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Autor Thema: Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?  (Gelesen 16942 mal)

Ulli L.

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Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?
« am: 16. September 2013, 20:23:15 »

Habe hier nicht viel dazu gefunden. Ich möchte in dieser Woche diese Sorte in einer Baumschule kaufen. Der Pfirsich steht auf einem Halbstamm und soll mein Staudenbeet verschönern.

Gelesen habe, dass er nicht höher als 4 m und breiter als 2,5 m wächst.

Sind die Früchte genießbar und habt Ihr vielleicht Bildmaterial vom ganzen Baum? Im Web finde ich leider nichts.
« Letzte Änderung: 17. September 2013, 09:13:56 von Ulli L. »
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Elro

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Re:Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?
« Antwort #1 am: 16. September 2013, 23:10:06 »

Schau mal unter Roter Ellerstädter, es wird behauptet, daß es die gleiche Sorte ist.
Ich habe einen und bin sehr zufrieden, wird demnächst geerntet.
Aber nur pflanzen geht bei Pfirsich nicht, der verlangt einen strengen Schnitt oder vergreist und trägt die Früchte nur noch im ganz oberen Bereich.
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Liebe Grüße Elke

Mediterraneus

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Re:Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?
« Antwort #2 am: 17. September 2013, 07:54:53 »

Und Pfirsich ist alles andere als eine "Zierbaum". Muss stark geschnitten werden und das Laub ist bis zum Sommer unschön von der Kräuselkrankheit gezeichnet.

Die Sorte ist wohl ein Gemisch kernechter Pfirsiche, welche im Vorgebirge verbreitet sind. Mit Vorgebirge ist wohl eine fruchtbare "Anhöhe" bei Bonn gemeint, also nicht wie der Name so schön sagt ein richtiges Gebirge.

Der Pfirsich ist also spätreifend, aromareich, säuerlich. Im Prinzip das (eine Auslese davon), was so als kernechter Pfirsich in den Gärten im Umlauf ist.
« Letzte Änderung: 17. September 2013, 07:58:22 von Mediterraneus »
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LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung

Isatis blau

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Re:Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?
« Antwort #3 am: 17. September 2013, 08:19:29 »

Wenn man jetzt in eine Baumschule geht, um ein Obstgehölz zu kaufen, ist die Auswahl sehr gering. Die frische wurzelnackte Ware vom Feld wird erst nach dem Laubfall geliefert, jetzt gibt es noch Obstbäume in Töpfen.

Bei Pfirsichen wird Frühjahrspflanzung empfohlen, man kann sie noch im Februar/März kaufen.

Als Zierbaum eignet sich ein Pfirsich nur zur Blütezeit und wenn er gesund ist und keinen Gummifluss hat.
Es kann auch mal sein, dass ein Ast wegen Monilia eingeht, das sieht nicht schön aus.
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Ulli L.

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Re:Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?
« Antwort #4 am: 17. September 2013, 09:17:49 »

Das ich den Baum schneiden muss war mir klar, dass er immer die Kräuselkrankheit bekommt aber nicht. Diese Sorte soll ja nicht so anfällig dafür sein.

Und ja, das Bäumchen steht in Topf. Wenn überhaupt ein Pfirsich, werde ich wohl bis zum Frühjahr warten. Danke für die Info!.
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cydorian

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Re:Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?
« Antwort #5 am: 17. September 2013, 09:28:50 »

Gelesen habe, dass er nicht höher als 4 m und breiter als 2,5 m wächst.

Kommt auf die Unterlage an. Ich habe ihn mehrfach. Wurzelecht und er wächst pro Jahr fast einen Meter. Ungebremst würde der sicher viel grösser wie 2,5m Kronendurchmesser werden. Man muss ihn aber sowieso schneiden, wie es schon gesagt wurde. Pflanzen und vergessen geht nicht.

