Hallo,
ich hatte in den 1990er Jahren Versuche mit verschiedenen Eukalyptusarten in Hamburg gemacht, von 1988 bis 1995 war es erfolgreich dank der Reihe milder Winter, so dass sie sogar Baumformat erreichten und über 6 Meter hoch wurden, mit armdicken Stämmen. Ich hatte E. archeri, gunnii, nitida, dalrympleana, coccifera, vernicosa, parviflora, debeuzevillei, niphophila, subcrenulata, alpina und einige andere ausgepflanzt. Sie mögen keinen Dauerfrost und keinen tiefgefrorenen Boden, sind deshalb im Dauerfrostwinter 1995/96 eingegangen, mögen auch keine starken kalten Ostwinde aus Sibirien. Dagegen überlebten mein Laurus nobilis und mein Erdbeerbaum, da die Tiefsttemperaturen eher moderat waren, nur der Dauer des Frostes war ausschlaggebend.
Will man Eukalyptusbäume längerfristig erfolgreich im Freiland überwintern, müsste man mit thermostatgesteuerten Heizkabel im Boden die Wurzeln frostfrei halten. Tiefgefrorener Boden ist nach meinen Erfahrungen mit Eukalyptus der Killer.
Inzwischen habe ich 3 Eucalyptus gunnii "Azura" von Baldur Garten ausgepflanzt, zwei von ihnen haben schon 2 Winter ohne Winterschutz problemlos überlebt, die waren keine Dauerfrostwinter, eher mild. Einen dritten habe ich dazugepflanzt, weil die zwei anderen auf dem Grundstück stehen, das ab nächsten Monat verpachtet wird, ich verpachte ihn an einen Nachbarn, um weniger Arbeit zu haben, der Beruf nimmt mir viel Zeit weg.
Wer hat längerfristige Erfahrungen mit Eucalyptus gunnii "Azura"? Ist diese Selektion härter als die gewöhnliche Art und kommt mit Dauerfrösten besser zurecht?
1984 war ich in London in den Kew Gardens und habe große Eukalyptusbäume gesehen, alle ausgepflanzt und ohne Winterschutz. Einer war schon sehr groß, das war Eucalyptus darlympleana mit schönem weißen Stamm.
LG
Joachim