Hallo,
ich brauche einmal eure Hilfe bei der Beschreibung eines Phänomens, mit dem die Züchter der Hortensienserie ENDLESS SUMMER als erste geworben haben, das jedoch eigentlich schon viel länger bekannt sein dürfte.
Allgemein unterscheidet man bei der Gattung Hydrangea nach Arten, bei denen die Blüteninduktion bereits im Spätsommer des Vorjahrs erfolgt (Beispiel H. quercifolia) und nach Arten, die am "diesjährigen Trieb" blühen (Beispiel H. arborescens).
Hortensien haben allgemein einen oder wenige Blütenstände pro Trieb, die endständig sind (Beispiel H. paniculata) oder aber kurz unter der Triebspitze entspringen (Beispiel H. aspera), wobei die Triebspitze dann weiter wächst.
Nun ist mir aufgefallen, dass manche Sorten von Hydrangea macrophylla und H. serrata auch nach massiver Frosteinwirkung, bei den die Triebspitzen definitiv erfroren und vertrocknet waren, trotzdem in der selben Saison noch geblüht haben, obwohl hier die Blütenanlage schon im Vorjahr erfolgt. Andere Sorten zeigen seit Jahren im Herbst eine zuverlässige Nachblüte, wobei diese Blütenstände an Trieben aus dem altem Holz nahe der Basis entspringen.
Michael M. Dirr beschreibt dieses Phänomen in "Hydrangeas for American Gardens" so, dass manche Sorten dieser Hortensiengruppe gewissermaßen "Ersatzknospen" bilden, die jedoch normalerweise durch die Apikaldominanz unterdrückt werden.
Was ist hier nun richtig? Blüte am diesjährigen oder vorjährigem Trieb? Gibt es dafür einen botanischen Fachbegriff?