Meinetwegen gerne
Aber ich bleibe dabei: Grundvoraussetzung für eine Attraktivitätssteigerung des Gärtnerberufs sind eine vernünftige Entlohnung und die Lösung des Problems saisonaler Beschäftigungsengpässe (in D heißt das "Stempeln schicken" im Winter
).
Ich habe auf die Schnelle für die Einkommen von Gärtnern im Erwerbsgartenbau nur alte
Durchschnittszahlen aus der EU von 2007 und einen aktuelle
Tariflöhne aus Nordrhein-Westfalen gefunden.
Der "Mindestlohn" in Österrreich würde hier bedeuten, du kannst von dem Lohn nicht leben, zum Sterben ist es aber auch zu viel.
In Deutschland sind sicher auch heute nicht mehr Betriebe tarifgebunden als 2007, zahlen daher im Durchschnitt vermutlich auch eher tendenziell weniger als den Tariflohn. Ein Berufskollege aus Magdeburg hat mir seinen Stundenlohn verraten. Warum nicht gleich Harz IV beantragen.
Auch ein Junggärtner in NRW, der 2013 den Tariflohn von 10,94 € die Stunde bekommt, muss mindestens 10 % seines Einkommens für den Winter zurücklegen, wenn er keine Beschäftigungsgarantie für den Winter hat.
Nach diesem Tarifvertrag habe ich übrigens festgestellt, dass ich selbst meinen Chef auch mal wieder um eine Gehaltserhöhung anhauen sollte.
Ich kann es jedenfalls keinem Schulabgänger verdenken, wenn der Beruf für ihn nicht erste Wahl ist, obwohl er vielleicht schon Interesse hätte oder wenn Lehrlinge nach ihrer Ausbildung eine Anstellung in einer anderen Branche suchen, wo sie auch ohne Berufsabschluss bereits bei ihrer Einstellung mehr verdienen als sie im Gärtnerberuf je erreichen können.
Man muss also schon wirklich verrückt genug sein, um den Gärtnerberuf zu wählen, egal ob man sich selbständig machen will oder eine andere Lebensplanung hat.