Wir suchen für unsere große Obstwiese Klimawandel-taugliche, sehr stark wachsende Bäume mit größtmöglicher Wurzeltiefe für Lagen, auf denen Äpfel wegen der Trockenheit versagen und auch alte Süßkirschbäume ihre Schwierigkeiten haben - teils auf gut lehmhaltigen, Wind und Sonne stark ausgesetztem Sandboden, teils auf armen, aber teilweise etwas frischen Sandboden. Im Geschmack sollen diese Mostbirnen keinesfalls süß sein, sondern den vorhandenen, zu süßen Apfelsaft (Tafelobstsortenspektrum) durch nicht zu bittere Säure verbessern.
Danke, endlich wieder was, das in den Thread passt, Mostbirnenschätze.
Boden und Wasser sind jedoch mehr eine Unterlagenfrage. Kirchensaller ist wegen Birnenverfall nicht mehr so ratsam, wie weit die Praxiserfahrungen mit Pyrus calleryana Decne gehen weiss ich nicht. Klar ist: Grösstmögliche Wurzeltiefe ist auf Sand gefordert.
Gesucht ist also der Typ mit Säure, Gerbstoffe untere Mitte, Zucker wenig bis untere Mittel. Zuerst fällt einem dazu die Owener Mostbirne ein, die auch noch schöne, gesunde Bäume erbringt. Reift aber etwas früh, da hat man das Problem, dass die Äpfel noch nicht so weit sind und die Birnen nicht mehr halten.
Auch die "grosse Rommelter" passt, ebenso schöne Bäume, von stark Feuerbrand wird jedoch berichtet, kann ich zwar nicht in drastischer Form bestätigen, aber könnte ein Punkt sein. Weinig, aber etwas wenig Gerbstoff. Tipp: Ein bisschen vor der Vollreife ernten.
Der Typ "Weinbirne" trifft es am besten, damit hat man früher nicht nur Äpfel, sondern sogar Weissweine gemischt. Häufiger sind freilich Sorten mit mehr Zucker und wenig Säure. Enthält sie zu viel Gerbstoffe, könnte man daraus auch etwas verbessern, siehe Thread, die Frage ist aber ob man sich die Mühe machen kann. Von vornherein geeignete Werte zu haben ist sicher besser.
Zum Birnenmost: Gabs überall wo die gut gewachsen sind auch als reiner Birnenmost. Unter anderem Oberschwaben, Gegenden in Österreich, sonstwo... historisieren hilft uns aber nicht, überall gehen sie ungeliebt drauf und auch ein paar museale Birnenwiesen von engagierten Gruppen dreht das leider nicht zurück.