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[sarastro]

Pflanzen werden lustbetont gekauft. Haben die Leute im Herbst keine Lust mehr darauf in den Garten zu gehen, bleiben die Gärtner auf ihren Schätzen sitzen.

Das würde ich nicht so ohne weiteres behaupten. Hier in der Gärtnerei sprechen die Kunden dieses Jahr eine andere Sprache. Ich würde mal in den Raum stellen, dass in Weingartsgreuth der Ramsch zunimmt und die Pflanzenanbieter abnehmen. Das bedeutet, dass die Spirale sich nach unten dreht. Da können noch so viele Leute kommen, es sind eben die verkehrten. Seeleute nennt man die.

[sarastro]

Gibt bestimmt noch mehr Gründe.

ja, zum Beispiel, dass es in diversen Baumärkten jetzt schon 70 % Rabatt auf alle Freilandpflanzen gibt

Das würde allerdings bedeuten, dass genau diese Kundschaft zu Besuch nach WGG kommt und die Pflanzenkenner immer mehr fern bleiben?

Ich teile RaiSchs Auffassung sehr: die Leute sind zunehmend naturentfremdet.

[Starking007]

Wäre einer da gewesen, der Pennisetum setaceum Solitärs verkauft hätte,
der hätte ein Geschäft gemacht!
So wie der mit Strandflieder-Solitärs für 19€, der massig durch WGG geschleppt wurde.
Ich war auch nicht der Umsatzbringer...................

Krusch wird immer mehr, ich überleg`s mir für 2014,
obwohl ich immer eingeladen werde.
Dann düse ich lieber nach Freising und Erfurt!?

[löwenmäulchen]

starking, das war wahrscheinlich der gleiche Anbieter, der vor ein oder zwei Jahren reißenden Absatz fand für Riesenpötte mit Verbena bonarensis für an die 20 € ...

[sarastro]

Die Verbenen gehen ja immer, rein zur Behübschung von Terrasse, Eingang und Klo. Aber die Strandflieder konnten besser Absatz finden. Die sahen dem Schleierkraut zu ähnlich und waren demzufolge zu vulgär...

[macrantha]

Ein Grund (neben des späten Termins, der aufgefüllten Lücken nach dem Extremwinter 11/12) war auch, dass mein Garten erstmal wieder kultiviert werden muss, bevor ich etwas kaufen kann.
Damit dürfte der Veranstaltung locker mal 10% Umsatz entgangen sein.
Nein -Spaß
Ich wollte sowieso schon längst mal an die Veranstalter eine eMail schreiben, in der ich den "Niedergang" der Qualität bedaure.
Natürlich hängt viel an den Besuchern, aber etwas steuern kann man schon. Ich verstehe nicht, warum man jeden Aussteller "aufnehmen" muss, um dann "antike" Amphoren (beschädigt natürlich) und Herbstastern aus dem Baumarkt kaufen zu können.
Vielleicht möchten ein paar treue Faszination-Garten-Besucher es mir gleichtun.
Und ich hoffe sehr, dass Sarastro und Planwerk nächstes Jahr dem Ganzen "milder" gegenüberstehen, denn ich kann es mir nicht leisten, viel länger durch die Gegend zu fahren. Freising und Berlin sind sicher schön, aber das lässt sich bei mir kaum einplanen.
Ich freue mich immer, Euch zu sehen!

[sarastro]

und ich freue mich immer, von euch jemand in der Gärtnerei zu sehen!

Der Hauptgrund liegt am Veranstalter, keine Frage. Man kann das Ganze problemlos steuern und muss nicht per se jeden Hansdampf mit Kitsch und Krampf aufnehmen. Noch vor 3 Jahren war das Pflanzenangebot für eine Herbstveranstaltung recht passabel. Allerdings kenne ich reine Pflanzenmärkte, welche auch im Herbst nicht in die Gänge kommen wollen, wenn sie nämlich zu spät dran sind. Dann haben Lieschens und Ottos mit dem Garten geistig abgeschlossen.

[löwenmäulchen]

Ich kann ja für dieses Jahr nicht beurteilen, wie das Angebot in WGG war , weil ich selbst nicht dabei war. Ich wundere mich aber schon, wie im Verlauf dieses Threads die Veranstaltung vom angepriesenen herbstlichen Highlight mit gut sortiertem Pflanzenangebot zu einer Veranstaltung mutiert ist, mit der es seit Jahren bergab geht und deren Besuch künftig in Frage gestellt wird Mein Eindruck in den letzten Jahren war auch, daß der Kruscht erschreckend zunimmt, es gab aber immer noch genug interessante Pflanzenanbieter, bei denen ich Beute machen konnte.

Den Unmut über die Veränderung des Sortiments beim Veranstalter zu äußern halte ich für keine schlechte Idee und sicher für zielführender als hier nur über die gemeine Plebs zu schimpfen, die zu doof ist, ein gutes Pflanzenangebot zu würdigen. Das juckt weder die gemeine Plebs noch den Veranstalter.

