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Autor Thema: Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?  (Gelesen 15034 mal)

uliginosa

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Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?
« Antwort #30 am: 06. November 2013, 07:46:16 »

Auch ich finde die Forderung nach einer Uni-Ausbildung für Gärtner zweischneidig:

Diplom-Biologen sind immer öfter gezwungen sich auf Stellen zu bewerben, die zwar eine wissenschaftliche Ausbildung und Kenntnisse erfordern, aber für Fachhochschulabschluss mit entsprechend geringerer Bezahlung ausgeschrieben sind.

Warum sollten also anspruchsvolle Stellen für Diplom-Gärtner auch entsprechend honoriert werden?
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Mediterraneus

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Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?
« Antwort #31 am: 06. November 2013, 07:50:09 »

Theorie und Praxis sind halt mal völlig gegensätzliche Welten.

Gute Praktiker sind in unserem System offiziell nicht gewollt, so meint man. ::)
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uliginosa

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Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?
« Antwort #32 am: 06. November 2013, 07:57:14 »

Wieso - natürlich werden gute Praktiker gewollt. Man will sie nur nicht zu hoch bezahlen.

Parallelen gibt es auch in anderen Sparten:
Eine Bekannte ist MFA - Mädchen für Alles ( heißt glaub ich wirklich Medizinische Fachangestellte o.s.ä.) in einer Arztpraxis. Da muss man alles können: Mit den Patienten umgehen, die medizinischen Fachbegriffe kennen und Verwaltung/Buchhaltung usw. Menschen mit so umfassenden Begabungen studieren heutzutage eben lieber gleich Medizin ...
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Staudo

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Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?
« Antwort #33 am: 06. November 2013, 07:59:39 »

Wieso - natürlich werden gute Praktiker gewollt. Man will sie nur nicht zu hoch bezahlen.


Vom Nichtwollen kann keine Rede sein.
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sarastro

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Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?
« Antwort #34 am: 06. November 2013, 08:06:21 »

Angebot und Nachfrage. Wenn gute Gärtner in der Tat gesucht werden, dann sollen sie auch was kosten. Solange der Betrieb es auch kann, wohlgemerkt!!

Ein Maurer oder ein Bodenleger bekommt inzwischen auch überdurchschnittliches Salair, und das sollen sie auch. Combjuder-Fuzzis gibt es inzwischen wie Sand am Meer, jeder hat einen PC samt Homepage, da ist wohl ein Engpass entstanden. Zu Beginn hochbezahlt, werden die sich langsam um die Stellen raufen, weil billigere Inder dazugekommen sind. Da haben es spezialisierte Gärtner mit einer kaufmännischen Ausbildung dazu noch leichter. Oder liege ich etwa falsch?
« Letzte Änderung: 06. November 2013, 08:07:01 von sarastro »
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Mediterraneus

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Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?
« Antwort #35 am: 06. November 2013, 08:14:01 »

Wieso - natürlich werden gute Praktiker gewollt. Man will sie nur nicht zu hoch bezahlen.


Vom System her. Gute Praktiker müssen ja nicht auch gute Schüler sein. Schlechte Schüler, schlechtes Zeugnis, keine Chance :P. Was zählt in unserem Land: Gute Noten, Leistung

Außerdem braucht man für gute Praktiker auch gute Lehrer, einen guten Meister, der sich intensiv persönlich mit der Nachwuchskraft beschäftigt. Es kommt auf Handfertigkeiten an. Sowas kann kein Theoretiker in irgendwelchen Prüfungen feststellen. Gute Handwerksbetriebe sind selten geworden, weil die Jobs teils zu Unrecht unbeliebt sind. Und sie sind im Verhältnis zu "geistigen Aufgaben" und "Verantwortung tragen" viel schlechter bezahlt. Dabei sind es eigentlich die wichtigsten Jobs überhaupt. Wer kommt ,wenn ein Wasserrohrbruch ist? Wer reparierts Auto? Wer teert die Autobahn? Wer baut das Haus und den Garten? Also ich hab da noch keinen Akademiker bei gesehen ;)