Die Fruchtqualität differiert, weil es keine Sorte sondern ein Sortengemisch ist. Ich habe aber schon wirklich gute Spitzenware gegessen, manche Auslesen aus Österreich bringen auch richtig süsse und grosse Früchte, die sortentypisch auch den leckeren leicht bitteren Pfirsich-Nebenton haben. Nur die Textur des Fruchtfleischs ist nicht ganz perfekt. Erst fest, dann schnell sehr weich, so dass er trotz Steinlöslichkeit auch nicht mehr ohne Matsch entkernbar ist. Druckstellen kaum vermeidbar, die sich im hellen Fleisch schnell unschön dunkel färben. Leichte Faserstränge. Sehr späte Reife.

Kräuselkrankheit liegt je nach Standort bei diesem Pfirsichtyp zwischen tolerierbar und minimal.

Bilder ja, aber das ist unspektakulär. So sieht er zum Beispiel aus, wenn man zu faul war auszudünnen, hinter einer Hecke:
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Ulli L.

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Re:Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?
« Antwort #6 am: 17. September 2013, 18:36:42 »

Nach reiflicher Überlegung habe ich mich jetzt doch gegen den Pfirsich entschieden. Nicht wegen der Schneiderei sondern bzgl. Krankheiten und dem folgenden unschönen Habitus.

Ich denke über die Sorbus koehneana nach.

Danke für Eure Anregungen und Infos!
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Gänselieschen

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Re: Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?
« Antwort #7 am: 16. April 2018, 15:25:12 »

Vor 4-5 Jahren habe ich mehrere Kerne vom Kernechten gesteckt, eine liebe Forumspende, dann lange vergessen. Irgendwann wieder entdeckt und es sind drei prima Bäumchen geworden.

Einen habe ich verschenkt, einen gepflanzt und einer steht noch im Topf (in die Erde durchgewurzelt) als Reserve...

Nun blüht der Pfirsich in diesem Jahr das erste Mal, und ich bin total happy drum!!! Er hat einen lockeren Kronenaufbau, aber ich müsste nun doch mal schneiden, glaube ich. Es gibt hier bestimmt 5-6 Pfirsichthemen - alle ca. 1 Seite lang und nur über den Schnitt. So richtig ermutigend ist das grad nicht.

Also Schnitt in - oder direkt nach der Blüte?
Was genau wegschneiden ist mir unklar?
Mein Baum hat einen langen geraden Leittrieb - hier steht, das wäre selten der Fall und der sollte lieber ne Hohlkrone bekommen - stimmt das?

Wenn jetzt kein Frost kommt, dann gibt es vielleicht einen ersten Pfirsich!

Ich versuche noch ein Photo....
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Thüringer

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Re: Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?
« Antwort #8 am: 16. April 2018, 15:44:24 »

Ich würde jetzt während der Blüte schneiden, weil Du dann aus meiner Sicht Holz- und Fruchttriebe am besten unterscheiden kannst. Hier ist eine ganz gute Anleitung dazu.
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Gänselieschen

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Re: Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?
« Antwort #9 am: 16. April 2018, 15:51:04 »

Danke dir! Das ist ein gut erklärter Beitrag. Ich habe ein Buch, aber das hier ist noch besser. Mal sehen, schön, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist....
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b-hoernchen

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Re: Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?
« Antwort #10 am: 16. April 2018, 18:12:25 »


Nun blüht der Pfirsich in diesem Jahr das erste Mal, ... Er hat einen lockeren Kronenaufbau, aber ich müsste nun doch mal schneiden, glaube ich.
Jetzt blüht der Pfirsichbaum zum allerersten Mal und gleich willst du schneiden?
Ich lass meine Bäume erst einmal Früchte tragen, zumal er ja, wie du schreibst, einen lockeren Kronenaufbau aufweist, also auch von daher keine Notwendigkeit besteht ihn gleich wieder runterzuschnippeln.

Als Sämling würde ich ihn gerne mal 3-4 m hoch werden lassen, bevor die Schere ansetzt.


