Oh schön, eines meiner echten Lieblingsthemen.
Also, wenn die Frage durch meine Vor-Schreiber bereits geklärt ist, ob sich eine Motorsäge für Dich überhaupt lohnt - manche wollen halt einfach aus Prinzip mit dem eigenen Fichtenmoped und nicht von Hand sägen - kannst Du Dir noch überlegen, ob Du eine Benzin oder vielleicht sogar eine Akku-Säge willst. Von einer Aussage zu Elektrosägen mit Kabel sehe ich an dieser Stelle ab, da säge ich dann lieber von Hand.
Mittlerweile gibt es z. B. von Sti*** und Husq*** sehr gute Akkugeräte, die dem (Hobby-)Gärtner mehr als die erforderliche Leistung garantieren. Die Dinger sind erstens leiser und zweitens wesentlich wartungsärmer. Deine Nachbarn und langfristig auch Deinen Geldbeutel wird´s freuen. Die Akkus kannst Du bei den Marktführern übrigens immer auch in deren anderen Akkugeräten nutzen (Trimmer, Rasenmäher, Heckenscheren, etc.).
Die Akkus sind allerdings SEHR teuer in der Anschaffung, aber man braucht dafür halt auch kein Zweitakter-Gemisch mehr. Am besten plant man dann auch gleich einen zweiten Akku UND das Schnellladegerät ein. Dann kann man wie mit einer Benzinsäge ohne Unterbrechungen arbeiten. Dann bist Du jedoch schnell bei über 600,- für eine kleine Säge und hast noch keine Schutzausrüstung.
Fertiges Zweitakter-Gemisch gibt´s übrigens nach wie vor beim Kettensägen-Fachhändler. Hier lohnen sich aus meiner persönlichen Sicht tatsächlich Markentreibstoffe. Selbst mischen ist nämlich nicht gänzlich unaufwändig und führt bei ungenauem Mischungsverhältnis relativ leicht zu erhöhtem Verschleiß, verminderter Leistung, Fehlfunktionen und im schlimmsten Fall zu Beschädigung. Außerdem kann man Eigengemisch nicht wirklich lange lagern und es sollte daher nur für den konrketen Bedarf angemischt werden. Kommt also zeitlich bei jeder Sägeaktion oben drauf. Fertiges Gemisch ist hingegen bis zu 2 Jahre ohne Qualitätsminderung lagerfähig.
Bei Benzingeräten liegen die Einstiegskosten im Qualitätsbereich (bspw. bei Sti*** & Husq***) und ohne Schutzausrüstung um 200,- bis 250,-. Da gibt es zur "Holzzeit" auch immer noch besondere Aktionsangebote. Investiere am besten in ein etwas hochwertigeres Gerät z. B. mit sog. "2-Mix-Technik" (Sti***) bzw "X-Torq-Motor" (Husq***). Die sind verbrauchsärmer, leistungsfähiger und stoßen etwas weniger Schadstoffe aus.
Ob Du eine Leichtstart-Funktion für´s Starterseil brauchst, musst Du selbst wissen. Ich halte es ehrlich gesagt für Schmarn. Wer schon eine Motorsäge einsetzen will ...
Viel wichtiger ist für mich persönlich ein Benzintank-Sichtfenster (haben die ganz kleinen Einsteigergeräte meist nicht!!!). Da weißt Du wo Du mit dem Kraftstoff stehst.
Schutzkleidung ist bei der Arbeit mit der Motorsäge (egal ob Profigerät oder China-Import) ganz einfach allerhöchste Anwenderpflicht. Eine Kettensägen-Bedienung ohne Schutzkleidung ist wie russisches Roulette oder ungeschützter Geschl...verkehr. *Irgendwann* passiert es dann halt einfach mal.
Auszug aus der FAQ einer Kettensägen-Bedienungsanleitung:
Kann ich einen Rückschlag verhindern?
Antwort: Nein, ein Rückschlag lässt sich nie mit absoluter Sicherheit verhindern. Ein mögliches Höchstmaß an Sicherheit bietet ausschließlich eine verantwortungsvolle Arbeitsweise und kann durch passende Schutzkleidung deutlich erhöht werden.
