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Autor Thema: Prunus laurocerasus  (Gelesen 9757 mal)

Janis

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Prunus laurocerasus
« am: 13. Januar 2014, 14:12:55 »

Ich bin zufällig auf einen Artikel über die Lorbeerkirsche gestossen, in dem der Autor vehement gegen diese Pflanze wettert:

„hochgiftige, ökologische Pest“
„Betonmauer ist für die Natur wertvoller“
„exotischer Strauch wildert aus und verdrängt heimische Pflanzen“
„auf dem Kompost bleiben die Blätter lange unangetastet. Das ist ja auch kein Wunder, an die giftigen Blätter wagen sich ja nicht mal die Mikroben ran“
„heimische Insekten und Vögel können mit dem Strauch absolut gar nichts anfangen“
„wer unbedingt einen wintergrüne Giftpflanze als Hecke haben möchte, sollte Eiben pflanzen“

In der weiteren Recherche habe ich gefunden, dass die Beeren der Lorbeerkirsche nicht nur für Haustiere, sondern auch für Vögel giftig sind, wobei nicht ganz klar ersichtlich war, ob das auch Wildvögel betrifft. Ich meine mich zu erinnern, schon Amseln an der Lorbeerkirsche gesehen zu haben, aber vielleicht irre ich mich?
Und im Trachtkalender ist die Lorbeerkirsche im übrigen mit einem mittleren Wert von 2-2 aufgeführt.

Ich würde zwar auch nur, wenn mir gar nichts anderes mehr einfällt, Lorbeerkirsche pflanzen, aber ist diese pauschale Verunglimpfung, die letztendlich den Schluss zulässt, dass diese Pflanzen am besten per Sondermüll entsorgt werden sollten, wirklich gerechtfertigt?

« Letzte Änderung: 13. Januar 2014, 22:28:33 von Janis »
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pearl

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Re:Prunus laurocerasus
« Antwort #1 am: 13. Januar 2014, 14:26:35 »

nein, überhaupt nicht. Der Autor vom NABU ist ein in den 70er Jahren hängengebliebener Horst.

Im alten Garten hatten wir große bis riesige Lorbeerkirschsträucher. Etwas raumgreifend, aber sonst gute Gartengehölze. Schön zu unterpflanzen, wenn man sie aufastet.

Einer der Nachteile war, dass nach der Fruchtreife überall tiefdunkelvioletter Vogelkot verteilt war. Wäscheaufhängen im Garten war tabu.

Den Amseln haben die Lorbeerkirschen hervorragend geschmeckt. An den Stellen, an denen sie auf den Sträuchern saßen gab es ganze Nester von Sämlingen, die aus dem Vogelkot entstanden waren.

Die Giftigkeit von Pflanzen wird immer maßlos übertrieben. Wer kommt bloß auf die bescheuerte Idee, dass alles Grünzeug im Garten essbar sein muss? Vor allem Kindern fällt sowas nicht ein. Solange es Pommes gibt und Snickers und Nutellabrote ist für die die Welt in Ordnung. Wir hatten im alten Garten Scharen von Kindern und keines wäre auf diese bescheuerte Idee gekommen seinen Appetit an Lorbeerkirschen zu stillen.


« Letzte Änderung: 13. Januar 2014, 14:28:29 von pearl »
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Mediterraneus

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Re:Prunus laurucerasus
« Antwort #2 am: 13. Januar 2014, 14:54:34 »

Sie schmecken ja auch scheußlich.

Hier streiten sich die Amseln auch um die Beeren. Und sie verstecken sich im Kirschlorbeer, wenn der Falke kommt.

Ein Gehölz, wie jedes andere auch. Gibt bestimmt ökologisch unbrauchbareres.
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Janis

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Re:Prunus laurocerasus
« Antwort #3 am: 13. Januar 2014, 14:58:19 »


Wer kommt bloß auf die bescheuerte Idee, dass alles Grünzeug im Garten essbar sein muss? Vor allem Kindern fällt sowas nicht ein.


Normal veranlagten Haustieren übrigens auch nicht.

An die tiefdunkelvioletten Hinterlassenschaften der Vögel nach dem Verzehr der Kirschen erinnere ich mich jetzt auch wieder.
Sogar von Steinbelag waren sie nur mit Mühe zu entfernen, meine Mutter hat immer geschimpft. ;D

Wie ist es mit den Beeren der Eibe, die auch in diesem Artikel erwähnt wird? Sind die nicht auch ein Leckerbissen für Vögel?
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Mediterraneus

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Re:Prunus laurucerasus
« Antwort #4 am: 13. Januar 2014, 15:17:59 »

Leider schmecken die wiederum nicht schlecht. Fruchtfleisch ist ja essbar, aber der Kern saugiftig.

Vögel mögen die gerne, für die is es auch nicht giftig.
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enigma

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Re:Prunus laurocerasus
« Antwort #5 am: 13. Januar 2014, 19:25:54 »

Zitat aus dem von Janis verlinkten Artikel: "Blätter und Samen setzen im Magen Blausäure frei und sind kaum kompostierbar."

Apfel-, Birnen- Aprikosen-, Pfirsich-, Kirsch- und Mandelsamen sind demnach auch eine ökologische Katastrophe.

Und Kartoffeln erstmal!