Daß es auch ganz ohne Kruscht geht, beweist ja z.B. die Pflanzenbörse im Boga Wü, die nur mit gutem Pflanzenangebot sehr viel Publikum anzieht.

[macrantha]

Ja, wobei sich ein reiner (hochkarätiger) Pflanzenmarkt in der Frankenregion wohl nie lohnen wird. Sage ich mal so pessimistisch.
Ich habe auch gar nichts gegen ein paar andere Stände mit schönen Dingen (da kaufe ich ja auch schon mal was ).
Und wenn auch weniger "spezialisierte" Gartenbesucher kommen, sollen die ruhig auch was schönes finden.

Ich bin aber auch der Meinung, dass es soooo schlimm auch wieder nicht ist.
Vielleicht liegt das daran, dass ich mich nicht für alpine Schätze und andere "Kleinigkeiten" interessiere - so viel Pflege kann ich momentan einfach nicht bieten.
Z.B. ist seit drei Jahren ein "neuer" Gärtner aus den Neuen Bundesländern dabei - ich meine es ist "Garten-Schulze" aus Unterwellenborn (nur stimmt dann der Standplan nicht ganz).
Der hat z.B. wirklich sehr interessante Sachen dabei (von denen ich oft noch nie gehört habe ... Iris muss mir mal Ihre Einkaufsliste schicken)!
Über Planwerk und Sarastro freue ich mich sowieso, Augustin eh klar, Gärtnerei im Nassachtal oder Lohhof-Stauden aus Uchte.
Also ich finde es schon nach wie vor lohnendswert.

P.S. Ich habe meine Mail an den Veranstalter gesendet - mal sehen, ob ich eine Antwort bekomme. Wobei nur eine "mahnende" Stimme sicher weniger bringt, als viele ...
 

[sarastro]

Interessant ist, dass jedes Jahr von neuem nach Gründen der Kaufunlust gesucht wird, ändern tut sich sehr wenig. Ich stelle eben fest, dass die Anzahl der Stände eher zunimmt, aber eben der Gruscht. Was nun Gruscht ist oder nicht, muss der Besucher beurteilen. Fest steht, dass durch das veränderte Angebot sich auch die Kunschaft bzw. die Besucher verändern. Und das allgemein gesagt wird, dass das Frankenland zusammen mit Oberhessen die Geizzone Deutschlands ist, obgleich ich den Ausspruch noch nie ernst genommen habe. Die Leute zahlen auch dort die Preise, die sie vorfinden, wenn sie die Sachen haben wollen. Sie meckern vielleicht und fangen an zu handeln, aber da stoßen sie sowieso bei mir auf taube Ohren...

Ein gutes Maß mit einem Mix auf hohem Niveau sind für mich die Freisinger Gartentage und bleiben es auch dann, wenn dort immer wieder einige Pflanzenanbieter wegbrechen. Der Gruscht nimmt dort nicht zu, das Publikum ist immer dasselbe nette und kauffreudige wie eh und je.

In Illertissen ist das Niveau auch hoch. Aber die dortigen Veranstalter bringen es nicht fertig, ein ähnlich hochkarätiges Publikum herzubringen wie in Freising. Es ist eben auch das Umfeld entscheidend, ob eine Großstadt in der Nähe ist oder nicht.

Der Veranstalter schielt natürlich nach Umsätzen durch die Standplätze und Eintrittspreise - eh klar.

[raiSCH]

Ein gutes Maß mit einem Mix auf hohem Niveau sind für mich die Freisinger Gartentage und bleiben es auch dann, wenn dort immer wieder einige Pflanzenanbieter wegbrechen. Der Gruscht nimmt dort nicht zu, das Publikum ist immer dasselbe nette und kauffreudige wie eh und je.
In Illertissen ist das Niveau auch hoch. Aber die dortigen Veranstalter bringen es nicht fertig, ein ähnlich hochkarätiges Publikum herzubringen wie in Freising. Es ist eben auch das Umfeld entscheidend, ob eine Großstadt in der Nähe ist oder nicht.

Ich möchte noch einen Ort zum Vergleich bringen: Unterliezheim. Es ist noch erheblich abgelegener als Weingartsgreuth (sarastro: "Unzugänglichkeitspol Deutschlands"), aber es ist (noch?) fast eine reine Pflanzenveranstaltung mit hohem Niveau, und ich hatte den Eindruck, dass die Aussteller auf ihre Kosten gekommen sind. Allerdings findet die Veranstaltung nicht alljährlich statt und liegt zeitlich günstiger.

[sarastro]

Dies stimmt sicher, dass sie zeitlich günstiger liegt. Im Herbst haben nun mal alle Beteiligten Abstriche zu machen. Auch wir in der Gärtnerei haben nicht den Umsatz wie im Frühjahr, trotz massiver Werbeaktionen, gemeinsam mit anderen Gärtnereien.

Ich kann mich noch lebhaft an meine Englandfahrten erinnern, die meist im September/Oktober stattfanden. Manche Gärtnereien und Gartencenter gewährten den Kunden dort bis zu 30 % Rabatt! Ob allein deswegen die Kunden mehr kaufen?