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Autor Thema: Hochstämme aus Veredelung ziehen  (Gelesen 4355 mal)

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Hochstämme aus Veredelung ziehen
« am: 08. November 2013, 10:34:30 »

Hallo zusammen!

ich hab mich vor einigen Tagen erst hier im Forum angemeldet und seit dem intensiv so viele Threads gelesen wie nur möglich ;) Ich beeindruckt, wie viel Wissen über Obst und Veredelungen ihr hier schon niedergeschrieben habt.

Leider konnte ich damit meine Fragen noch nicht richtig beantworten. Ich bin noch ein knallharter Anfänger was Veredelung angeht und vielleicht sind die Antworten zu meinen Fragen auch so selbstverständlich, dass noch keiner danach fragen wollte/brauchte ;)

Ich bekomme etwa Mitte/Ende Januar einige verschiedene Unterlagen zugeschickt und wollte dann Obstsorten darauf kopulieren (mit Gegenzunge). Die Kopulation müsste ich unterlagenbedingt knapp über dem Boden ausführen (10-20cm Höhe). Normalerweise nimmt man vom Edelreis ja nur die mittleren drei-vier Knospen heraus. Man schneidet also die Spitze des Edelreises ab. Hab ich doch richtig verstanden oder? Aber warum macht man das? Und kann ich aus so einer Veredelung dann noch einen Hochstamm ziehen? Durch das Kappen der obersten Knospe ist doch die Wuchsrichtung nach oben eigentlich nicht mehr gegeben, oder?

Die Edelreiser bekomme ich von Bekannten und Verwandten aus der Umgebung. Wie kann ich am Obstbaum erkennen, ob die Sorte starkwüchsig ist und einen eigenen Stamm bildet oder ob ich einen Stammbildner brauche?

Ich hab noch jede Menge weitere Fragen, aber ich will euch ja nicht gleich mit meinem ersten Post erschlagen ;)

Ok vielleicht noch eine: Ich möchte gerne Stein- und Kernobst veredeln. Die passenden Unterlagen bekomme ich. Bevorzugt ihr für einige Sorten andere Veredelungsmethoden? Etwa für Steinobst die Okulation im Spätsommer? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Obstsorte und Veredelungsmethode, die sich auf den Veredelungserfolg auswirkt?

Vielen Dank, dass ihr euer Wissen mit so blutigen Anfängern wie mir teilt ;)

Beste Grüße
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partisanengärtner

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Re:Hochstämme aus Veredelung ziehen
« Antwort #1 am: 08. November 2013, 11:02:10 »

Du kannst natürlich das Spitzenauge auch verwenden. Habe ich schon gemacht.
Aber Vorteile habe ich nicht feststellen können. Nach kurzer Zeit sind die seitlichen Endaugen nicht mehr als solche erkennbar das oberste davon treibt so stark, das sich das sehr schnell verwächst.
Das Spitzenauge am Trieb ist häufiger geschädigt durch Lagerung Schädlinge oder ähnliches und da wird es auch meist dünner. Das kann man aber gut einschätzen. Wenn man es entfernt kann man auch gut sehen wie weit die Reiser noch taugen. Mach ich aber nur im Zweifelsfall.
Stammbildner ist Sortenabhängig. Das ist sehr verschieden. Starkwachsende werden wohl eher einen guten Hochstamm abgeben, aber da kenn ich mich auch nicht so aus. Für den Hobbybereich wird das nicht unbedingt wichtig sein.
« Letzte Änderung: 08. November 2013, 11:05:11 von partisanengärtner »
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Axel

Mediterraneus

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Re:Hochstämme aus Veredelung ziehen
« Antwort #2 am: 08. November 2013, 11:08:39 »

herzlich Willkommen :D

Kernobst (Apfel und Birne) bring ich als Nichtprofiveredler ganz gut mit Reiserveredelung hin. Kernobst verzeiht kleinere Unsauberkeiten und auch die Veredelungsreiser kann man zeitgleich im März schneiden und gleich veredeln..

Steinobst gelingt mir persönlich nur durch Augenveredelung im Spätsommer. Reiserveredelung ist eher Lotto. Bei Steinobst muss man wohl sorgfältiger Arbeiten.
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Re:Hochstämme aus Veredelung ziehen
« Antwort #3 am: 08. November 2013, 11:19:35 »

Ich hatte auch die Probleme mit Reiserveredelung bei Steinobst.
Aber wenn man starke Reiser hat und gleichtstarke Unterlagen scheint es viel leichter zu sein (mir oder ohne Gegenzug). Trotz dieser blöden Blattwespen die manchemal die Augen befallen sind dieses Jahr alle angegangen. Waren aber nur 5.
Steinobst hat ja öfter mehrer Augen auf gleicher Höhe. Sprich winzige schlafende Augen neben der Hauptknospe.
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Axel