Lange Zeit geht´s gut, dann einmal nicht und die Konsequenzen sind dann i. d. R. nicht mehr umkehrbar. Alleine mit der Motorsäge zu arbeiten und dann noch ohne Schutzkleidung ist an Risikofreude kaum noch zu überbieten. Da ist man schneller verblutet, als man zum Handy kriechen kann, das z. B. in 5 m Entfernung bei der übrigen Ausrüstung liegt. Ein Rückschlag verursacht übrigens bereits mit voller Schutzmontur mindestens Schmerzen in ausreichender Intensität und es kann selbst bei voller Schutzmontur trotzdem noch sehr leicht mehr passieren. Ohne Schutzkleidung ist das dann tatsächlich lebensgefährlich und grob fahrlässig. Also besser stets Schnittschutzhose, Stiefel, Helm, Handschuhe, Jacke UND zusätzlich Schutzbrille unter dem Visiertem tragen. Wenn das Holz das erste mal so richtig von unten "spritzt" bist Du ganz plötzlich dankbar für die eng anliegende Brille hinter dem Visier.
Einen Motorsägenkurs kann ich zudem nur empfehlen, da lernt man neben dem (halbwegs) sicheren Umgang auch gleich die korrekte Wartung des Geräts. Das Geld ist dann mehr als gut investiert, wenn man sich sowieso schon Säge und Schutzausrüstung anschafft. Ein Kurs kostet hier bei uns um 80,- bis 90,- Ocken, soll aber in anderen Teilen der Republik durchaus günstiger her gehen.
Kurz noch zu der Markenfrage: Ob Sti*** oder lieber Husq*** ist ein im Web nachzuverfolgender, aber nicht immer nachvollziehbarer Glaubenskrieg.
Ich für mich ganz persönlich säge mit Husq***. Das wohlgemerkt obwohl alle meine Freunde, die auch selbst sägen, auf Sti*** schwören. Bei der gemeinsamen Waldarbeit im Herbst jedes Jahr stelle ich fest, dass meine Husq*** etwas aggressiver hochdrehen und (mit gerade geschärfter Kette bei beiden Maschinen) auch minimal schneller schneiden als leistungsvergleichbare Sti***. Die Sti*** sind dafür aber spürbar präziser (Thema Sicherheit!) und vibrieren minimal weniger (verminderte körperl. Belastung!). Die Verarbeitungsqualität, Wartungsfreundlichkeit und Haltbarkeit ist bei beiden aus meiner persönlichen Sicht absolut vergleichbar. Es geht hier also nicht um "besser", sondern rein um persönliche Präferenz.
Bei mir war es dann auch der Fachhändler, der den Ausschlag gegeben hat. Der Sti***-Mensch hier bei mir ist anscheinend einfach schon zu satt, der Husq***-Mensch hat mich hingegen stets toll beraten und auch sehr attraktive Angebote gemacht.
Wenn es allerdings weder Sti*** noch Husq*** werden soll, kann man sich im Profibereich z. B. noch Dolm**, Sol* und Ech* ansehen. Die finde ich persönlich fast ebenso gut. Shind***, Jonser***, etc. sind hier bei mir tatsächlich eher Exoten - auch wenn ebenfalls sehr gut.
Von Billigsägen rate ich aus den gleichen Gründen wie meine Vorschreiber ab (Sicherheit, Wartung, Ersatzteile, fehlender Fachhändler-Support, etc.). Wenn es aber doch unbedingt eine China-Säge werden muss, dann vielleicht eine Fux-Te**? Hier sind laut Website zumindest Support und Ersatzteile garantiert. Ansonsten vielleicht noch Atik* oder Güd*, aber richtig empfehlen kann ich Dir alle drei nicht.
Grundlegend empfehle ich eine Qualitätssäge und entsprechende Kraftstoffe/Akkus beim Fachhändler vor Ort zu beschaffen. Schnittschutzausrüstung und sonstiges Zubehör ist im Web aber dann meist bei spezialisierten Shops signifikant billiger zu haben.
Falls mein Beitrag irgendwie zu "werblich" erscheinen sollte, bitte ich um einen diskreten Hinweis seitens der Admins. Ich ändere es dann selbst ab. ;-)