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Re: Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?
« Antwort #11 am: 16. April 2018, 18:20:06 »

Naja, ich habe viel gelesen, dass er nur am einjährigen Holz fruchtet. Und wenn er nun fruchten will, dann sollte er auch die Chance bekommen im Kronenbereich weiter unten auch Fruchtholz zu bilden. Sonst wird er groß und trägt nur außen oder es ist zu spät... ich habe keine Not mit dem Schnitt - möchte aber nichts falsch machen....
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carot

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Re: Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?
« Antwort #12 am: 17. April 2018, 15:09:29 »

Es ist schon richtig, den Pfirsich von Anfang an stark zu schneiden. Grundsätzlich habe ich nichts gegen einen minimalinvasiven Erziehungsansatz. Das Problem beim Pfirsich ist aber dessen wirklich starke Spitzenförderung bei gleichzeitiger Verkahlungsneigung im älteren Holz. Wenn der Baum ungeschnitten auf 3 oder 4 m angekommen ist, wirds meist schwierig junges Holz im unteren Kronenbereich zu erzeugen. Auch eine nachträgliche Höhenbegrenzung ist nicht so einfach, wie z.b. beim Kernobst, da der Pfirsich relativ schlecht aus schlafenden Augen regeniert. Bei jungen Bäumen funktioniert das noch, bei älteren Exemplaren nur noch schlecht bis gar nicht mehr.

Den Aufbau würde ich nicht sehr formal (streng) angehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man immer wieder improvisieren muss, weil teils ganze Leitäste nach 3-4 Jahren ohne ersichtlichen Grund verkümmern und absterben können. Das gesündeste Holz haben bei mir eindeutig die Pfirsiche mit den am besten belüfteten und belichteten Kronen. In Schattenbereichen (auch bei Selbstbeschattung) entwickeln sich wenig brauchbare Triebe.

Für Pfirsiche bevorzuge ich mittlerweile die Hohlkrone. Die oben genannten Zielsetzungen, vor allem die gute Belichtung aller Äste/Triebe, lässt sich damit gut sicherstellen. Und so kann mir die Mitte nicht durchgehen :-D und die Wuchskraft lässt sich sehr schön in die Leitäste ableiten. Diese Zielsetzungen lässt sich aber auch mit anderen Kronenformen erreichen.

Wenn die Krone nicht wirklich sehr tief beginnen soll (schon in Kniehöhe), stelle ich die Leitastauswahl bis ins 2. oder 3. Jahr zurück. Dann erkenne ich sicher die besten und gesündesten Triebe. Die einjährigen Pfirsichtriebe entwickeln sich manchmal unberechenbar oder verkümmern. Wenn ich dann schon die anderen Triebe entfernt hatte, bekam ich Probleme. Bei sehr niedrigen Kronen erfolgt die Auswahl sofort, weil der Baum sonst sofort mit dem Überbauen beginnt und die gewollten niedrigen Triebe sich nicht gut entwickeln.
« Letzte Änderung: 17. April 2018, 15:16:59 von carot »
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cydorian

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Re: Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?
« Antwort #13 am: 17. April 2018, 15:45:45 »

Diese verschiedenen Punkte sehe ich auch so, aber gerade beim Kernechten habe ich keinen positiven Effekt bei frühem Schnittbeginn im Gegensatz zu spätem Schnittbeginn erlebt, mittlerweile habe ich sieben Bäume davon, zwei ältere im Vollertrag. Pfirsiche sind eigenwillig, die Effekte aus den absterbenden Moniliaästen oder unberechenbar wachsenden Trieben scheinen einen Effekt durch frühen Schnittbeginn zu übertönen.

Der wurzelechte Kernechte kommt auch erst viel später ins Vergreisungsstadium wie alle Sorten, die man auf den grundsätzlich zu schwach wachsenden Standardunterlagen in Baumschulen bekommt. Eine prima Sorte, wenn man man wenig Erfahrung und suboptimales Klima hat, auch seine Spätfrostfestigkeit hat bei mir noch keine andere Sorte übertroffen.
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thuja thujon

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Re: Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?
« Antwort #14 am: 17. April 2018, 23:07:36 »

Rund um Ellerstadt macht er sich oder was dafür gehalten wird hier auch gut, ist einfach eher ne Hausnummer als ein Benedicte oder die nächste Sau die durchs Dorf getrieben wird.
Unabhängig davon würde ich mich aber nicht auf Sortenechtheit verlassen. Die Baumschule von damals in Bad Dürkheim gibts nicht mehr und wegen dem Hype ist wohl vieles mit dem Namen im Umlauf, leider auch viel falsches.
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gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
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