JörgHSK

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Re:Hochstämme aus Veredelung ziehen
« Antwort #4 am: 08. November 2013, 11:19:54 »

leider habe ich bei Veredelungen direkt über dem Boden auch schon unangenehme erfahrungen gemacht. Alles an Sorten die irgendwie schwach- oder mittelstarkwüchsig sind, gehört auf einen Stammbildner!
Diese Jahrelange rumwarterei, bis der Trieb endlich Endhöhe erreicht hat...
Nimm Jakob Fischer o.ä. der macht in einem Jahr bei guter Pflege und Ernährung 1,50m
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Re:Hochstämme aus Veredelung ziehen
« Antwort #5 am: 08. November 2013, 11:22:03 »

Bei Bodennaher Veredelung ist auch die Anfälligkeit für Kragenfäule zu beachten.
Bei Berlepsch z.B. eher nicht zu empfehlen.
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Axel

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Re:Hochstämme aus Veredelung ziehen
« Antwort #6 am: 08. November 2013, 11:39:11 »

Man kann trotz Zurückschneiden gerade Stämme ziehen. Man schneidet nicht direkt über dem Auge, sondern lässt etwas Holz stehen, an dem man den noch weichen neuen Trieb gerade binden kann, wenn das nötig ist.
Normalerweise hat der oberste Trieb eh die Eigenschaft, gerade nach oben zu wachsen.

In manchen Büchern über Obstsorten steht, ob eine Sorte für Hochstamm auf Sämlingsunterlage geeignet ist. Dann wächst sie stark genug für eine Veredlung ein paar Zentimeter über dem Boden. Bei anderen Sorten steht dann gut für Aufveredlung geeignet.

Bei alten Bäumen kann man oft noch die Veredlungsstelle daran erkennen, dass der Stamm breiter oder schmaler wird. Das kann über dem Boden oder weiter oben der Fall sein.
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Mediterraneus

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Re:Hochstämme aus Veredelung ziehen
« Antwort #7 am: 08. November 2013, 13:18:19 »

Man kann im Zweifelsfall erst mal die Unterlage wachsen lassen bis zur gewollten Stammhöhe, und dann die Edelsorte draufveredeln.

Oder als Alternative zum Ausprobieren für größere Bäume tief unten veredeln und tief pflanzen, so dass sich die Edelsorte selbständig macht. Soll angeblich sehr robuste Bäume geben. Ist aber ein Experiment.
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Re:Hochstämme aus Veredelung ziehen
« Antwort #8 am: 08. November 2013, 13:26:29 »

Vielen Dank schon mal! Das hilft mir weiter! Ich werd erstmal versuchen auch Steinobst mit Kopulation zu veredeln. Vielleicht bekomme ich es ja hin. Probieren geht ja bekanntlicher Weise über Studieren ;) Vielleicht bewahre ich mir ein paar Unterlagen für die Okulation im Spätsommer auf.

Ich hab aber - wie schon angedrogt ;) - noch ein paar andere Fragen.

Und zwar bezüglich der zeitlichen Abfolge: Ich bekomme meine Unterlagen Mitte/Ende Januar mit nackten Wurzeln. Schneide ich die Edelreiser bereits im Dezember/Januar und lager diese dann ein oder reicht es, wenn ich die Unterlagen erst schneide, wenn die Unterlagen da sind?
Wann soll ich die Veredelung machen? Wenn die Unterlagen bereits austreiben (dann müsste ich die "nackten" Unterlagen ja erst noch einpflanzen) oder kopuliere ich direkt nachdem die Unterlagen angekommen sind (also wenn diese noch nicht im Saft stehen) im Januar?

Muss ich die veredelten Unterlagen dann in einen Topf pflanzen und frostfrei in die Garage stellen? Oder kann ich sie auch direkt "vor Ort" einpflanzen und sie ggfs. noch spätem Frost aussetzen?

Düngt ihr die Unterlagen im Frühjahr nach der Veredelung, damit man die erwähnte jahrelange Rumwarterei etwas verkürzen kann? Oder ist sowas nicht notwendig?
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Re:Hochstämme aus Veredelung ziehen
« Antwort #9 am: 10. November 2013, 13:43:00 »

Wenn die Unterlagen ankommen, einfach nur einschlagen in der Erde...
Später, wenn du veredelst, rausnehmen, auch nach Dicke sortieren, im Stammbereich säubern(da hängt oft Sand und Dreck dran).

Die Edelreiser auf jeden Fall im Januar schneiden, du kannst auch frisch geschnittene verwenden, die müssen aber sofort veredelt werden. Im Februar bereits Steinobst veredeln, später wächst schlecht an.

Du ersparst dir jede Menge Ärger wenn du die frischen Veredelungen auch hinterher anstäbst, und ja Dünger und Wasser schadet nicht! Die treiben so viel besser, mehr Zuwachs, kräftigere Triebe. Lange Trockenzeiten überbrücken.
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