Wenn ich mich so umschaue, jeder Schüler geht erstmal so lange auf Schule wies geht, gleich Studium und dann der erhoffte gutbezahlte Job.
Mit Verlaub, mit solchen Koriphäen in Massen ist nix zu gewinnen. Meine Meinung.
« Letzte Änderung: 06. November 2013, 08:16:23 von Mediterraneus »
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sarastro

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Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?
« Antwort #36 am: 06. November 2013, 09:12:33 »

Irgendwer muss schließlich auch noch manuell arbeiten. Aber wir driften immer weiter von der Gartenpraxis weg.
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Mediterraneus

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Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?
« Antwort #37 am: 06. November 2013, 10:23:13 »

Nun sind wir hier angedriftet :D
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troll13

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Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?
« Antwort #38 am: 06. November 2013, 21:34:35 »

Meinetwegen gerne ;)

Aber ich bleibe dabei: Grundvoraussetzung für eine Attraktivitätssteigerung des Gärtnerberufs sind eine vernünftige Entlohnung und die Lösung des Problems saisonaler Beschäftigungsengpässe (in D heißt das "Stempeln schicken" im Winter ;)).

Ich habe auf die Schnelle für die Einkommen von Gärtnern im Erwerbsgartenbau nur alte Durchschnittszahlen aus der EU von 2007 und einen aktuelle Tariflöhne aus Nordrhein-Westfalen gefunden.

Der "Mindestlohn" in Österrreich würde hier bedeuten, du kannst von dem Lohn nicht leben, zum Sterben ist es aber auch zu viel.

In Deutschland sind sicher auch heute nicht mehr Betriebe tarifgebunden als 2007, zahlen daher im Durchschnitt vermutlich auch eher tendenziell weniger als den Tariflohn. Ein Berufskollege aus Magdeburg hat mir seinen Stundenlohn verraten. Warum nicht gleich Harz IV beantragen. :P

Auch ein Junggärtner in NRW, der 2013 den Tariflohn von 10,94 € die Stunde bekommt, muss mindestens 10 % seines Einkommens für den Winter zurücklegen, wenn er keine Beschäftigungsgarantie für den Winter hat.

Nach diesem Tarifvertrag habe ich übrigens festgestellt, dass ich selbst meinen Chef auch mal wieder um eine Gehaltserhöhung anhauen sollte. ;)

Ich kann es jedenfalls keinem Schulabgänger verdenken, wenn der Beruf für ihn nicht erste Wahl ist, obwohl er vielleicht schon Interesse hätte oder wenn Lehrlinge nach ihrer Ausbildung eine Anstellung in einer anderen Branche suchen, wo sie auch ohne Berufsabschluss bereits bei ihrer Einstellung mehr verdienen als sie im Gärtnerberuf je erreichen können.

Man muss also schon wirklich verrückt genug sein, um den Gärtnerberuf zu wählen, egal ob man sich selbständig machen will oder eine andere Lebensplanung hat. :D

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Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...

sarastro

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Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?
« Antwort #39 am: 07. November 2013, 07:46:27 »

Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Du musst die Sache mit dem Lohn sehr differenziert angehen. In Österreich haben wir
- mehr bezahlte Feiertage
- ein verpflichtendes 13. und 14. Monatsgehalt
- eine gesetzliche Abfertigung nach jahrelanger Betriebszugehörigkeit
- billigeren Baugrund (kommt allerdings darauf an, wo!)
Und dies will alles erst aufgerechnet werden, dann kann man vergleichen.
Und Kollektivlohn/Tariflohn zahlt hier keiner mehr, sondern normalerweise 20 bis 30 % darüber. Denn dieser ist wirklich zum Heulen.
In letzter Zeit ist die Zahl der Gastarbeiter stark angestiegen, besonders eine Gruppe, nämlich die der Deutschen.