Solche Artikel wie der verlinkte sind ein Grund, dass mich viele Umwelt- und Naturschutzvereine und -organisationen mehr und mehr anöden, um es vorsichtig auszudrücken.


P.S. Janis, könntest du bei Gelegenheit den Threadtitel zu "laurocerasus" korrigieren?
« Letzte Änderung: 13. Januar 2014, 19:27:37 von bristlecone »
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Gartenplaner

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Re:Prunus laurucerasus
« Antwort #6 am: 13. Januar 2014, 19:56:19 »

Ich hatte mal ein Aha-Erlebnis in einem sehr schmucken kleinen modernen Garten, wo ich einen Bepflanzungsplan und dann die Bepflanzung gemacht habe, der Besitzer hatte die zu üppige Prunus laurocerasus-Hecke schon kräftig zurück geschnitten und die Äste gehäckselt.
Die Ecke, wo das lagerte, roch wunderbar nach Marzipan ;D
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troll13

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Re:Prunus laurucerasus
« Antwort #7 am: 13. Januar 2014, 20:49:19 »

Auch wenn ich kein besonderer Liebhaber von Lorbeerkirschen bin, bekomme ich langsam das Gefühl, "Öko-Gartenvorstellungen" der 80er Jahre mit einer Verteufelung von allem "Nicht-Heimischen" kommen wieder hoch.

Wird das jetzt die Gegenbewegung zum "Shäng Pfui Garten"? Zurück zu einer nicht ausgegorenen "Natur im Garten"?

Eigentlich dachte ich, wir wären schon weiter. ::)
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enigma

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Re:Prunus laurocerasus
« Antwort #8 am: 13. Januar 2014, 20:51:34 »

Auch wenn ich kein besonderer Liebhaber von Lorbeerkirschen bin, bekomme ich langsam das Gefühl, "Öko-Gartenvorstellungen" der 80er Jahre mit einer Verteufelung von allem "Nicht-Heimischen" kommen wieder hoch.

Ja, daran musste ich auch denken.
Damals traf es die Silberlinden als ausländische vermeintliche "Hummelmörder".
« Letzte Änderung: 13. Januar 2014, 20:51:48 von bristlecone »
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Janis

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Re:Prunus laurucerasus
« Antwort #9 am: 13. Januar 2014, 20:53:52 »

Anscheinend hat die Überschrift schon jemand korrigiert? Danke ;)

Ich habe übrigens mit dem NABU-Autor telefoniert, er meinte, die paar Beeren, die die Amseln fressen, rechtfertigen dann auch nicht die Anpflanzung von Lorbeerkirsche, und es wäre sinnvoller, wenn die Leute sich stattdessen Schlehe, Weißdorn, Vogelbeere und andere für die Tiere wertvollen Gehölze in den Garten holen würden (stand ja so auch schon in seinem Artikel).

Das ist sicher richtig, nur ausgerechnet in der Schlehe sehe ich keine Alternative zur Lorbeerkirsche, und ich habe mir erlaubt ihm zu sagen, dass er sich mit diesem Rat bei Deutschlands Kleingartenbesitzern nicht unbedingt Freunde machen würde.
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LG Janis

enigma

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Re:Prunus laurocerasus
« Antwort #10 am: 13. Januar 2014, 20:57:30 »

Ich habe auch keine sonderliche Sympathie für Hecken aus Lorbeerkirsche.

Aber bei den heutigen handtuchgroßen Gärten und dem ungebrochenen Trend zum "arbeitsarmen Garten" sehe ich nicht, dass Platz für Schlehe oder Weißdorn wäre. Und Vogelbeere (Sorbus aucuparia) als Hecke?
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pumpot

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Re:Prunus laurucerasus
« Antwort #11 am: 13. Januar 2014, 20:59:06 »

Kennen die vom NABU überhaupt Schlehen und wissen die um deren Platzbedarf? ::) Abgesehen von dem Duftwunder Weißdorn (Blattlauskultur inklusive). Sind wahrlich alles siedlungsgartentaugliche Heckengehölze.
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plantaholic

Janis

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Re:Prunus laurucerasus
« Antwort #12 am: 13. Januar 2014, 21:00:20 »

Eben, die Gegenvorschläge waren recht unausgegoren und unüberlegt.
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LG Janis

Janis

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Re:Prunus laurucerasus
« Antwort #13 am: 13. Januar 2014, 21:03:53 »

Kennen die vom NABU überhaupt Schlehen und wissen die um deren Platzbedarf? ::) Abgesehen von dem Duftwunder Weißdorn (Blattlauskultur inklusive). Sind wahrlich alles siedlungsgartentaugliche Heckengehölze.

"Die vom NABU" werden Schlehen schon kennen, nur der Autor wohl nicht so genau...
Deshalb...siehe oben....
Dass Schlehen Ausläufer machen und riesig werden können, hat ihn allerdings nicht so beeindruckt, er meinte, Kirschlorbeer wuchert auch.
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LG Janis

troll13

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Re:Prunus laurucerasus
« Antwort #14 am: 13. Januar 2014, 21:16:20 »

Meiner Meinung nach schrecken solche Ideologen eher ab, als dass sie einen wirksamen Beitrag für naturnähere Gärten leisten.
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