel reif.

Ich denke, dass es auch in den meisten anderen Jahren für reife Früchte gereicht hätte, wenn der Baum schon soweit gewesen wäre.

Ein paar Anmerkungen:
- Ich habe den für die Granatapfelreife wichtigen Oktober bewusst ins Sommerhalbjahr getan
- Für die Wärmesumme habe ich einen Schwellwert von +20°C Tagesmitteltemp. (Tx+Tn/2) herangezogen und die Werte dieser Tage aufsummiert. Das Jahr 2014 zeigt, dass bei Provence bei einer Wärmesumme von 1200-1300° reife Früchte möglich sind (Mittelwert der 12 Jahre fast 1600°). Wichtig ist hier aber sicher die Witterung im September und Oktober, wenn die Früchte reifen (und selbstverständlich der vorangegangene Winter).
- Die drei Sommermonate sind extra in einer Tabelle dargestellt. Daraus lässt sich einigermaßen feststellen wie warm, sonnig, trocken oder nass der jeweilige Sommer war.
- Die Messstelle Unterlaa befindet sich am südlichen Stadtrand und bildet, abgesehen von Kältelöchern wie ganz im Westen, das Klima der Peripherie westlich der Donau gut ab. Die Unterschiede zur Referenzstation Hohe Warte im Norden sind gering (etwas kältere Winter).
« Letzte Änderung: 23. August 2018, 12:21:27 von philippus »
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Galapagosfink

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Re: Granatapfelbaum im Freiland
« Antwort #414 am: 23. August 2018, 15:25:36 »

tolle Auswertung @philippus -Danke Schön!

zur Tagesdurchschnittstemperatur habe ich eine Frage,
bis 2001 hat man sie ermittelt in dem man die Temperaturen von 7, 14 und 21 zweimal aufaddiert und durch 4 teilt
nach 2001 ermittelt man sie durch die Addition stündlicher Werte und teilt sie durch 24, oder aber wenn Daten fehlen addiert man die Temperaturen von 0, 6, 12 und 18 Uhr und teilt sie durch 4

hat die von dir angewendete Methode einen bestimmten Hintergrund?

für Vergleichbarkeiten wäre es einfacher einen Standardmethode zu nutzen 😉
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philippus

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Re: Granatapfelbaum im Freiland
« Antwort #415 am: 24. August 2018, 09:01:24 »

für Vergleichbarkeiten wäre es einfacher einen Standardmethode zu nutzen 😉
Das ist korrekt. Da aber je nach Wetterdienst unterschiedlich errechnete Tagesmittelwerte veröffentlicht werden und nicht immer klar ist wie sie errechnet wurden, ist eine Vergleichbarkeit nicht garantiert. In Österreich war das zumindest vor einigen Jahren noch die von dir genannte Methode mit den 4 Werten. Ob inzwischen 12 oder 24 Stundenwerte genommen werden, entzieht sich meiner Kenntnis. Andere Wetterdienste geben in ihren Statistiken auch Tx+Tn/2 Werte an.

Da die stündlichen Werte aus der Vergangenheit nicht überall zugänglich sind, ist die Tx+Tn/2 Methode zwar die ungenaueste (um absolut  genau zu sein, müsste es zB konstant 12 St. lang bei der einen und dann 12 St. bei der anderen Temperatur bleiben). Dafür ist sie für internationale Vergleiche am geeignetsten. Diese Werte sind praktisch immer vorhanden, daher ist diese Methode häufig.

Ich zitiere die WMO:
[...] For comparative purposes, a standard processing methodology is desirable for all stations worldwide, with the number of stations maximized. All ordinary climatological stations observe a daily maximum and minimum temperature (see section 2.2.1). Hence, the recommended methodology for calculating average daily temperature is to take the mean of the daily maximum and minimum temperatures. Even though this method is not the best statistical approximation, its consistent use satisfies the comparative purpose of normals.

http://www.wmo.int/pages/prog/wcp/ccl/guide/documents/Normals-Guide-to-Climate-190116_en.pdf
(4.8.5 Average daily temperature)
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Galapagosfink

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Re: Granatapfelbaum im Freiland
« Antwort #416 am: 24. August 2018, 12:22:30 »

ok, super dann habe ich wieder etwas dazugelernt, ich kannte nur die von mir beschriebenen Methoden, diese werden auch in Deutschland so angewendet

werde mal sehen was ich machen kann für due Auswertungen dieich mal gemacht hatte

aber noch eine Frage zu den Tagessummen, hast du dazu 24 h Werte genommen oder auf bestimmte Stunden begrenzt oder alle Tagesmittelwerte über 20 Grad aufaddiert, also bei 1.300 Grad : 20 = max. 65 Tage vermutlich weniger da viele Tage über 20 Grad liegen
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philippus

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Re: Granatapfelbaum im Freiland
« Antwort #417 am: 24. August 2018, 21:11:48 »

aber noch eine Frage zu den Tagessummen, hast du dazu 24 h Werte genommen oder auf bestimmte Stunden begrenzt oder alle Tagesmittelwerte über 20 Grad aufaddiert, also bei 1.300 Grad : 20 = max. 65 Tage vermutlich weniger da viele Tage über 20 Grad liegen
Ja, es ist der jeweils höchste und tiefste gemessenen Wert in 24 Stunden, da wird nichts auf eine bestimmte Tageszeit begrenzt.

Alle Mittelwerte von mindestens 20°C wurden gezählt und aufaddiert. Wie man sieht ist die Anzahl dieser Tage geringer als die Wärmesumme dividiert durch 20, da der Durchschnittswert vieler Tage sehr deutlich über 20°C liegt. ZB würde der Durchschnittswert dieser Tage mit T >= 20°C im sehr heissen Sommer 2015 sogar 24,5°C ergeben.
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Rhoihess

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Re: Granatapfelbaum im Freiland
« Antwort #418 am: 24. August 2018, 21:31:20 »

Mein 2.5 Jahre alter Sämling meint wohl, genau jetzt sei der richtige Zeitpunkt um zum ersten Mal Blüten zu schieben





Reifen wird da wohl eher nix mehr, aber mal gespannt wie die so aussehen werden
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philippus

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Re: Granatapfelbaum im Freiland
« Antwort #419 am: 24. August 2018, 21:40:36 »

Reifen wird da wohl eher nix mehr, aber mal gespannt wie die so aussehen werden
Sieht mir eher nach männlichen Blüten aus, aber das macht nix da ein Fruchtansatz Anfang Juli da sein sollte, damit eine reife Frucht daraus wird.
Ich denke das ist ein gutes Zeichen für nächstes Jahr, er ist jetzt soweit dass er blüht und wird das vermutlich nächsten Juni tun. Ob er schon so weit ist die Blüten auch zu behalten bzw. daraus Früchte zu machen, wird sich zeigen.
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