Leider verhält es sich so, dass die wirklich guten Leute gar nicht erst eingestellt werden, da sie einen zu hohen Lohn fordern, den niemand bereit ist, zu bezahlen. Ergo geht's ab in die Selbständigkeit.
« Letzte Änderung: 07. November 2013, 07:49:15 von sarastro »
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austria_traveller

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Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?
« Antwort #40 am: 07. November 2013, 07:48:42 »

- eine gesetzliche Abfertigung nach jahrelanger Betriebszugehörigkeit
Gibt's nicht schon die neue Abfertigung, wo die jahrelange Betriebszugehörigkeit nicht mehr notwendig ist ?
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Beste Grüße
Gerhard aus Wien

sarastro

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Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?
« Antwort #41 am: 07. November 2013, 07:50:00 »

- eine gesetzliche Abfertigung nach jahrelanger Betriebszugehörigkeit
Gibt's nicht schon die neue Abfertigung, wo die jahrelange Betriebszugehörigkeit nicht mehr notwendig ist ?
Ja, natürlich, Abfertigung neu. Aber eben Abfertigung.
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Easy

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Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?
« Antwort #42 am: 07. November 2013, 08:54:10 »

Darf ich mal total blöd und naiv fragen: Könnten nicht höhere Löhne bezahlt werden, wenn die Pflanzen nicht zu solchen Schleuderpreisen verkauft werden würden?

Ich stehe immer wieder staunend vor den Pflanzen und denke mir, wie kann man da noch gewinnbringend produzieren, wenn ich an Löhne, Energie, Raumkosten und Wasserbedarf denke.

Mir ist schon klar, dass Gärtnereien mit den Baumärkten konkurrieren aber die müssen ja auch aus Gärtnereien ihre Ware beziehen. Auch denen wäre doch geholfen, wenn man die Preise etwas anheben würde.

In so vielen Branchen haben sich die Preise verdoppelt seit der Euro-Einführung. Ich habe keine Preise vor 2002 mehr im Kopf aber ich glaube nicht, dass dies bei Pflanzen auch der Fall ist.

Auf jeden Fall wünsche ich allen Gärtnern, dass ihrem Beruf mehr Respekt entgegen gebracht wird. Ich finde, ihr habt den tollsten Beruf der Welt, mal abgesehen von der Bezahlung.
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sarastro

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Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?
« Antwort #43 am: 07. November 2013, 10:32:44 »

Das spricht mir mal aus der Seele!
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Treasure-Jo

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Re:Das Gärtnerhandwerk - Theorie und oder Praxis?
« Antwort #44 am: 07. November 2013, 11:58:34 »

Darf ich mal total blöd und naiv fragen: Könnten nicht höhere Löhne bezahlt werden, wenn die Pflanzen nicht zu solchen Schleuderpreisen verkauft werden würden?

Eine blöde Frage ist das sicher nicht! Etwas naiv vielleicht schon. Wir Verbraucher stimmen dazu auch mit unseren Füssen ab, je nach dem wo wir hinlaufen und wo wir einkaufen. Die große Mehrheit will nun mal billig billig billig. Aldi, Lidl, Penny, usw. lassen grüßen. Ganz extrem sieht man das bei unseren Lebensmitteln. Da haben wir in Deutschland fast die niedrigsten Preise innerhalb der EU. Und wer mag seine Stauden nicht möglichst "kostengünstig" (ich sage nicht billig ;)) einkaufen. Wer vergleicht nicht die Preise bei den verschiedenen Staudengärtnereien. Und wenn die Qualität wirklich stimmt, kauft man, kaufe ich (meist) beim preisgünstigsten, wobei ich meinen lokalen Staudengärtnereien den Vorzug gebe, vor noch etwas billigeren Versendern. Wer macht sich da (ernsthafte, konsequente) Gedanken über Produktionsweise oder Löhne der Mitarbeiter?
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Liebe Grüße

Jo
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